• So etablierst du Sprintziele, die wirklich helfen
    Sep 8 2025
    Sprintziele gehören zu den stärksten Werkzeugen im Scrum-Framework. Dominique und Oliver sprechen in dieser Folge darüber, wie es Teams gelingt, Sprintziele so zu etablieren, dass sie Orientierung geben, Wirkung entfalten und Vertrauen schaffen. Ein Sprintziel ist schließlich mehr als eine Pflichtübung im Sprint Planning. Richtig eingesetzt, schafft es Klarheit über das „Warum“ der nächsten Iteration und verbindet die tägliche Arbeit mit der Produktvision. Vielen Teams fällt die Nutzung von Sprintzielen jedoch schwer. Häufig gibt es gar kein Ziel oder es bleibt auf der Ebene von Aufgabenlisten stecken. Statt echter Wirkung wird dann nur Output gemessen. Die Folge: wenig Fokus, kaum Begeisterung bei Stakeholdern und sinkendes Vertrauen in den Wert von Sprintzielen. Doch gerade hier liegt der Hebel. Ein gut formuliertes Sprintziel richtet die Arbeit am Outcome aus. Es beantwortet die Frage, welchen Mehrwert das Team in den kommenden zwei Wochen schaffen will und gibt damit eine klare Orientierung für Entscheidungen im Sprint. Statt einer Sammlung von Backlog-Items entsteht ein gemeinsamer Fokus. Im Daily oder im Review lässt sich damit jederzeit prüfen, ob die Arbeit noch auf das eigentliche Ziel einzahlt. Dominique und Oliver machen aber auch deutlich, dass Sprintziele eben nicht im stillen Kämmerlein entstehen sollten. Entscheidend ist die gemeinsame Gestaltung mit den Developern. Wer das Ziel aktiv mitformuliert, wird es auch eher als eigenes Commitment ansehen. So entsteht nicht nur mehr Akzeptanz, sondern auch die Bereitschaft, externe Einflüsse auszuhalten und das Ziel zu verteidigen. Product Owner:innen bringen dabei den strategischen Rahmen ein – etwa Vision, Roadmap oder Product Goal – und öffnen einen Raum, in dem das Team das nächste sinnvolle Ziel bestimmen kann. Ein gutes Sprintziel ist aber auch sichtbar und sie sind im Alltag präsent: in Dailys, in Gesprächen mit Stakeholdern und sogar in der spontanen Antwort auf die Frage „Woran arbeitet ihr gerade?“. Nur so werden sie zu einem lebendigen Orientierungspunkt statt zu einem Protokolleintrag. Wenn ein Team das gemeinsam vereinbarte Sprintziel erreicht, gilt es, diesen Erfolg sichtbar zu feiern; nicht die Anzahl der erledigten Backlog-Items, sondern den erzielten Mehrwert. Gerade im Sprint Review eröffnet das die Chance, Stakeholder zu begeistern und ihnen zu zeigen, warum sich die investierte Arbeit gelohnt hat. So wird das Konzept Sprintziele gestärkt und gewinnt wieder Vertrauen. Zusammengefasst helfen Sprintziele Teams dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Entscheidungen leichter zu treffen und Stakeholder einzubeziehen. Wer sie konsequent auf Outcome ausrichtet, gemeinsam gestaltet und sichtbar macht, etabliert ein Instrument, das weit mehr ist als eine Formalität. Es ist ein Kompass, der Produktteams eine gemeinsame, wetvolle Richtung gibt.
