Episodes

  • "Immer hübsch dialektisch bleiben"
    Nov 2 2025
    Kein Problem ist zu klein und keines zu groß - so bringt Katalin Gennburg ihren politischen Ansatz auf den Punkt. Durch intensive Basisarbeit hatte sie im Ortsteil Treptow dreimal hintereinander ihren Wahlkreis für das Berliner Abgeordnetenhaus gewonnen und ist nun Nachfolgerin von Petra Pau für Marzahn-Hellersdorf im Deutschen Bundestag.
    In dieser Sendung sprechen wir über das bislang nicht umgesetzte Volksbegehren "Deutsche Wohnen & Co. enteignen", die Kritik von Katalin am Konzept "Bauen, Bauen, Bauen" und welche Vorschläge sie hat, um schneller die enorme Lücke an bezahlbaren Wohnungen zu schließen, ohne dass die Immobilienlobby sich eine goldene Nase verdient. Katalin erläutert, weshalb der Kampf um öffentliche Toiletten kein putziges Randthema sondern Ausdruck einer sorgenden und sozialen Stadt ist.
    Gemeinsam blicken wir mit ihr nach Argentinien, was Feminismus für sie bedeutet und auf ihr jüngst publiziertes Papier "Vom Parlament auf die Barrikade", denn Katalin ist überzeugt: Linke müssen immer hübsch dialektisch bleiben.
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    40 mins
  • "No Kings"-Proteste, Mamdani in New York und rechte Medienkampagne
    Oct 29 2025
    Wir blicken in dieser Mittwochfolge auf die USA und auf eine rechte Medienkampagne in Deutschland. Denn das rechte Portal "Apollo News" hat die Amadeu Antonio Stiftung, eine wichtige Organisation der demokratischen Zivilgesellschaft zum Ziel einer orchestrierten Kampagne auserkoren. Der Grund: Die Stiftung "erdreistete" sich, Fakten anzusprechen in einer Veranstaltung unter dem Titel "Den rechten Medien auf die Tasten treten". Hintergründe berichtet Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Stiftung und bereits häufiger Gast in KUNST DER FREIHEIT.

    In den USA regt sich Widerstand gegen die autoritäre Trump-Regierung. Jüngst waren mehr als sieben Millionen Menschen im Rahmen der "No Kings"-Proteste auf der Straße. Hannah Winnick ist Executive Director der Heinrich-Böll-Stiftung in den USA und berichtet über die Proteste und welches Netzwerk in der Zivilgesellschaft diese trägt, da die Demokratische Partei weiterhin mit sich selbst beschäftigt ist.

    Trotz allem könnte am 4. November ein Paukenschlag geschehen: In New York tritt für die Demokraten der Sozialist Zohran Mamdani als Bürgermeisterkandidat an und er hat gute Chancen, diese Wahl zu gewinnen. Ines Schwerdtner, die Ko-Vorsitzende der Partei Die Linke war in New York und berichtet über die Mamdani-Kampagne, seine Ziele und die Erkenntnis, dass die eigentliche Arbeit am Tag nach der Wahl beginnt.
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    40 mins
  • Nichts ersetzt den Blick ins Gelände
    Oct 26 2025
    Schreiben bedeutet für die in Thüringen lebenden Schriftstellerin Daniela Danz "das Aussetzen der Sprache im Gelände", wie es der Wallstein-Verlag im Klappentext zum Essayband "Nichts ersetzt den Blick ins Gelände" formulierte. Ihm verdankt die heutige Folge ihren Namen.
    Ausgangspunkt des Podcastgesprächs ist ihr im August 2025 publizierter neuer Gedichtband "Portolan".

    Daniela Danz wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie ist Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, hatte Poetikdozenturen inne und ist auch Leiterin einer NGO für Demokratieförderung.
    Darüber hinaus ist sie literarisch enorm vielfältig und produktiv. Sie schreibt sowohl Lyrik als auch Romane und verfasste u.a.!ein Libretto für die Oper „Der Mordfall Halit Yozgat“ des Komponisten Ben Frost, basierend auf einer Recherche von Forensic Architecture über den neunten Mord der NSU-Mordserie.

