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Über Serena Williams, Abnehmspritzen & die Macht der Diätkultur

Über Serena Williams, Abnehmspritzen & die Macht der Diätkultur

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Serena Williams – eine der erfolgreichsten Athlet*innen aller Zeiten, 23-fache Grand-Slam-Siegerin, Symbol für Stärke, Durchhaltevermögen und Diversität – hat die Welt überrascht, als sie vor kurzem öffentlich machte: Sie hat mit dem Medikament Zepbound Gewicht verloren und tritt nun als Botschafterin der Telehealth-Firma Ro auf. Brisant daran: Ihr Ehemann Alexis Ohanian ist Investor und Vorstandsmitglied bei Ro.

Für viele wirkt das wie ein Widerspruch: Ausgerechnet Serena Williams, die für Millionen Menschen steht, wirbt nun für ein Abnehmpräparat. Aber dieser Schritt wirft vor allem Fragen auf: Warum selbst Ikonen wie Serena Williams sich nicht vom Schlankheitsdruck frei machen können. Welche Botschaften über Körper und Disziplin hier transportiert werden. Und was es bedeutet, wenn Medikamente als „Lösung“ für komplexe gesellschaftliche Probleme verkauft werden.


Das erwartet dich in dieser Folge

  • Wie wirken GLP-1-Präparate wie Ozempic, Wegovy und Zepbound? Ein Blick auf Hunger, Sättigung und Nebenwirkungen.
  • Gesellschaftliche Dimension: Warum Diätkultur so mächtig ist, dass selbst eine Weltklasse-Athletin ihr nicht entkommt.
  • Armut, Mehrgewicht & Gesundheit: Wie sozioökonomische Faktoren das Körpergewicht beeinflussen – und warum es zu kurz greift, Menschen allein „Disziplinlosigkeit“ vorzuhalten.
  • Kritik an der „Wunderpille“: Wer profitiert, wer bleibt ausgeschlossen – und welche Gefahren entstehen, wenn Medikamente Lifestyle-Lösungen versprechen.


Takeaways

  • Abnehmen ist keine universelle Lösung – und adressiert nicht die eigentlichen Ursachen von Körperunzufriedenheit oder Diskriminierung.
  • Medikamente wie Ozempic oder Zepbound sind medizinisch wirksam – doch sie sind teuer, oft schwer zugänglich und nicht frei von Nebenwirkungen.
  • Diätkultur sitzt tief: Wenn selbst Serena Williams – eine Frau, die für Stärke und Vielfalt steht – öffentlich über ihr Gewicht spricht, zeigt das, wie groß der gesellschaftliche Druck bleibt.
  • Gesundheit ist nicht nur eine Frage des Essens oder der Bewegung – sondern stark geprägt von sozialen Faktoren wie Einkommen, Stress, Diskriminierung und Zugängen zum Gesundheitssystem.
  • Kritisch zu bleiben heißt nicht, individuelle Entscheidungen zu verurteilen – sondern die Strukturen zu hinterfragen, die uns allen suggerieren: „Du bist erst genug, wenn du schlank bist.“


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💡 Hintergrundwissen & Quellen

  • Ozempic (Semaglutid) → ursprünglich für Typ-2-Diabetes, führt zu ca. 10–15 % Gewichtsverlust.
  • Wegovy (Semaglutid in höherer Dosierung) → offiziell für Gewichtsmanagement zugelassen, ca. 15 % Gewichtsverlust.
  • Zepbound (Tirzepatid) → neuestes Präparat, kombiniert GLP-1- und GIP-Wirkung, bis zu 20 % Gewichtsverlust.
  • Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsprobleme, selten Pankreatitis, mögliche Tumorrisiken in Tierversuchen.

Quellen:

  • Wilding JPH et al. (2021). Once-Weekly Semaglutide in Adults with Overweight or Obesity. NEJM.
  • Jastreboff AM et al. (2022). Tirzepatide Once Weekly for the Treatment of Obesity. NEJM.
  • FDA: ⁠Ozempic Prescribing Information⁠


Studien zeigen:

  • Menschen mit niedrigerem Einkommen haben häufiger Mehrgewicht – nicht aus „Mangel an Disziplin“, sondern weil Stress, unsichere Arbeitsbedingungen, geringere Freizeit, Lebensmittelpreise und Wohnumfeld eine Rolle spielen.
  • Gewichtsstigma selbst führt zu mehr Stress, hormonellen Veränderungen und langfristig sogar zu höherem Gewicht.
  • Gesundheit ist also weniger eine Frage des „richtigen Essens“ als eine Frage von Gerechtigkeit, Ressourcen und Teilhabe.

Quellen:

  • Bambra C et al. (2020). Health Inequalities and the Social Determinants of Health. Public Health Reviews.
  • Puhl RM, Heuer CA. (2010). Obesity Stigma: Important Considerations for Public Health. AJPH.
  • Tomiyama AJ (2014). Weight Stigma Is Stressful. Appetite.


🎶 Musik: "Feel" by LiQWYD | Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 (CC BY 3.0)

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