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    44 mins
  • Bessere Metriken & KPIs für richtige Entscheidungen und mehr Wirkung
    Sep 1 2025
    Tim spricht in dieser Folge mit Marc Roulet von sevdesk darüber, warum bessere Metriken & KPIs den Unterschied machen, wenn es um gute Produktentscheidungen geht. Beide erleben in ihrer Arbeit immer wieder, dass Organisationen Zahlen erheben, die zwar schnell verfügbar sind, aber wenig darüber aussagen, ob ein Produkt wirklich Nutzen stiftet. Marc Roulet ist ein erfahrener Experte im Bereich Analytics und Metriken und bei sevdesk verantwortlich für Data und Analytics. Er hat in ähnlichen Rollen u.a. auch schon bei ebay, mobile.de und XING Erfahrung gesammelt. Somit ist er ein sehr passender Gesprächspartner für dieses Thema Viele Teams orientieren sich an einfachen Kennzahlen wie Story Points oder Anzahl ausgelieferter Features. Das zeigt den "Fleiß" - i.S. von Output, sagt aber kaum etwas über Wirkung. Bessere Metriken schauen auf Outcomes und helfen zu erkennen, ob Kundinnen und Kunden tatsächlich profitieren. Wer das ernst nimmt, stellt fest, dass nicht jede neue Funktion Wert für die Nutzer schafft – und dass auch das Weglassen eine wichtige Entscheidung sein kann. Metriken sind kein starres System, das man einmal definiert und dann abarbeitet. Sie entfalten ihren Wert erst, wenn Teams regelmäßig hinschauen, sie diskutieren und ggf. anpassen - also aktiv mit ihnen arbeiten. So entsteht ein gemeinsames Verständnis, worauf es wirklich ankommt. Oft geht es darum, Hypothesen zu prüfen: Führt eine bestimmte Änderung tatsächlich zu mehr Nutzung? Verbessert sie ein relevantes Kundenerlebnis? Oder verpufft der Effekt? Gerade für Product Owner liegt hier eine Chance. Sie sind nah an den Entscheidungen und können dafür sorgen, dass Gespräche über bessere Metriken nicht an der Oberfläche bleiben. Es geht nicht darum, Zahlen zu liefern, die gut aussehen, sondern um eine Grundlage, die schwierige Fragen und Entscheidungen ermöglicht. Was bedeutet Erfolg für unser Produkt? Wie messen wir Fortschritt, der über Auslastung und Geschwindigkeit hinausgeht und in Richtung unserer Produktvision führt? Wer sich auf diesen Weg einlässt, wird merken, dass bessere Metriken Orientierung geben. Sie bringen Klarheit in Diskussionen mit Stakeholdern, machen Annahmen transparent und helfen Teams, bewusster zu entscheiden. So wird Produktentwicklung weniger zu einer Abfolge von Aktivitäten und mehr zu einem Prozess von Wertgenerierung, der echten Unterschied macht. Das Video von Marcs Talk auf der Product at Heart können wir zu diesem Thema nur empfehlen. Hier der Link zu seinem Talk im Video-Archiv der diesjährigen Product at Heart. In dieser Episode verweisen wir auf diese älteren Folgen des Podcasts: - Data-Fluent Product Manager mit Büşra Coşkuner - Klarheit als Superpower für Produktmenschen mit Arne Kittler Ihr könnt mit Marc Roulet gerne direkt in Kontakt treten und weitere Fragen klären. Am besten kontaktiert ihr in über sein LinkedIn-Profil. Was für Erfahrungen in der Arbeit mit Metriken und KPIs hast du gemacht? Wie arbeitet ihr in eurem Produktteam mit dem Analytics und BI-Team zusammen? Teilt eure Erlebnisse mit uns und anderen Produktmenschen unter diesem Blogpost oder auf unserer LinkedIn Seite und lasst uns gemeinsam daran wachsen!