    Benjamin fährt im Gespräch mit Daniela Danz Stationen ihres Schaffens an. Zum Beginn und Abschluss liest sie je eins ihrer Gedichte.
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    45 mins
  • Mit dem Kopf gegen die Brandmauer
    Oct 22 2025
    Mit seinen diskriminierenden Äußerungen über vermeintliche "Störungen im Stadtbild" hat der Bundeskanzler erhebliche Kritik auf sich gezogen, die jedoch nicht zu einem Einlenken, sondern der Wiederholung und Verschärfung der Aussagen führten.
    Man muss nicht um die Ecke denken, will man diese Provokation des Kanzlers und CDU-Parteivorsitzenden in die laufende Strategiedebatte über den Umgang mit der Brandmauer zur AfD einordnen: Auf der einen Seite jede Kooperation mit der AfD ausschließen und auf der anderen Seite den Diskurs bedienen, um der AfD das politische Feld nicht zu überlassen.

    Wir werfen in dieser Folge einen kritischen Blick auf die neuerliche Brandmauer-Debatte der Union. Dr. Anna-Lisa Neuenfeld veröffentlichte gemeinsam mit Marcel Lewandowsky Ende September 2025 in der taz den Gastbeitrag "Die Gretchenfrage der CDU", in dem sie für die Zusammenarbeit von CDU und Linkspartei bis hin zu Koalitionen plädieren. Im Gespräch erläutert sie, warum die antikommunistische Abgrenzung der CDU zur Linkspartei unehrlich ist, angesichts der Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

    Paul Jürgensen und Wolfgang Schroeder von der Denkwerkstatt Das Progressive Zentrum legen wiederum in einem Gastbeitrag für Table Media "Die Fehlschlüsse in der Debatte um die Brandmauer" offen. Paul Jürgensen legt im Gespräch dar, dass die Brandmauer kein Instrument zur Schwächung der AfD sondern zur Immunisierung der wehrhaften Demokratie ist. Auf der demokratischen Seite der Brandmauer müssen die politischen Akteure wiederum den Sound der AfD ablegen, die Niedergangsdebatte drehen und über Zukunft sprechen und die richtigen Entscheidung treffen, damit ihnen zugetraut wird, die Zukunft gestalten zu können.

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    35 mins
  • Politik der Parole
    Oct 19 2025
    Die Parole hat einen schlechten Ruf. Sie gilt als laut, simpel, manipulativ. Die Kulturwissenschaftlerin Daphne Weber ist der Auffassung, dass die Parole zu Unrecht schlecht angesehen ist. Denn sie macht Bewegungen sichtbar und schafft Öffentlichkeit für politische Positionen. Parolen sind in den Augen von Daphne ästhetische Formen der Demokratie.
    Darüber hat Daphne beim Campus Verlag ein Buch geschrieben: "Politik der Parole. Ästhetische Praktiken politischer Mobilisierung", das Gegenstand der heutigen Folge und des Gesprächs mit Benjamin ist.
    Das Buch wird in Kürze auch open access, also kostenfrei digital abrufbar sein.

    Die heutige Folge wird auf dem Blog www.nachdenken-im-handgemenge.de zusätzlich auch als Video abrufbar sein. Für den Support danken wir sehr herzlich den Kollegen von der Beratung und Agentur "Gesellschaft für digitalen Ungehorsam mbH".
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    50 mins
  • Was hilft gegen rechtsextreme Immobilien und Raumnahme?
    Oct 15 2025
    In vielen Regionen Deutschlands erwerben rechtsextreme Akteure leerstehende Immobilien, um dort Schulungszentren, Konzertstätten oder Gemeinschaftsorte zu schaffen. Diese Strategie ist nicht neu – aber sie hat sich in den letzten Jahren verstetigt. Uns interessiert in dieser Folge, was dagegen getan werden kann.

