Wenn du als männliches Model vor der Kamera stehen willst – ob für Fashion, Commercial, Lifestyle oder Editorial –, ist die Vorbereitung auf ein Fotoshooting nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern auch der inneren Einstellung, des Zeitmanagements und des Verständnisses für das, was dich erwartet. Gerade heute, wo Social Media, Diversity und Body Positivity neue Maßstäbe setzen, gewinnt dein authentisches Auftreten und deine ganzheitliche Vorbereitung zunehmend an Bedeutung.
Bevor du dich in die äußeren Details deiner Vorbereitung stürzt, solltest du dir zuerst ein klares Bild davon machen, was bei dem Shooting überhaupt gefragt ist. Geht es um klassische Männermode, um sportliche Outdoor-Aufnahmen, um ein kommerzielles Werbeshooting oder um ausdrucksstarke Porträts für eine künstlerische Serie? Ein kurzes Gespräch mit dem Fotografen, der Stylistin oder der Agentur kann dir hier viel Sicherheit geben.
Wenn du weißt, was von dir erwartet wird, kannst du dich nicht nur besser auf deine Posen, Gesichtsausdrücke und Körpersprache vorbereiten, sondern auch gezielt darüber nachdenken, was du mitbringen oder wie du dich am besten mental und körperlich darauf einstellen kannst.
Die äußere Erscheinung spielt nach wie vor eine wichtige Rolle – keine Frage. Aber es geht längst nicht mehr darum, einem bestimmten Ideal zu entsprechen, sondern gepflegt, gesund und selbstbewusst aufzutreten. Achte in den Tagen vor dem Shooting auf ausreichend Schlaf, trinke viel Wasser und reduziere – wenn möglich – Alkohol, stark gewürzte Speisen und Zucker. Dein Hautbild wird es dir danken.
Wenn du einen Bart trägst, überlege: Soll er für das Shooting gestutzt, komplett abrasiert oder besonders in Szene gesetzt werden? Mach dir frühzeitig Gedanken über deinen Haarschnitt. Lieber ein paar Tage vorher zum Friseur, als am Shootingtag selbst mit einem frischen, möglicherweise zu „scharfen“ Look zu erscheinen.
Auch Hände und Nägel werden bei Nahaufnahmen oft mitfotografiert – saubere Nägel, gepflegte Haut und eventuell eine Handcreme am Tag davor können den Unterschied machen.
Selbst wenn Stylisten und Designer sich um das Outfit kümmern, lohnt es sich, eine Auswahl eigener Kleidung mitzubringen. Basics wie ein gut sitzendes weißes oder schwarzes T-Shirt, eine schlichte Jeans oder ein Paar elegante Schuhe sind oft hilfreich. Auch Unterwäsche in neutralen Farben (am besten nahtlos oder enganliegend) ist wichtig – vor allem, wenn du für verschiedene Looks umgezogen wirst.
Aktuelle Trends wie Gender-Neutral-Fashion, der Einsatz nachhaltiger Materialien oder auffällige Accessoires können ebenfalls Thema des Shootings sein. Es lohnt sich, dich ein wenig über den Modestil der Produktion zu informieren, eventuell sogar über den Fotografen und seine bisherigen Arbeiten. So kannst du Stil und Richtung besser einschätzen.
Wenn du regelmäßig trainierst, solltest du in der Woche vor dem Shooting dein Programm anpassen. Ein leichtes Pump-Workout am Tag des Shootings kann die Muskeln definierter erscheinen lassen, aber übermäßiges Krafttraining direkt vorher führt oft zu Muskelkater oder unnatürlicher Steifheit vor der Kamera. Spüre in dich hinein und achte auf eine gesunde Balance zwischen Spannung und Entspannung.
Falls dein Shooting spezielle Anforderungen stellt – etwa sportliche Bewegungen, Tanz, Sprünge oder Yoga-Posen – dann ist gezieltes Üben vorab ratsam. Die Kamera sieht, ob du dich in deinem Körper wohlfühlst oder dich in einer Pose unnatürlich verkrampfst.
Modeln ist keine Einbahnstraße. Es geht nicht nur darum, gut auszusehen, sondern auch, mit deiner Persönlichkeit zu wirken. Nimm dir vor dem Shooting ein paar Minuten Zeit, dich zu sammeln. Atme tief durch, visualisiere positive Erfahrungen oder nutze mentale Techniken wie Affirmationen, um dich zu fokussieren. Gerade bei Portraits zählt die Energie, die du mitbringst.
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