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    57 mins
  • Produktvisionen im Team verankern
    Aug 25 2025
    In dieser Folge sprechen Oliver und Dominique über ein Thema, das oft unterschätzt wird und trotzdem die Arbeit eines ganzen Produktteams prägen kann: die Produktvision. Beide erleben in ihrer Arbeit immer wieder, wie stark der Unterschied ist zwischen einer Vision, die nur an einer Wand hängt, und einer, die tatsächlich im Team gelebt wird. Eine gute Produktvision gibt nämlich Richtung und Sinn. Sie hilft, Entscheidungen einzuordnen, Prioritäten zu setzen und auch schwierige Diskussionen schneller aufzulösen. Vor allem schafft sie ein gemeinsames Verständnis darüber, wofür das Team eigentlich antritt. Doch genau das ist die Herausforderung: eine Vision so zu entwickeln, dass sie nicht nur von Product Owner oder Führung formuliert wird, sondern dass das gesamte Team sie verinnerlicht. Es ist wichtig, dass Teams gemeinsam an ihrer Produktvision arbeiten. Dabei geht es nicht um den perfekten Satz, sondern darum, im Austausch ein Bild zu schaffen, das alle teilen können. Solche Prozesse machen eine Vision greifbar und verhindern, dass sie als reine Management-Vorgabe wahrgenommen wird. Wer von Anfang an beteiligt ist, fühlt sich verbunden und handelt eher danach. Damit eine Produktvision nach der Entwicklung aber nicht in Vergessenheit gerät, braucht es mehr als nur einen guten Start. Sie muss regelmäßig im Alltag auftauchen: im Planning, wenn über Prioritäten entschieden wird, im Review, wenn Ergebnisse eingeordnet werden, oder auch in Retrospektiven, wenn das Team reflektiert, ob es auf dem richtigen Weg ist. Eine Vision, die so verankert ist, bleibt lebendig und entwickelt sich weiter, ohne ihre Orientierungskraft zu verlieren. Besonders wertvoll wird eine Produktvision auch beim Onboarding. Neue Teammitglieder verstehen schneller, warum das Produkt existiert und welchen Unterschied es macht. Wenn nicht nur Product Owner:innen, sondern auch Entwicklerinnen und Designer:innen die Vision erzählen können, zeigt das, dass sie wirklich Teil der gemeinsamen Arbeit geworden ist. Oliver und Dominique machen deutlich: Eine Produktvision entfaltet ihre Wirkung nicht durch Worte allein, sondern dadurch, dass sie im Team geteilt und immer wieder neu mit Leben gefüllt wird. Sie ist der Kompass, der allen hilft, auch in komplexen Situationen die Richtung nicht zu verlieren. Wenn euch das Thema Produktvisionen interessiert findet ihr hier noch mehr passende Folgen: Wie die Produktvision hilft, Product Ownern eine Richtung zu geben (https://produktwerker.de/wie-die-produktvision-hilft-product-ownern-eine-richtung-zu-geben/) Warum Product Owner die Unternehmensvision kennen sollten (https://produktwerker.de/unternehmensvision/)
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    41 mins
  • Produktmanagement: USA vs. Europa – Unterschiede, Learnings, Aha-Momente
    Aug 18 2025
