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Fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker

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By: Harald H.H.W. Schmidt
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Helfen Anti-Aging-Wundermittel wirklich? Was taugen TikTok-Gesundheitstipps? In „Fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker“ erklärt Prof. Harald H.H.W. Schmidt evidenzbasierte Medizin, aktuelle Forschung und neue Therapien – verständlich, unabhängig und wissenschaftlich fundiert. Hier geht es um Prävention, Arzneimittel, Nebenwirkungen, Ernährung, Bewegung und echte Gesundheitstipps ohne Mythen. Für alle, die Fakten statt Hypes wollen. Kontakt: podcast@haraldschmidt.online Webseite https://haraldschmidt.online Fragen & Anregungen: https://www.instagram.com/hhhwschmidtHarald H.H.W. Schmidt Hygiene & Healthy Living Physical Illness & Disease
Episodes
  • Männergesundheit-Serie: Erektionsstörungen
    Nov 25 2025

    Warum Viagra® allein nicht reicht und was wirklich hilft

    Es läuft beim Mann nicht mehr richtig – zum Glück gibt es heute Behandlungsmöglichkeiten. Doch die berühmten blauen Tabletten lösen das Problem nicht immer dauerhaft. Hinter Erektionsstörungen kann deutlich mehr stecken: Gefäßprobleme, Diabetes, Bluthochdruck, Stress oder Depression. Und oft sind sie sogar ein frühes Warnsignal für Herzinfarkt und Schlaganfall.

    Diese Episode zeigt, warum Erektionsstörungen kein Tabuthema mehr sein dürfen, wie der Körper eine Erektion eigentlich erzeugt – und welche Therapie wirklich zu Ihnen passt.

    Warum wichtig?

    Erektionsstörungen sind häufig:

    • gelegentlich: ca. 52 % der Männer zwischen 40–70

    • regelmäßig: ca. 10 %

    ED ist oft ein Frühwarnsignal für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daten aus ONTARGET/TRANSCEND zeigen: Doppeltes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, das Risiko steigt mit der Schwere der ED.

    Weitere Risikofaktoren:

    • Rauchen

    • Diabetes

    • Bluthochdruck

    • zahlreiche Medikamente

    ED früh anzugehen schützt das Herz – und die Lebensqualität.

    Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe und Autor der Herbig-Ratgeber:

    • Was passiert beim Urologen?

    • Check-up Mann

    Wie funktioniert eine Erektion? (Physiologie – einfach erklärt)

    Eine Erektion entsteht durch das Zusammenspiel von:

    • Nerven (Gehirn, Rückenmark, Becken)

    • Hormonen

    • Blutgefäßen

    • Schwellkörpergewebe

    Arterien weiten sich → Blut strömt ein → Venen werden komprimiert → der Penis versteift.

    Jede Störung in diesem System kann zu ED führen.

    Was sind Erektionsstörungen?

    Wenn der Penis nicht steif genug wird oder die Erektion nicht lang genug anhält, um Geschlechtsverkehr zu ermöglichen. Dauer > 6 Monate ≈ behandlungsbedürftig.

    Ursachen – körperlich und psychisch

    • Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose)

    • Diabetes

    • Bluthochdruck

    • Polyneuropathie

    • Hormonstörungen

    • Medikamente (Antidepressiva, Blutdruckmittel)

    • Stress, Leistungsdruck, Depression

    Oft kommt mehr als ein Faktor zusammen.

    Welche Untersuchungen sind nötig?

    ED kann ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein. Deshalb:

    • Blutdruck

    • Blutzucker / Diabetesdiagnostik

    • Gefäß-Check

    • Medikamenten-Review

    • ggf. hormonelle Diagnostik

    Zum Arzt sollte man gehen, wenn das Problem über sechs Monate bei zwei Dritteln aller sexuellen Aktivitäten besteht.

    Therapie – was wirklich hilft

    1. PDE-5-Hemmer (Viagra®, Levitra®, Cialis® & Co.)

    Verbessern die Durchblutung der Schwellkörper.

    • wirken unterschiedlich lang

    • typische Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck, Sehstörungen

    • nur von vertrauenswürdigen Quellen, nicht aus dubiosen Online-Shops

    2. Psychotherapie

    Besonders bei jüngeren Männern wichtig.

    Depressive Verstimmung und ED beeinflussen sich gegenseitig – Therapie kann den Teufelskreis durchbrechen.

    3. SKAT (Schwellkörper-Autoinjektion)

    Sehr wirksam, wenn Tabletten nicht helfen. Dünne Nadel, kaum schmerzhaft.

    4. MUSE® (Harnröhrentherapie)

    Wirkstoff als Schmelzstäbchen über die Harnröhre.

    5. Vakuumpumpe

    Mechanische Erektion durch Unterdruck, anschließend Penisring.

    6. Schwellkörperprothese

    Letzte Option bei schwerer ED. Semirigid oder hydraulisch. Nur in spezialisierten Zentren.

    Konkrete Tipps für den Geschlechtsverkehr

    • kein Leistungsdruck

    • keine Fixierung auf das „Funktionieren“

    • kommunizieren

    • Zeit, Ruhe, entspannte Atmosphäre

    • ED ist keine Frage der Männlichkeit

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    Kontakt: podcast@haraldschmidt.online

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    19 mins
  • Männergesundheit-Serie: Prostatavergrößerung (2 von 2)
    Nov 24 2025

    Wenn nichts mehr hilft: OP-Methoden, Risiken und was Männer wissen müssen

    Wenn beim Mann trotz Lebensstil-Änderung und Medikamenten gar nichts mehr „läuft“, steht oft eine Operation der Prostata an. Doch welche Verfahren gibt es? Welche Risiken bestehen? Und wie geht es nach der OP weiter – auch im Hinblick auf Prostatakrebs-Vorsorge?

