
Ausführliche Tipps für die Tierfotografie auch mit dem Smartphone
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Du brauchst keine teure Spiegelreflexkamera, um beeindruckende Tierfotos zu machen. Dein Smartphone reicht oft völlig aus, wenn du weißt, worauf du achten musst. Tierfotografie ist eine Mischung aus Geduld, Technik, Beobachtungsgabe – und ja, auch Herz. Denn Tiere zu fotografieren bedeutet immer, einen einzigartigen Moment im Leben eines Wesens festzuhalten, das nicht auf Kommando lächelt, nicht stillhält und meist keinen Gedanken daran verschwendet, wie es auf deinem Bild aussehen wird. Doch genau das macht den Reiz aus.
Bevor du überhaupt dein Handy zückst, nimm dir Zeit zum Beobachten. Tiere, ob Haustiere, Wildtiere im Park oder Insekten im Garten, haben bestimmte Verhaltensmuster. Wenn du diese verstehst, bekommst du ein Gefühl für den richtigen Moment. Dieser Moment ist selten der erste, in dem du das Tier siehst. Oft ist es besser, dich ruhig hinzusetzen, die Umgebung wirken zu lassen und erst dann die Kamera zu aktivieren. Du wirst schnell merken: Wer beobachtet, statt sofort zu fotografieren, erkennt die feinen Nuancen – und diese bringen das gewisse Etwas ins Bild.
Das Licht ist in der Fotografie immer entscheidend, aber bei Tieren noch einmal besonders. Die goldene Stunde – kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang – schenkt dir warmes, weiches Licht, das Tiere besonders natürlich und ausdrucksstark erscheinen lässt. Mit dem Smartphone solltest du starkes Gegenlicht meiden, es sei denn, du möchtest bewusst mit Silhouetten spielen. Stattdessen nutze das Licht aus seitlichem oder leicht frontalem Winkel. Halte das Handy ruhig, eventuell sogar mit einem kleinen Stativ oder durch Abstützen an einem Ast oder Stein.
Die Perspektive macht den Unterschied zwischen einem Schnappschuss und einem wirklich berührenden Foto. Versuche, auf Augenhöhe mit dem Tier zu fotografieren. Das bedeutet manchmal, dich in den Dreck zu legen – aber das Ergebnis lohnt sich. Ein neugieriger Blick direkt in die Linse wirkt oft viel stärker als ein Foto von oben herab.
Tiere sind selten still – gerade dann nicht, wenn du das perfekte Foto möchtest. Doch dein Smartphone bietet hier mehr Möglichkeiten, als du vielleicht denkst. Nutze den Burst-Modus (Serienaufnahme), um mehrere Bilder in kurzer Zeit zu machen. So kannst du später in Ruhe das beste auswählen. Manche Geräte bieten mittlerweile sogar eine KI-gestützte Auswahl an, die das „beste Bild“ erkennt – ein praktisches Werkzeug, solange du noch lernst, die feinen Unterschiede selbst zu sehen.
Auch Live-Fotos oder kurze Videosequenzen, aus denen du dann ein Standbild exportierst, können hilfreich sein. Das ermöglicht dir, sehr schnelle Bewegungen wie ein springendes Eichhörnchen oder einen flatternden Schmetterling in der Luft einzufangen.
Tierfotografie mit dem Smartphone ist nichts für Eilige. Du brauchst Geduld. Vielleicht ist das auch einer der größten Vorteile dieser Art der Fotografie: Du lernst, dich zu entschleunigen, im Moment zu sein, statt durch den Alltag zu hetzen. Es ist eine Art Achtsamkeitspraxis – du atmest ruhig, bewegst dich langsam, lernst, präsent zu sein.
Das Glück spielt natürlich auch eine Rolle. Ein Eichhörnchen, das direkt in deine Linse schaut, ein Vogel, der sich seelenruhig auf dein Fensterbrett setzt – das sind Geschenke. Aber je öfter du draußen bist, desto häufiger wirst du solche Geschenke bekommen. Und je besser du vorbereitet bist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sie auch wirklich einfangen kannst.
Gerade in Zeiten zunehmender Umweltkrisen gewinnt der respektvolle Umgang mit Tieren eine ganz neue Bedeutung. Deine Kamera – egal ob Smartphone oder professionelles Equipment – sollte nie zur Belastung für das Tier werden. Jage Tiere nicht, bedränge sie nicht, verwende kein Futter, um sie „besser“ zu positionieren. Die beste Tierfotografie ist immer die, bei der das Tier sich natürlich verhalten kann – und du dich als Teil seiner Umgebung verstehst, nicht als Eindringling.