    Tim spricht in dieser Podcast-Folge mit Christoph Steinlehner, der mehrere Jahre in Washington, D.C. gelebt und gearbeitet hat. Mit seiner Erfahrung aus über 25 Jahren in Produktmanagement und Coaching bringt Christoph spannende Einblicke mit, wie Produktmanagement in den USA funktioniert – und was sich davon auf Europa übertragen lässt. Viele Produktmenschen schauen fasziniert ins Silicon Valley. Namen wie Amazon, Google oder Meta wirken wie Fixpunkte, an denen man sich orientiert. Christoph macht jedoch deutlich, dass dieses Bild nur einen kleinen Teil der Realität zeigt. Das Silicon Valley ist ein spezielles Ökosystem mit eigener Tradition, Netzwerken und Kapital. Doch außerhalb dieser Blase ist das Produktmanagement in den USA nach seiner Erfahrung oft erstaunlich nah an dem, was wir aus Deutschland kennen: Hierarchien, steife Strukturen und Unternehmen, die sich mit digitalen Transformationen schwertun. Spannend ist, wie unterschiedlich die Arbeitskultur für das Netzwerken und die Jobsuche ist. In großen Tech-Firmen haben Titel und Netzwerke einen hohen Stellenwert haben und so ist der Zugang zu anderen Produktmenschen in den USA oft leichter. Ein Intro über LinkedIn, ein Kaffee-Termin oder ein schneller Austausch sind gängige Wege, um ins Gespräch zu kommen. Für Christoph war dieses offene Netzwerken ein entscheidender Erfolgsfaktor in seinen drei Jahren vor Ort – und ein Unterschied, den er im deutschen Umfeld stärker verankert sehen möchte. Auch beim Thema Agilität zeigt sich ein anderes Bild als vielleicht vermutet. Zwar arbeiten viele Unternehmen in cross-funktionalen Teams, doch Frameworks wie Scrum sind nicht mehr so dominant wie noch vor einigen Jahren. Capital One zum Beispiel hat die Rolle des Scrum Masters abgeschafft. Während in Europa Scrum oft noch als Stütze genutzt wird, um agile Zusammenarbeit zu strukturieren, ist es in den USA vielerorts bereits im Rückzug. Stattdessen gewinnen andere Arbeitsweisen an Gewicht, die stärker auf Kultur, Eigenverantwortung und Outcome-Orientierung setzen. Christoph beobachtet zudem, dass Produktmanagement in den USA weniger vom Framework geprägt ist, sondern stärker durch Haltung und Praxis. Gerade in den großen Tech-Firmen braucht es nicht immer "offizielle" agile Prinzipien, weil die Kultur bereits auf Zusammenarbeit und Wissensaustausch ausgerichtet ist. Doch auch hier gilt: Es gibt nicht "das eine" Produktmanagement in den USA. Große Corporates kämpfen mit denselben Herausforderungen wie in Europa, während Startups eher mit Tempo und Experimenten punkten. Was bedeutet das für uns in Europa? Zum einen, dass wir uns nicht blenden lassen sollten von den Erfolgsbildern des Silicon Valley. Zum anderen, dass wir viel lernen können von der Offenheit, dem Mut zum Netzwerken und der klaren Ausrichtung auf Outcomes. Christoph selbst bringt aus seiner Zeit in den USA eine noch stärkere Fokussierung auf Visualisierung und Mapping-Methoden mit, die helfen, Diskussionen greifbarer zu machen und Teams in die Umsetzung zu bringen. Ein Punkt, der Tim als Story Mapping Experten und Fan von Assumption Mapping, Impact Mapping und der Arbeit mit einem Canvas sehr aus dem Herzen spricht. Christophs Erfahrung zeigt: Produktmanagement in den USA ist vielfältiger, bodenständiger und näher an unserer Realität, als viele annehmen. Wer mit offenen Augen hinschaut, entdeckt vor allem viele Möglichkeiten, das eigene Arbeiten mutiger und konsequenter zu gestalten. Im Gespräch wird auch diese Quellen und alte Podcast-Folge verwiesen: - Das Product Operating Model von Marty Cagan - mit Sohrab Salimi - Der Mapper Club von Christoph (in seinem Substack): https://mapper.club - Never Search Alone: https://neversearchalone.org - Joshua Seiden: Outcomes over Outcome Wer mit Christoph Steinlehner in den direkten Austausch kommen möchte, kontaktiert ihn am Besten über sein LinkedIn-Profil. Wie nimmst du die Unterschiede zwischen Europa und den USA im Produktmanagement wahr?
