• "Non, Je Ne Regrette Rien" - Edith Piaf (Frankreich, 1960)
    Oct 8 2025

    Die französische Sängerin Edith Piaf widmete ihren letzten großen Hit "Non, je ne regrette rien" der französischen Fremdenlegion, sie sang den Song auf einer Plattform des Eiffelturms anlässlich des Kinostarts eines Films über die Landung alliierter Truppen in der Normandie; und als französische Truppen 1962 aus Algerien in Marseille landeten, sangen sie ebenfalls dieses Chanson. Andererseits gilt "Non, je ne regrette rien" als Edith Piafs Schwanengesang. 1961 war sie bereits gezeichnet von schwerer Krankheit, als sie vor versammelter Prominenz bei einem Comeback-Konzert auftrat, nachdem sie ihr Leben lang für einfache Leute gesungen hatte.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 6. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    20 mins
  • "Running Up That Hill" - Kate Bush (UK, 1985)
    Oct 8 2025

    "Running Up That Hill" chartet in vielen Ländern weltweit zweimal. Einmal am Höhepunkt der Thatcher-Ära, als sich Tories und Labour in Großbritannien einander ideologisch bekämpften und der Kalte Krieg in atomarer Hochrüstung mündete. Das andere Mal 2022 als eine weltweite Pandemie tiefe gesellschaftlich Gräben hinterlassen hat. Der Song "Running Up That Hill" handelt von einem faustianischen Vertrag - nicht mit dem Teufel, sondern mit Gott, um die unüberwindbaren Verständigungsschwierigkeiten zwischen zwei Menschen zu überbrücken. Kate Bush hatte das dazugehörige Album in Eigenregie in ihrem Heimstudio mit neuartigen Synthesizern und Rhythmusmaschinen aufgenommen.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 8. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    20 mins
  • "Where Does My Heart Beat Now" - Celine Dion (Kanada, 1990)
    Oct 8 2025

    Die englischsprachige Minderheit war über Jahrhunderte in der kanadischen Provinz Québec tonangegebend. Das änderte sich erst mit der sog. "Stillen Revolution", die in den 1960ern auch eine gesellschaftliche Öffnung brachte. Das Verhältnis von kandischem Staat und der Provinz Québec blieb aber zurüttet. Celine Dion, die berühmteste Musikerin der Provinz, wurde in diese Querelen hineingezogen, als sie etwa den accent über dem E aus ihrem Namen streichen ließ. Aus Céline wurde Celine. Oder etwa als die Sängerin, die vielen als unraffiniert galt, immer häufiger Songs
    auf Englisch einsang. Der Song "Where Does My Heart Beat Now" von 1990 bringt die Ambivalenz auf den Punkt - fünf Jahre bevor eine weitere Unabhängigkeitsabstimmung in Québec endgültig Klarheit bringen sollte.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 9. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    20 mins
  • "Quimbara" - Celia Cruz (USA, 1974)
    Sep 29 2025

    "Salsa existiert nicht", pflegte die Königin des Salsa selbst zu sagen. Sie würde nur kubaniche Musik spielen wie sie schon die kubanische Band Sonora Matancera gespielt hatte, also Guarachas, Boleros, und so weiter. Aber Celia Cruz wurde als Königin des Salsa bekannt. Und kubanische Musik wurde in New York transformiert. Dort lebten bereits hunderttausende Menschen aus Puerto Rico, denen ab 1959 - ausgelöst durch eine Linke Revolution - zehntausende Menschen aus Kuba folgten. Für sie war Salsa eine Verbindung zwischen der alten, vorindustriellen Heimat und der modernen, teils dystopischen Großstadt, wie auch ein Weg, um sich in ihrer karibischen Identität zu bestärken, für die sie in New York oft verspottet werden.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 7. 10. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    19 mins
  • "I Feel Love" - Donna Summer (Deutschland, 1977)
    Sep 8 2025

    Im Sommer 1975, so war in einer berühmten New Yorker Disco-Kolumne zu lesen, habe man über kaum etwas so oft gesprochen wie über Donna Summers 17-minütiges "Love to Love You Baby" - ein Import aus dem fernen München. Die Stadt war im Zuge der Olympischen Spiele 1972 umfassend modernisiert worden. Donna Summer sang dort zunächst in Musicals, bevor sie im Studio des jungen Südtirolers Giovanni Giorgio Moroder aufnahm. Zwei Jahre später markierte "I Feel Love" (1977) einen Wendepunkt in der Geschichte der Popmusik: Der Song gilt als Geburtsstunde der elektronischen Tanzmusik. Summers sinnlicher Gesang traf auf ein Arrangement, das nahezu vollständig auf modularen Synthesizern basierte - eine radikale Abkehr vom üppigen, orchestralen Disco-Sound der Zeit.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 8. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    19 mins
  • "Peremen! (Changes!)" - Kino (Sowjetunion, 1986)
    Sep 8 2025

    "Peremen!" forderte Kino-Sänger Wiktor Zoi im Jahr 1986. In der Sowjetunion konnte das früher Gefängnis bedeuten. Doch Michail Gorbatschow hatte bei seinem Amtsantritt als Staatsoberhaupt der Sowjetunion Offenheit und Umbau (Glasnost und Perestroika) versprochen. Der Song "Peremen!" verband eingängige New-Wave-Gitarrenriffs mit minimalistischer Rhythmik. Der Refrain "Wir warten auf Veränderung!" wurde dabei zum kämpferischen Slogan einer jungen Generation. Der Song verbreitete sich über Mixtapes, wurde auf illegalen Konzerten gespielt und gelangte zuletzt auf die großen Bühnen der UdSSR - trotz der Skepsis der Behörden gegenüber der wachsenden westlich-geprägten Rockszene. Noch heute wird "Peremen!" bei Protesten in Russland oder Weißrussland gespielt.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 9. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    20 mins
  • "Unfinished Sympathy" - Massive Attack (UK, 1991)
    Sep 8 2025

    In den späten 1980ern mischten sich in der britischen Hafenstadt Bristol auf einzigartige Weise Reggae, Dub, Hip Hop mit Punk-Ethos, elektronischen Sounds, Samples und dem Handwerk einer erstklassigen Musikuniversität. Während der Rest des Landes auf eine Antwort auf amerikanischen Grunge wartete - der als Britpop bekannt werden sollte - entstand in der relativen Abgeschiedenheit von Bristol elektronische Musik, die für die Zeit nach dem Club gedacht war. 1991 - kurz nach Zusammenbruch des Ostblocks - formuliert der Song "Unfinished Sympathy" eine sehnsüchtige, opulente Offenheit - ohne klassischen Refrain, ohne klassische Bassfigur. Stattdessen schwillt ein Orchester an und ab, während eine soulige Frauenstimme von ihren Leiden erzählt.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 10. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    20 mins
  • "Formation" - Beyoncé (USA, 2016)
    Sep 8 2025

    "Formation" war der kämpferische Auftakt zu Beyoncés visuellem Album "Lemonade", das sich als komplexe Hommage an die Geschichte, Traumata, Spiritualität und Widerstandskraft schwarzer Amerikanerinnen und Amerikaner verstand. Das Video zu "Formation" wurde einen Tag vor dem 50. Super Bowl veröffentlicht.

    Diese Folge wurde in Ö1 am 11. 09. 2025 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von Ö1:
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    20 mins