• #52 Selbstregulation für Eltern
    Jun 6 2025
    In dieser Folge geht es um die Suche nach einer neuen Alltagsstruktur, wenn ein Kind ins Leben kommt – und darum, wie sich vieles verändert, was uns früher gutgetan hat. Viele Strategien zur Selbstregulation oder Stressbewältigung, die vor dem ersten Kind funktioniert haben – wie Reisen, spontane Ausflüge oder Sport – sind mit Baby oder Kleinkind kaum mehr möglich.Diese Veränderungen können schmerzhaft sein. Es darf Raum geben für Trauer über das, was wegfällt. Gleichzeitig entsteht die Frage: Was tut mir jetzt gut? Was passt zu meinem veränderten Leben – und in welcher Form kann ich meine Ressourcen neu gestalten? Vielleicht ist es kein Yogakurs mehr, sondern Tanzen im Wohnzimmer. Solche neuen Wege helfen nicht nur uns selbst, sondern zeigen auch unseren Kindern, wie wir als Eltern für unser Wohlbefinden sorgen.Es braucht Zeit, um zu verstehen, dass das Leben nicht einfach so weitergeht wie vorher. Schlafmangel, Stillen, körperliche Veränderungen – all das hat Auswirkungen auf unsere Kräfte und Bedürfnisse. Wenn wir versuchen, alles wie früher zu machen, entsteht oft zusätzlicher Stress. Manche Dinge muss man ausprobieren, um herauszufinden, ob sie aktuell noch passen – oder ob sie vielleicht gerade nicht dran sind.Viele junge Eltern erleben eine Art Entweder-oder: Entweder ich bin für mein Kind da – oder ich tue etwas für mich. Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch darin, beides miteinander zu verbinden: Zeiten mit dem Kind so zu gestalten, dass auch sie zu Ressourcentankstellen werden können – ohne dabei in den Modus des „Bespaßens“ zu verfallen.Wo brenne ich für etwas – und wie kann ich diese Leidenschaft mit meinem Kind teilen? Wenn wir nur noch durchhalten, rutschen wir schnell in den Überlebensmodus. Zeit für sich selbst oder als Paar braucht heute mehr Planung und hängt stark vom vorhandenen Unterstützungsnetz ab. Spontaneität weicht der Organisation – aber das bedeutet nicht, dass es nicht möglich ist.
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    37 mins
  • #51 Daumen oder Schnuller
    Apr 25 2025
    Viele Babys lutschen am Daumen oder nehmen einen Schnuller. Beides hat Vor- und Nachteile. In dieser Folge sprechen wir darüber, warum das Saugbedürfnis bis zum vollendeten vierten Lebensjahr ganz natürlich ist und welche Rolle es für die kindliche Selbstregulation hat. Zudem kann gerade das Anbieten eines Schnullers für Eltern eine hilfreiche Entlastung sein, besonders wenn das Baby quengelt oder Hunger hat und nicht sofort gestillt oder gefüttert werden kann. Gleichzeitig schränken solche fremde Saugreize die orale Erkundungsphase ein. Ist das Saugen am eigenen Daumen für das Kind dann die bessere Alternative? Besteht da nicht die Gefahr, dass das Kind diesen dann ständig in sein Mündchen steckt und sich die Einwirkung darauf als schwierig gestaltet? Schließlich ist der Daumen immer verfügbar. Wie soll dieser dann abgewöhnt werden? Und wie sieht es denn generell mit den Auswirkungen dieser Sauggewohnheiten auf die kindliche Kieferentwicklung aus? Was können Eltern tun, wenn Babys alle anderen Saugangebot außer der Brust der Mutter verweigern und sie das Gefühl haben, über keinen Handlungsspielraum zu verfügen? In dieser Folgen setzen wir uns mit all diesen Fragen auseinander, diskutieren die Ratschläge, die im Internet kursieren und sprechen über mögliche Alternativen im Umgang mit Schnuller & Co. Eines aber schon mal vorweg: lieb gewonnene Gewohnheiten zu verabschieden sind Prozesse, die Zeit brauchen.
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    31 mins
  • #50 Frühgeburt
    Mar 28 2025
    In dieser Folge ist Gudrun bei uns zu Gast und lässt uns an ihrer berührenden Geschichte teilhaben. Sie erzählt von der herausfordernden Zeit rund um die Frühgeburt ihres dritten Kindes. Bereits in der 25. Schwangerschaftswoche setzen die ersten Wehen ein.Gudrun nimmt uns mit in diese Zeit der Unsicherheiten, Herausforderungen und des Haderns und auch des Hoffens und Mitfühlens. Sie spricht über Wut, die Dankbarkeit und Momente die berühren. Ihre Geschichte bewegt und lässt spüren, was es bedeutet, in so einer Situation zu sein.Von Herzen danke, liebe Gudrun, für deine Offenheit und dein Vertrauen.
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    1 hr and 1 min
  • #49 Weihnachten passiert...
    14 mins
  • #48 Erwachsensein. Wie geht das?
    Oct 4 2024
    Barbara und ich tauschen uns in dieser Folge über die Ideen, Vorstellungen und Geschichten aus, die wir vom Erwachsensein haben: Wann ist jemand erwachsen? Wo sehen wir uns selbst gerade auf dieser Zeit, ich mit zwei "kleinen" und Barbara mit ihren zwei "erwachsenen" Kindern. Wobei im Kulturvergleich der Zeitpunkt des Erwachsenseins recht unterschiedlich definiert wird, weit über die Volljährigkeit hinaus. Aber dazu kommen wir nochmals am Ende dieser Beschreibung zurück.