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    45 mins
  • Komfortzone is nich! – Warum Produktmenschen sich mehr (zu)trauen sollten
    Aug 11 2025
    Mut ist im Produktalltag ein Thema, das oft unter der Oberfläche bleibt. Was braucht es, damit Product Ownerinnen und Product Owner nicht nur fachlich, sondern auch persönlich Verantwortung übernehmen? Oft sind es die Momente, in denen man spürt, dass etwas gesagt oder getan werden sollte, man sich jedoch zurücknimmt. Die Gründe dafür sind vielfältig und oft tief verankert. Darüber spricht Oliver mit Silke Kanes. Sie kennt diese Dynamik aus ihrer Arbeit als Coach und aus ihrer eigenen Produktlaufbahn. Für sie ist Mut kein angenehmes Extra, sondern eine grundlegende Voraussetzung, um in der Rolle wirksam zu sein. Wer Produktverantwortung trägt, muss Entscheidungen treffen, mit Unsicherheit umgehen, Klartext reden und Reibung aushalten. Dafür reicht Methodenwissen nicht aus. Es braucht Selbstreflexion, emotionale Stabilität und Klarheit über die eigene Rolle. Mut beginnt oft dort, wo die Komfortzone endet. Das kann der Moment sein, in dem es unbequem wird, in dem kein Applaus kommt oder man sich angreifbar macht. Genau in diesen Augenblicken entsteht Führung. Im Gespräch geht es auch um typische Spannungsfelder im Alltag von Product Ownern. Das passiert zum Beispiel, wenn Teams sich in Details verlieren, wenn Stakeholder drängen oder wenn die eigene Intuition signalisiert, dass etwas nicht passt. Wer in solchen Situationen stumm bleibt, ausweicht oder alles allein trägt, brennt langfristig aus. Mut zeigt sich häufig leise, etwa im klaren Nein zu einer weiteren Priorität, im offenen Gespräch über Zielkonflikte oder darin, Zweifel zu teilen, anstatt ein perfektes Bild zu wahren. Mut ist jedoch kein Einzelkampf. Silke beschreibt, wie sehr ein Umfeld mit psychologischer Sicherheit hilft. Ehrliches und unterstützendes Feedback, ein konstruktiver Umgang mit Konflikten und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, ohne sofort alles perfekt machen zu müssen, sind entscheidend. Oliver betont, dass Mut Raum braucht, um sichtbar zu werden. Dieser Raum kann in Retrospektiven, in Gesprächen auf Augenhöhe oder in Momenten entstehen, in denen jemand das Unausgesprochene anspricht. Auch Coaches und Führungskräfte brauchen Mut, um Themen offen anzusprechen, Strukturen zu hinterfragen und Product Ownern Rückendeckung zu geben. Am Ende ist Mut kein fester Wesenszug, sondern ein Muskel. Er wächst durch Übung, durch ehrliche Selbstreflexion und durch die Erfahrung, dass sich Bewegung lohnt. Wer in der Produktarbeit wirklich Verantwortung übernehmen will, kommt an dieser Arbeit nicht vorbei. Genau deshalb lohnt sie sich.
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    41 mins
  • Warum Product Backlog Management mehr ist als du denkst
    Aug 4 2025
    Product Backlog Management – von der Pflichtaufgabe zum strategischen Hebel Viele Product Owner sehen Product Backlog Management als lästige Pflicht. Dabei ist es laut Scrum Guide eine Kernaufgabe des Product Owners – und entscheidend für Klarheit, Wirksamkeit und Fokus. In dieser Folge sprechen Tim und Oliver darüber, - warum viele Product Backlogs ausser Kontrolle geraten - wie ein klares Product Goal Priorisierung und Stakeholder-Gespräche erleichtert, - weshalb Kommunikation mehr ist als über Jira-Tickets sprechen und - wie Mut zum Ausmisten den Weg zu mehr Fokus ebnet. Oliver teilt frische Erkenntnisse aus seiner Product Backlog Management Masterclass mit Product Ownern aus unterschiedlichen Branchen und zeigt, wie das Product Backlog vom Verwaltungstool zur strategischen Steuerungszentrale wird.