    Sebastian Zahn, Sozialwissenschaftler und Mitarbeiter der Organisation DEMOS e. V. im Westerwald publizierte jüngst den Beitrag „How to kick them out? Zivilgesellschaftliche Strategien im Kampf gegen extrem rechte Immobilien“. Er war zudem am erfolgreichen Engagement gegen die AfD-nahe Immobilie „Fassfabrik Hachenburg“ beteiligt. Im Gespräch mit Benjamin erläutert er erfolgreiche Strategien der rechten Demobilisierung und Aktivierung demokratischer Zivilgesellschaft.

    Dr. Jens Vorsteher ist Rechtsanwalt in Berlin. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Kritische Justiz befasst er sich mit der Frage, wie der Staat auf die rechtsextreme Raumnahme reagieren kann. Der Beitrag trägt den Titel: "Rechtliche Reaktionen auf rechtsextremistische Raumnahme. Der Vorschlag eines Genehmigungsvorbehalts als bodenrechtliches Instrument" und schlägt eine Änderung des Baugesetzbuches vor. Wie das konkret aussehen würde, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen, worin aber auch die Grenzen seines Vorschlags bestehen, legt er im Gespräch mit Benjamin dar.
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    43 mins
  • Demokratie braucht Ungehorsam
    Oct 12 2025
    Demokratie braucht Ungehorsam, davon sind die Journalisten Matthias Meisner und Paul Starzmann in ihrem Buch "Mut zum Unmut. Eine Anleitung zur politischen Widerspenstigkeit" (Verlag J.H.W. Dietz Nachf. GmbH) überzeugt.

    In dem Buch spannen Meisner und Starzmann ein beeindruckend breites Panorama widerständiger Haltungen auf – von der kindlichen Auflehnung bis zum politischen Protest, Graffittis und Streiks. Sie zeigen, dass Renitenz keine ideologische Kategorie ist, sondern eine Grundhaltung, die in allen Lebensbereichen vorkommt: in der Familie, im Beruf, in der Schule, in den Medien, in der Politik und im Verhältnis zum Staat selbst.

    Mit Paul Starzmann spreche ich über die Entstehung und Hintergründe des Buches, warum Humor nicht nur ungemein wichtig, sondern auch psychologisch befreiend ist und über die "12 Gebote der Renitenz", mit den das Mutmach-Buch abschließt.

    Eine Rezension des Buches findet sich auf meinem Blog www.nachdenken-im-handgemenge.de. Dort publiziere ich auch Gespräche aus dem Podcast zum Nachlesen.
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    52 mins
  • Wer profitiert von den Angriffen auf NGOs und Zivilgesellschaft?
    Oct 8 2025
    Die Zivilgesellschaft in Deutschland ist vielfältig: Von den Sportvereinen über Trachtengruppen zu Kultur, Naturschutz- und Umweltverbänden, Verbraucherinstitutionen und vielem mehr. In zivilgesellschaftlichem Engagement finden sich Menschen zusammen, die sonst in Herkunft, Erwerbs- oder Bildungsbiographie selten oder gar nicht aufeinandertreffen würden und sich politisch ggf. gar nichts zu sagen hätten.
    Doch die Zivilgesellschaft und ihr Engagement wird diffamiert, erfolgreich werden Anti-NGO-Narrative verbreitet und von interessierter Seite aufgenommen und verstärkt.

    Dagegen gibt es Widerstand und Aufklärung. In der heutigen Sendung kommen zwei spannende Gäste zu Wort:
    • Dr. Christina Deckwirth arbeitet bei dem gemeinnützigen Verein LobbyControl und ist, gemeinsam mit ihrer Kollegin Nina Katzemich, Autorin der Studie "Desinformation, Diffamierung und Defunding. Zivilgesellschaft unter Druck". Sie erläutert, wie eine Koalition aus Politiker:innen, Medien und Konzernlobbyisten die Zivilgesellschaft unter Druck setzt.
    • Dr. Ansgar Gessner ist geschäftsführender Vorstand der Maecenata Stiftung. Die Stiftung publizierte das Positionspapier "Das Anti-NGO-Narrativ: Wie versucht wird, die Zivilgesellschaft zu delegimitieren". Ansgar Gessner spricht über die Hintergründe und Inhalte des Papiers, dessen konzentrierte Erkenntnisse in einem hilfreichen Faktenblatt zusammengefasst abrufbar sind.
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    31 mins