    Barbara, selbst Ü50, erzählt, wie sie sich mit dem Thema Erwachsen- und damit einhergehend dem Älterwerden auseinandersetzt. Sie spricht davon, wie sie heute gelassener und nachsichtiger mit sich selbst und anderen geworden ist. Allerdings gehen die verschiedenen Lebensabschnittsphasen nicht reibungslos ineinander über. Es sind immer wieder Lebensübergänge, in denen wir uns wiederfinden. Und diese benötigen Zeit, um sich darin einzufinden und zu verorten. Immer gehen Lebensübergänge mit körperlichen Veränderungen einher, die weit weg von einem gängigen Schönheitsideal liegen.

    Somit ist Erwachsenwerden ein Prozess des stetigen Wachsens und Lernens. Was sind denn in unseren Augen Merkmale des Erwachsensein? Darüber diskutieren wir und benennen Bewusstheit, Selbstbestimmtheit, Eigenverantwortung, Selbstreflexion, Konfliktfähigkeit und Demut für das Leben selbst. Kurzum: Weg von Schuldzuweisung, hin zu einer liebevoll-ehrlichen Selbstbeobachtung und Fürsorge für sich selbst und dem, was uns umgibt.

    Lydia, sind nach der Geburt viele Themen bewusst geworden, die vorher im Verborgenen lagen. Gerade solche Lebensumstellungsphasen tragen verschollene Lebenserfahrungen an die Oberfläche. Es ist wie wenn das Leben einlädt, uns innerlich Verschüttetem zu zuwenden. Erst dadurch können sich verbarrikardierende Schutzmechanismen, die wir uns unbewusst angeeignet haben, lösen. Das dahinterliegende Vitalitätsspektrum kann sich darüber entfalten. Dafür braucht es oft gar nicht viel: das Bewusstmachen dieser Dynamiken; das Benennen der aufsteigenden Gefühle und Erinnerungen; der Austausch mit lieben Menschen.

    Es gibt Kulturen, die definieren das Erwachsensein mit dem Zeitpunkt, wo die eigenen Kinder selbständig leben können. Somit ist das Kindergroßziehen Teil des Prozesses im Erwachsenwerden. Denn die Erfahrungen im Leben mit Kindern, die ungefiltert das spiegeln, was wir nicht sehen wollen, sind ein gutes Übungsfeld, um die verborgenen Tiefen unseres Seins kennen zu lernen. Lassen wir uns darauf ein, ist es eine Chance, gemeinsam mit unseren Kindern zu wachsen und gesunde lebendige Anteile wiederzuentdecken, raus aus der Komfortzone, rein ins pulsierende Leben hin zu neuen Erfahrungen.