    In dieser Episode unserer Serie beleuchten wir alle wichtigen Aspekte rund um die Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH).

    Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe und Autor der Ratgeber:

    • Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und Ihn

    • Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit

    (beide Herbig-Verlag)

    Wann operieren?

    Eine Operation kommt infrage, wenn konservative Maßnahmen ausgeschöpft sind und weiterhin Probleme bestehen, etwa:

    • wiederholter Harnverhalt

    • häufige Blasenentzündungen

    • Blasensteine

    • Rückstau bis in die Nieren

    • starke Einschränkung der Lebensqualität

    Welche OP-Methoden gibt es?

    1. Elektrische Hobelung (TURP)

    Der Klassiker. Entfernt überschüssiges Gewebe über die Harnröhre.

    2. Laser-Verfahren

    • weniger Blutverlust

    • weniger Risiko der Spülflüssigkeitsaufnahme

    • auch für sehr große Prostata geeignet

    • Nachteil: nicht überall verfügbar

    3. Minimalinvasive Optionen

    • Laser-Verdampfung

    • HIFU (Hoch-Fokussierter Ultraschall)

    • Urolift (Harnröhren-erhaltend)

    • Prostata-Embolisation (durch Radiologen, nicht Urologen)

    4. Offene OP

    Bei extrem großen Prostatae (Apfelsinengröße).

    Erfolgsquote: 90 %, aber bei 10 % kann die Prostata erneut wachsen.

    Auch nach der OP: Prostatakrebs-Vorsorge bleibt wichtig! Die BPH-Operation entfernt nicht die Prostatadrüse vollständig. Krebsvorsorge bleibt daher Pflicht:

    • PSA-Wert weiterhin kontrollieren (startet nach OP von niedrigerem Level)

    • Krebs entsteht in der äußeren Prostata-Schale, die erhalten bleibt

    Welche Risiken bestehen?

    Die meisten Männer profitieren stark. Mögliche Nebenwirkungen:

    • Inkontinenz: selten (Schließmuskel liegt unterhalb der Prostata)

    • Trockener Samenerguss: häufig und harmlos

    • Potenz:

    • meist erhalten

    • TURP kann bei 20 % verschlechtern – aber bei 20 % auch verbessern

    Fazit: In erfahrenen Händen sind die Komplikationsraten gering.

    Mehr infos: https://haraldschmidt.online

    Kontakt: podcast@haraldschmidt.online

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    12 mins
  • Männergesundheit-Serie: Prostatavergrößerung (1 von 2)
    Nov 23 2025

    Wenn es beim Mann nicht mehr richtig läuft: Ursachen, Symptome und moderne Therapien der BPH

    Viele Männer merken es zuerst beim Wasserlassen: Der Harnstrahl ist schwächer, es dauert länger, nachts müssen sie öfter raus. Ursache ist häufig eine gutartige Prostatavergrößerung, medizinisch Benigne Prostatahyperplasie (BPH). Sie ist lästig – aber nicht gefährlich und völlig unabhängig vom Risiko für Prostatakrebs.

    In dieser Episode unserer Mini-Serie erklären wir, warum die Prostata wächst, welche Beschwerden typisch sind und was heute ohne Operation möglich ist.

    Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe und Autor der medizinischen Ratgeber aus dem Herbig-Verlag:

    • Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und Ihn

    • Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit

    Die BPH betrifft jeden zweiten Mann über 50. Gründe sind:

    • hormonelle Veränderungen (Testosteron ↓, Östrogene ↑)

    • mehr Aromatase-Aktivität bei Übergewicht

    • Bluthochdruck, Diabetes, metabolisches Syndrom

    • genetische Einflüsse

    • zwei Wachstumsphasen: Pubertät & Alter

    Wichtig: BPH erhöht NICHT das Risiko für Prostatakrebs.

    Ein kleiner popkultureller Abstecher: The Kominsky Method (Netflix) zeigt humorvoll, wie Männer mit ihrem Älterwerden umgehen – inklusive Prostata-Problemen. Perfekter Aufhänger für das heutige Thema.

    Durch die Verengung der Harnröhre entstehen:

    • schwacher Harnstrahl

    • verlängerte Dauer des Wasserlassens

    • verzögerter Beginn

    • plötzlicher Harndrang, Reizblase

    • nächtliches Wasserlassen

    • in Extremfällen akuter Harnverhalt

    Hilfreich zur Selbsteinschätzung: IPSS-Fragebogen

    https://www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/Ipss.pdf

    Operiert wird nur bei Komplikationen (Entzündung, Restharn, Steinen, Nierenstau). Vorher hilft viel anderes:

    1. Lebensstil

    • Abnehmen

    • Bewegung

    • bessere Kontrolle von Blutdruck und Diabetes

    2. Medikamente

    • Alpha-Blocker: entspannen die Prostata, schnelle Wirkung

      Nebenwirkung: rückwärtiger Samenerguss (harmlos)

    • 5-Alpha-Reduktasehemmer: reduzieren DHT

      Nebenwirkung: Libido ↓, Erektion ↓

    • PDE-Hemmer (z. B. Tadalafil)

    • Anticholinergika bei Reizblase

    3. Pflanzliche Mittel

    Wirkungslos für die BPH, trotz häufigem Einsatz.

    Ein paar interessante Fakten – aber wichtig: Keins davon verhindert die gutartige Prostatavergrößerung:

    • Lycopin (Tomaten)

    • Sulforaphan (Brokkoli)

    • Häufige Ejakulation (21×/Monat)

    • Luther empfahl mal 2×/Woche

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    13 mins
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