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    43 mins
  • Designprinzipien
    Jul 28 2025
    Tanja Heyken ist zu Gast bei Dominique, um gemeinsam auf das Thema „Designprinzipien“ zu schauen und was diese im Alltag von Produktteams tatsächlich bewirken können. Tanja bringt ihre doppelte Perspektive als UX-Professional und Product Owner mit, die sie bei Checkmk täglich lebt. Ihr Ziel ist es Entscheidungsprozesse zu vereinfachen, Konsistenz schaffen und die User Experience verbessern, ohne dafür jedes Mal von vorne zu diskutieren. Designprinzipien versteht sie dabei als konkrete, nutzerzentrierte Leitplanken. Sie helfen Teams, bessere Entscheidungen zu treffen – auch dann, wenn gerade niemand aus UX oder Product dabei ist. Die wichtige Grundlage dafür sind Daten: Wer mit Designprinzipien arbeiten möchte, sollte die Perspektive der Nutzer:innen ernst nehmen. Tanja empfiehlt den UEQ+ als kompaktes Instrument, um herauszufinden, welche Eigenschaften den Nutzenden wichtig sind und wie das Produkt aktuell wahrgenommen wird. Daraus lassen sich Designprinzipien ableiten, die zur Realität der Nutzer:innen passen, nicht nur zu den Annahmen im Team. Doch wie kommt man von ersten Erkenntnissen zu Prinzipien, die im Alltag wirklich nützlich sind? Für Tanja beginnt alles mit einem interdisziplinären Workshop. Entscheidend sind UX, Product, Entwicklung, Support, Sales; also möglichst viele Sichtweisen an einen Tisch holen, um gemeinsames Verständnis zu schaffen. Ziel ist nicht die perfekte Formulierung im ersten Anlauf, sondern die Entwicklung von sogenannten Proto-Prinzipien, die sich dann im Team schrittweise verfeinern und gegen reale Entscheidungen testen lassen. Dieser iterative Prozess sichert nicht nur Qualität, sondern stärkt auch die Akzeptanz im Unternehmen. Designprinzipien müssen einfach und greifbar sein. Drei bis fünf gut formulierte Prinzipien lassen sich besser merken und leben als zwölf ambitionierte. Spotify zeigt, wie es geht: Relevant, Human, Unified. Auch bei Figma sieht man, wie Eigenschaften wie „Thoughtful“ oder „Approachable“ Orientierung bieten können. Entscheidend ist aber nicht nur die Kürze, sondern das gemeinsame Verständnis dahinter: Was bedeutet z. B. „Human“ konkret im Produkt? Welche Sprache, welche Gestaltung, welche Entscheidungen zahlen darauf ein? Damit Designprinzipien im Alltag wirken, braucht es mehr als ein PDF oder einen Eintrag im Wiki. Prinzipien müssen kontinuierlich sichtbar gemacht werden, etwa durch Beispiele in Reviews, durch Argumentation im Daily oder durch Verankerung im Onboarding neuer Teammitglieder. Designprinzipien sind keine Regeln, sondern Orientierung. Sie ersetzen kein User Research, kein Testing, keine Interviews, aber sie geben Teams Sicherheit in Entscheidungen, die jeden Tag getroffen werden müssen. Die große Stärke von Designprinzipien liegt darin, dass sie helfen, auch in wachsenden Teams mit immer mehr Beteiligten eine konsistente UX sicherzustellen. Die Verknüpfung zu anderen Artefakten in der Produktentwicklung, etwa der Produktvision, dem Product Goal oder Sprintziel ist auch sehr spannend. Selbst wenn Designprinzipien keine direkten Bestandteile von Scrum sind, lassen sie sich gut als tägliche Entscheidungshilfe für alle, die das Produkt gestalten, in diese Strukturen einbetten. Wer Designprinzipien im Team etablieren möchte, sollte aber auch nicht zu perfektionistisch starten, sondern lieber loslegen, lernen und iterieren. Denn die besten Prinzipien entstehen nicht auf dem Papier, sondern in der echten Zusammenarbeit. Referenzen: - Unter https://ueqplus.ueq-research.org/ gibt es mehr Infromationen zum UEQ+ - Ein ähnliche sKonzept ist die UX Vision. Unter https://produktwerker.de/ux-vision/ findet ihr eine dazu passende Folge. Tanja steht euch natürlich für weitere Fragen zur Verfügung. Ihr erreicht si am besten unter https://www.linkedin.com/in/tanja-heyken-7a9406124/.