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    31 mins
  • #47 Was ist Familie heute?
    Sep 13 2024
    In dieser Podcastfolge laden wir euch ein mit uns, Lydia und Barbara, den Blick auf die Vielfalt von Familienmodellen zu legen, jenseits einer klassischen Vater-Mutter-Kind-Konstellation. Denn die Realität zeigt uns: Familien sind bunt. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen. Und genau dieser Vielfalt wollen wir Raum geben und näher beleuchten.

    Dabei sprechen wir offen über die Herausforderungen, denen viele Eltern heute begegnen: von der Überforderung durch gesellschaftliche Erwartungen bis hin zu gesetzlichen Hürden, wie sie etwa in Italien existieren. Etwas, das jede Familienkonstellation verbindet ist die Kunst einer liebevollen und achtsamen Kommunikation in dem jeweiligen Miteinander. Wie schaffen wir es im Alltag trotz kleiner oder großer Verletzungen den Draht zueinander nicht zu verlieren? Wir teilen mit euch wertvolle Impulse, wie ein bewusster Umgang mit auftretenden Gefühlen gelebt werden kann und diese liebevoll im Gespräch mit unseren Liebsten benannt werden.

    Außerdem stellen wir euch in dieser Folge die „Familienkonferenz“ vor: eine wundervolle Möglichkeit, sich regelmäßig Zeit füreinander zu nehmen, um so eine positiven Gesprächskultur aufzubauen. Denn Krisen lassen sich oft abfedern, wenn wir uns schon vorher als Familie bewusst mit den unterschiedlichen Dynamiken auseinandersetzen. So kann ein konstruktives Miteinander auch in herausfordernden Situationen genährt werden.

    Auch das Thema neuer Lebenspartner oder Trennung bekommt Raum. Dabei setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie wir unsere Kinder bei der Verarbeitung solcher einschneidender Veränderungen unterstützend begleiten können.

    Wir freuen uns, mit euch unsere Gedanken und Ideen zu teilen. Vielleicht lasst ihr euch davon inspirieren, euer Familienleben bewusster und liebevoller zu gestalten!
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    39 mins
  • #46 Welcher Elterntyp bist du?
    Aug 16 2024
    Welcher Elterntyp bist du?

    Willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts!

    Heute stellen wir uns die Frage "Welcher Elterntyp sind wir eigentlich?" und sprechen über Schubladendenken, Kategorisierung und Rollenfixierung. Oft neigen wir dazu, uns selbst oder andere Eltern in bestimmte Kategorien einzuordnen. Doch genau wie bei unseren Kindern greift diese Einteilung oft zu kurz. Denn Menschen - ob groß oder klein - sind immer mehr als eine Kategorie.

    In dieser Folge werfen wir einen Blick auf das Konzept von Daniel Siegel, der den Lebensfluss zwischen den Ufern der Starrheit und des Chaos beschreibt. Diese Metapher verdeutlicht, dass wir beides brauchen: einen sicheren Ort, an dem wir so sein können, wie wir sind und gleichzeitig die Freiheit, uns immer wieder neu zu erfinden. Der Fluss des Lebens ist ständig in Bewegung, und genau das ermöglicht es uns, sowohl zugehörig als auch individuell zu sein.

    Um diese Balance zu erleben, dürfen wir uns erlauben, Leerläufe zuzulassen: Momente, in denen wir gerade nichts wissen oder fühlen und in denen, dank der neuronalen Plastizität unseres Gehirns, Neues entstehen kann. Gerade in diesen Phasen des Innehaltens können wir uns und unsere Beziehungen neu entdecken und weiter wachsen.

    Neben anderer Überlegungen diskutieren wir darüber, wie wir als Eltern den Druck von uns nehmen können, um entspannter mit den Veränderungen umzugehen, die das Leben mit sich bringt. Denn nur im Miteinander können wir wirklich lernen und uns weiterentwickeln.

    Viel Spaß beim Zuhören!

