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Guten Morgen, Steven Walter!

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Steven Walter, Intendant der Beethovenfeste Bonn und deutsch-amerikanischer Doppelstaatsbürger, gibt nach einem Thomas Mann-Fellowship in den USA Einblicke in die Musikgesellschaft und das politische Klima in Zeiten von Donald Trump. Er berichtet über ein Land, das von vielen in der Kulturszene als »gehijacked« empfunden wird. In der US-Kultur gebe es eine Mischung aus Schockstarre, Angst und »Soul Searching« bezüglich Themen wie »Wokeness«. Trotz Fragmentierung der Linken sieht Walter Anzeichen für zunehmenden Protest und bessere Organisation. Die Kulturförderung sei in den USA stärker privat und weniger staatlich als in Deutschland. Diese Staatsferne schütze zwar vor direktem staatlichem Zugriff, ermögliche aber auch politische Einflussnahme durch Stiftungen. In Deutschland sei staatliche Förderung nötig, müsse aber Kunstfreiheit und Distanz wahren. Walter und Gesprächspartner diskutieren einen möglichen »Backlash« gegen linke Kulturprojekte, der mit einer Entkopplung von Lebensrealitäten zusammenhängen könnte. Er sieht politische Phänomene wie den Trumpismus auch als kulturelles Problem, basierend auf Gefühlen von Abgehängtheit. Walter beobachtete zudem eine gesellschaftliche »Anästhesierung«, der Kultur durch Bedeutung entgegenwirken könne. Am teilweise bundesfinanzierten Kennedy Center kam es nach Trumps Amtsantritt schnell zu politischer Einflussnahme und Entlassungen. Liberale Geldgeber zogen sich teils zurück. Langfristig bleibt Walter wegen einer starken Zivilgesellschaft in den USA optimistisch. Seine Reise inspirierte ihn unter anderem durch offene, Post-Genre-Ansätze und die amerikanische Servicekultur.

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