Neha: Also, du hast von 2022 bis 2024 als Head of Contracting bei einer deutschen Firma gearbeitet. Erzähl unseren Zuhörern etwas über deine aktuelle Tätigkeit bei Sigal SMS GmbH in Leipzig.
Rahul: Gerne. Bei Sigal SMS, einem deutschlandweiten Netzwerk von Studienzentren für klinische Forschung, leitete ich seit Anfang 2022 die Vertragsabteilung. Dort habe ich zum Beispiel unsere Vertragsprozesse komplett neu aufgesetzt, um sie DSGVO-konform zu machen. Wir haben dafür unter anderem ein Contract Lifecycle Management eingeführt, zum Beispiel DocuSign CLM, und standardisierte Vorlagen erstellt. Das hat die Bearbeitungszeit für Verträge um etwa 40 % verkürzt.
Neha: 40 % schnellere Abläufe durch eine neue CLM-Implementierung – das ist beeindruckend. Welche weiteren konkreten Maßnahmen hast du bei Sigal SMS umgesetzt?
Rahul: Neben den neuen Templates habe ich rund 200 interne Risikoprüfungen geleitet. Dabei haben wir maßgeschneiderte Datenschutz- und Compliance-Klauseln entwickelt und in die Verträge integriert. Dadurch konnten wir die Verhandlungszeiten um weitere 30 % senken.
Neha: Das klingt nach intensivem Stakeholder-Management. Mit welchen Teams und Abteilungen hast du dafür zusammengearbeitet?
Rahul: Ich habe eng mit unseren technischen und finanziellen Teams sowie mit dem klinischen Studienmanagement zusammengearbeitet. Da Sigal SMS auch international tätig ist, koordinierten wir parallel in Europa und den USA. Wir nutzten Tools wie SharePoint für das Dokumentenmanagement, um alle auf dem gleichen Stand zu halten.
Neha: Du hast erwähnt, dass Sigal SMS sich um klinische Studien kümmert. Wie wichtig ist dabei die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien?
Rahul: Sehr wichtig. In klinischen Studien verarbeiten wir besonders schützenswerte Gesundheitsdaten. Daher war es essenziell, DSGVO-konforme Prozesse einzuführen – zum Beispiel standardisierte Vereinbarungen mit Ärzten und Sponsoren, die alle Datenschutzbestimmungen enthalten. Das war Teil unserer 40 %-Effizienzsteigerung.
Neha: Spannend. Und bevor du zu Sigal SMS kamst, warst du bei MetLife, einer Fortune 500 Firma aus den USA tätig?
Rahul: Ja, von 2016 bis 2020 war ich Lead Procurements Counsel bei MetLife in Indien. Dort war ich für Beschaffungsverträge im IT- und Cloud-Bereich zuständig.
Neha: Über 400 IT-Verträge – das war in deinem Lebenslauf zu lesen. Wie sah diese Aufgabe genau aus?
Rahul: Genau, ich habe über 400 Cloud- und IT-Beschaffungsverträge mitgestaltet und verhandelt. Dabei habe ich unsere Beschaffungsvorlagen so angepasst, dass sie DSGVO- und KI-Compliance-Klauseln enthalten. Außerdem haben wir auf aktuelle rechtliche Entwicklungen reagiert, zum Beispiel nach Schrems II, indem wir neue Standardvertragsklauseln eingebunden haben.
Neha: Und wie war es, in einem amerikanischen Konzern zu arbeiten? War das ein großer Unterschied für dich im Vergleich zu deiner Arbeit in Deutschland?
Rahul: Der kulturelle Unterschied war zwar da, aber als Jurist, der bei internationalen Projekten arbeitet, war ich es gewohnt. Bei MetLife habe ich vor allem mit Lieferanten verhandelt und eng mit den Rechtsabteilungen in Europa zusammengearbeitet, zum Beispiel um US-Datenschutzstandards mit der DSGVO zu verbinden. Das hat mir gezeigt, wie wichtig globale Compliance ist.
Neha: Außerdem hast du dort Junior-Juristen betreut, richtig?
Rahul: Richtig, ich habe On-the-Job-Schulungen für über zehn Nachwuchsjuristen durchgeführt und sie bei ihrer Karriere-entwicklung unterstützt. Das hat mir geholfen, Führungsaufgaben zu übernehmen.
Neha: Früher warst du bei Thomson Reuters. Was waren dort deine Aufgaben?
Rahul: Bei Thomson Reuters war ich zwischen 2013 und 2016 als Assistant Manager in der Vertragsgestaltung tätig. Ich habe über 200 IT-Softwareverträge verhandelt, insbesondere SaaS- und KI-Lizenzverträge. Im Fokus standen dabei IP-Klauseln und Nutzungsrechte...
***
Read full text here:
https://docs.google.com/document/d/1oEspwKpwMcjlN5BkId5-KTNIs7pywqDbp8g1lYnU2fg/edit?usp=sharing
***