    Eure Barbara & Lydia
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    30 mins
  • #45 Postpartale Depression
    May 31 2024
    In dieser Podcastfolge sprechen wir über ein Thema, das viele Eltern betrifft und dennoch oft im Verborgenen bleibt: peri- und postnatale Erkrankungen. Etwa 10-15% der Frauen erleben solche Krisen und doch wird in der Öffentlichkeit kaum darüber gesprochen. Für Betroffene können alltägliche Dinge zu riesigen Herausforderungen werden: das Anziehen der Kinder oder das Abzupfen einer verwelkten Rose. Es fühlt sich an, als müsste man einen ganzen Berg erklimmen.

    Diese Zeit ist besonders schwierig, weil im Gehirn etwas passiert, das die Kontrolle über die eigenen Gedanken erschwert. Man spürt, dass etwas nicht stimmt und trotz aller Anstrengung ist es nicht steuerbar. Das damit einhergehende Gefühl von Hilflosigkeit und Verzweiflung kann überwältigend sein. Angst wird zum ständigen Begleiter. Es scheint eine unüberwindbare Situation. Der Wunsch, diesen Gefühlen zu entkommen, kann so groß werden, dass Suizid oft der einzige Ausweg scheint.

    Doch es gibt Hilfe und Unterstützung, auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wäre man ganz allein. Wo können sich Betroffene hinwenden:
    • Erste Hilfe Ambulanz in jedem Krankenhaus rund um die Uhr
    • Zentrum für psychische Gesundheit: Hier kann man ohne Einweisung hingehen und erhält Unterstützung für eine entsprechend passende Hilfe
    • Hausarzt:ärztin: Eine gute erste Ansprechperson, wenn man unsicher ist und eine erste Abklärung benötigt
    • Hebammen oder andere medizinische, psychologische oder psychotherapeutische Fachpersonen: Sie bieten Unterstützung und Beratung, sei es im stationären sowie im ambulanten Bereich wie z. B. im Gesundheitssprengel oder bei Mutter-Kind-Beratungsstellen.
    Werden Postpartum- oder andere Depressionen über einen langen Zeitraum nicht behandelt, können sie chronisch werden. Zu den Symptomen gehören:
    • Einfache Alltagsaufgaben scheinen unbewältbar
    • Anhaltende Ängste oder Panikgefühle
    • Über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen anhaltende Überforderung
    • Kraftlosigkeit, die es bereits am Morgen schwierig macht aus dem Bett zu kommen
    • Chronische Stimmungsschwankungen ohne Besserung, im Gegensatz zum vorübergehenden Baby-Blues
    • Schlafstörungen
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Anhaltende Appetitlosigkeit
    • Erledigen von Alltagsroutine nur oder die einfache Versorgung der Kinder erfolgt nur noch mit großer Kraftanstrengung
    • Die Planbarkeit von Dingen wird enorm wichtig, weil alles außerplanmäßige Stress verursacht.
    Hier einige mögliche Hilfestellen
    Für eine erste Selbsteinschätzung empfehlen wir den Bogen „Schatten und Licht“, der über diesen Link abrufbar ist: https://schatten-und-licht.eu/Selbsttest/Fragebogen-Selbsteinschaetzung-BFAG.pdf

    Hier einige Kontaktadressen für Südtirol:
    • Zentrum für psychische Gesundheit (ZPG), Krisentelefon für Hilfe bei psychischen Notfällen: 800 101 800
    • Bruneck: 0474 586340
    • Brixen: 0472 812 960
    • Bozen 0471 305810
    • Meran 0473 263600
    Für Kinder betroffener Eltern gibt es ansprechende Bücher zum Thema, damit auch Angehörige Worte finden, für das, was gerade erschüttert:
    • Luka der traurige Blauwal - ab 3 Jahre
    • Als Mama nur noch traurig war - ab 4 Jahre
    • Molly und das große Nichts - ab 6 Jahre
    • Papas Seele hat Schnupfen - ab 6 Jahre
    • Sonnige Traurigtage - ab 8 Jahre
    Und hier einige Links zu Liedern und Texten, die der Depression eine Sprache geben:
    • Sarah Conner: Stark https://youtu.be/8P84rrWlTrE
    • Findling: https://youtu.be/6KToQL1AlbM
    • Torsten Sträter "Die acht am wenigsten hilfreichsten Phrasen bei einer Depression: https://www.youtube.com/watch?v=GXQ90Bo_Oz0

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    1 hr and 8 mins