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    32 mins
  • Die fünf größten Fehler bei der Arbeit mit User Stories
    Jul 21 2025
    User Stories sind aus der agilen Produktentwicklung kaum wegzudenken, dennoch verursachen sie regelmäßig Reibung, Missverständnisse oder sogar echten Schaden im Entwicklungsprozess. In dieser Folge schauen sich Oliver und Tim die größten Fehler bei der Arbeit mit User Stories an und sprechen offen darüber, wie sie selbst immer wieder in diese Fallen getappt sind. Ein häufiger Fehler beginnt schon beim Schreiben: Statt sich gemeinsam ein Bild vom Nutzerproblem zu machen, werden Storys im stillen Kämmerlein formuliert und (nur) in Schriftform ins Sprint Planning gebracht. Dabei soll die Story eher ein Erinnerungspunkt für ein Gespräch sein, nicht das Gespräch ersetzen. Die Diskussion über das zugrundeliegende Problem, also das gemeinsame Verstehen der Nutzerbedürfnisse – ist der Schlüssel. Storytelling und entwickeln von Problemempathie mit dem Team führen zu besseren Lösungen. Und genau dafür braucht es ein Gespräch, kein perfekt ausgefülltes Template oder "Ticket". Der nächste Trugschluss: User Stories müssten irgendwie "abgenommen" werden. Diese Idee stammt noch aus einer Projektlogik und widerspricht dem agilen Grundgedanken. Akzeptanzkriterien dienen nicht als Vertrag, sondern als Einladung zur gemeinsamen Einschätzung: Haben wir das gemeinsam verstandende Problem gut genug gelöst? Abnahme-Rituale im Sprint Review mit "Daumen hoch oder runter" führen hier meist in die Irre. Vielmehr geht es um Reflexion ob die gefundene Lösung zum Nutzerproblem passt – im besten Fall sogar mit Feedback der eigentlichen Nutzer:innen. Besonders schädlich wird es, wenn Product Owner anfangen, in User Stories ihre Lösungen dertailliert vorzugeben. Dann bleibt wenig Raum für Kreativität oder bessere Ideen aus dem Team. Eine gute User Story wird im Problemraum formuliert und darf dabei auch gerne eine LösungsIDEE mitbringen. Sie macht Wirkung und Ziel verständlich – nicht den genauen Umsetzungspfad. Wenn alles schon vorgegeben ist, gibt es keine echte Zusammenarbeit mehr. Auch beim Schneiden von User Stories wird viel Potenzial verschenkt. Zu große Storys, die sich über mehrere Sprints ziehen, nehmen uns die Chance für kurzfristiges Feedback und verlangsamen damit die Lernkurve. Und wenn denn geschnitten wird sorgen horizontale Schnitte entlang technischer Komponenten eher für Abhängigkeiten statt echten Mehrwert. Der Weg zu kleinen, vertikal geschnittenen Storys ist nicht immer leicht, aber entscheidend für schnelles Feedback bzgl. der erwünschten Wirkung (Outcome). Und dann wäre da noch das "Connextra"-Template. Es kann helfen, den Einstieg zu finden. Aber wer alles in das Format "Als (Nutzer) möchte ich…, damit …" zwängt, läuft Gefahr, das Denken zu verengen. Nicht jede Aufgabe ist eine User Story und nicht jede User Story braucht eine feste Form in diesem Template. Es braucht ein Gefühl für das Problem, nicht nur eine korrekt ausgefüllte Schablone. Der größte Fehler ist oft der Versuch, mit der falschen Haltung an User Stories heranzugehen. Wenn das Format über das Verständnis gestellt wird, wenn Gespräche durch Jira-Tickets ersetzt werden, wenn Stories zu Mikro-Aufträgen oder Fachfeinspezifikationen verkommen, geht der Sinn für die Arbeit mit User Stories verloren. User Stories sind ein Mittel zur Zusammenarbeit, kein bürokratischer Selbstzweck. Wer das versteht, nutzt sie, um gemeinsam zu denken, nicht nur um Aufgaben ans Team zu dokumentieren. In dieser Folge wurde auf eine ganze Reihe früherer Episoden verwiesen: - Erfolgreich mit User Stories arbeiten - Wer nimmt User Stories ab? - User Story Splitting: Wie geht das "richtig"? - Arten von Product-Backlog-Einträgen: Was gibt's neben User Stories noch? - Akzeptanzkriterien richtig einsetzen - Mit Storytelling andere von Deinen Produktideen überzeugen Welche Fehler bei der Arbeit mit User Stories beobachtest du in deinem Team bzw. hast sie überwunden? Was funktioniert bei euch gut – und was weniger? Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen, Perspektiven und Fragen.
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    37 mins