Warum Viagra® allein nicht reicht und was wirklich hilft
Es läuft beim Mann nicht mehr richtig – zum Glück gibt es heute Behandlungsmöglichkeiten. Doch die berühmten blauen Tabletten lösen das Problem nicht immer dauerhaft. Hinter Erektionsstörungen kann deutlich mehr stecken: Gefäßprobleme, Diabetes, Bluthochdruck, Stress oder Depression. Und oft sind sie sogar ein frühes Warnsignal für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Diese Episode zeigt, warum Erektionsstörungen kein Tabuthema mehr sein dürfen, wie der Körper eine Erektion eigentlich erzeugt – und welche Therapie wirklich zu Ihnen passt.
Warum wichtig?
Erektionsstörungen sind häufig:
• gelegentlich: ca. 52 % der Männer zwischen 40–70
• regelmäßig: ca. 10 %
ED ist oft ein Frühwarnsignal für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daten aus ONTARGET/TRANSCEND zeigen: Doppeltes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, das Risiko steigt mit der Schwere der ED.
Weitere Risikofaktoren:
• Rauchen
• Diabetes
• Bluthochdruck
• zahlreiche Medikamente
ED früh anzugehen schützt das Herz – und die Lebensqualität.
Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe und Autor der Herbig-Ratgeber:
• Was passiert beim Urologen?
• Check-up Mann
Wie funktioniert eine Erektion? (Physiologie – einfach erklärt)
Eine Erektion entsteht durch das Zusammenspiel von:
• Nerven (Gehirn, Rückenmark, Becken)
• Hormonen
• Blutgefäßen
• Schwellkörpergewebe
Arterien weiten sich → Blut strömt ein → Venen werden komprimiert → der Penis versteift.
Jede Störung in diesem System kann zu ED führen.
Was sind Erektionsstörungen?
Wenn der Penis nicht steif genug wird oder die Erektion nicht lang genug anhält, um Geschlechtsverkehr zu ermöglichen. Dauer > 6 Monate ≈ behandlungsbedürftig.
Ursachen – körperlich und psychisch
• Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose)
• Diabetes
• Bluthochdruck
• Polyneuropathie
• Hormonstörungen
• Medikamente (Antidepressiva, Blutdruckmittel)
• Stress, Leistungsdruck, Depression
Oft kommt mehr als ein Faktor zusammen.
Welche Untersuchungen sind nötig?
ED kann ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein. Deshalb:
• Blutdruck
• Blutzucker / Diabetesdiagnostik
• Gefäß-Check
• Medikamenten-Review
• ggf. hormonelle Diagnostik
Zum Arzt sollte man gehen, wenn das Problem über sechs Monate bei zwei Dritteln aller sexuellen Aktivitäten besteht.
Therapie – was wirklich hilft
1. PDE-5-Hemmer (Viagra®, Levitra®, Cialis® & Co.)
Verbessern die Durchblutung der Schwellkörper.
• wirken unterschiedlich lang
• typische Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck, Sehstörungen
• nur von vertrauenswürdigen Quellen, nicht aus dubiosen Online-Shops
2. Psychotherapie
Besonders bei jüngeren Männern wichtig.
Depressive Verstimmung und ED beeinflussen sich gegenseitig – Therapie kann den Teufelskreis durchbrechen.
3. SKAT (Schwellkörper-Autoinjektion)
Sehr wirksam, wenn Tabletten nicht helfen. Dünne Nadel, kaum schmerzhaft.
4. MUSE® (Harnröhrentherapie)
Wirkstoff als Schmelzstäbchen über die Harnröhre.
5. Vakuumpumpe
Mechanische Erektion durch Unterdruck, anschließend Penisring.
6. Schwellkörperprothese
Letzte Option bei schwerer ED. Semirigid oder hydraulisch. Nur in spezialisierten Zentren.
Konkrete Tipps für den Geschlechtsverkehr
• kein Leistungsdruck
• keine Fixierung auf das „Funktionieren“
• kommunizieren
• Zeit, Ruhe, entspannte Atmosphäre
• ED ist keine Frage der Männlichkeit
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