• Der filmende Bergführer - Stefan Fritsche
    Sep 20 2025

    Stefan Fritsche, geboren 1981, lebt in Ludesch im Walgau. Er ist Berg- und Skiführer seit 2014, technischer Leiter bei der Bergrettung Vorarlberg und ausgebildeter Bergrettungs-Ausbildner. Neben seiner Tätigkeit in den Bergen hat er sich in den vergangenen Jahren auch als leidenschaftlicher Fotograf und Filmemacher etabliert.

    Schon früh prägten ihn die Touren mit seiner Familie in die Alpen. Der Vater war selbst Bergsteiger, was Stefan nicht nur Zugang zu Ausrüstung, sondern auch den Mut gab, sich selbst auf die Felsen zu wagen. Was als Hobby begann, entwickelte sich zur großen Leidenschaft: erst Felsklettern, dann alpine Touren, später Hochtouren in der Schweiz und Expeditionen in die weite Welt.

    Ursprünglich schlug Fritsche jedoch einen ganz anderen beruflichen Weg ein. Nach der Pflichtschule absolvierte er die HTL Imst für Innenausbau und Möbelbau, wurde Tischlergeselle und technischer Zeichner und führte sogar eine Zeit lang den väterlichen Tischlereibetrieb weiter. Doch das Holzhandwerk trat mehr und mehr in den Hintergrund, bis die Berge endgültig den Mittelpunkt seines Lebens bildeten.

    Die Aufnahmeprüfung für die Bergführerlaufbahn gilt als große Hürde: nur ein Bruchteil der Bewerber schafft den Einstieg. Fritsche bestand und absolvierte die zweijährige, sehr intensive Ausbildung. Seitdem führt er Gäste auf klassische Touren in den Alpen – vom Großglockner über den Mont Blanc bis zu Expeditionen in Südamerika, Alaska oder in den Himalaya. Seine besondere Begeisterung gilt Patagonien, wohin ihn bereits mehrere Reisen führten.

    Die zweite große Leidenschaft Fritsches ist die Kamera. Erste Erfahrungen sammelte er als Höhenkameramann bei einer ServusTV-Expedition zum Mount Everest, wo er 2011 als Ersatzkameramann einsprang und Aufnahmen auf über 8.000 Metern Höhe machte. Dieses Erlebnis weckte endgültig seine Faszination für die Filmarbeit im extremen alpinen Umfeld.

    Später realisierte er eigene Filmprojekte, oft zusammen mit Bergführer- und Kletterkollegen. Besonders bekannt wurde der Film „Vorarlberg Vertikal“, der die Klettergeschichte der Region anhand dreier Generationen porträtiert. Trotz finanzieller Hürden und der Verzögerungen durch die Corona-Pandemie wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und auf Festivals gezeigt. Weitere Filmideen – insbesondere im alpinen Bereich – stehen für die Zukunft im Raum.

    Neben seiner Tätigkeit als Führer und Filmemacher engagiert sich Fritsche stark in der Bergrettung. Als technischer Leiter ist er für Ausbildung, Sicherheit und Ausrüstung verantwortlich. Dieses Engagement ist ehrenamtlich und nimmt dennoch einen bedeutenden Teil seiner Zeit ein.

    Im Winter führt Stefan regelmäßig am Arlberg Gäste auf Skitouren. Parallel dazu plant er immer wieder große Reisen – aktuell erneut nach Patagonien, wo er zusammen mit einem Freund anspruchsvolle Routen klettern will. Beruflich wie privat bleibt er dem Berg treu: als Führer, Retter, Kletterer und Filmemacher.

    • Geboren: 1981

    • Wohnort: Ludesch, Vorarlberg

    • Ausbildung: HTL Imst (Innenausbau und Möbelbau), Tischlergeselle, technischer Zeichner, Berg- und Skiführer (seit 2014)

    • Beruf: Berg- und Skiführer, technischer Leiter Bergrettung Vorarlberg, Filmemacher

    • Projekte:

      • Höhenkameramann am Mount Everest (2011, ServusTV/Terra Mater)

      • Film „Vorarlberg Vertikal“ (Porträt der Kletterszene)

      • Weitere Expeditionen und Filmprojekte in Patagonien, Alaska, Himalaya, Karakorum

    • Leidenschaften: Klettern, Skitouren, Hochtouren, Film- und Fotografie

    • Besonderes: Vier Reisen nach Patagonien, Expeditionserfahrung weltweit, starker Fokus auf regionale Klettergeschichte


    Show More Show Less
    18 mins
  • Der KI-Experte - Arno Brändle
    Sep 14 2025

    Wenn Arno Brändle erzählt, spürt man sofort: Dieser Mann hat mehr erlebt, als in ein Lehrerleben passt. Und doch ist er seit 35 Jahren Lehrer – und das mit einer Leidenschaft, die man ihm nicht immer zugetraut hätte. Denn eigentlich war es gar nicht sein Traumberuf. Erst in Liechtenstein, als er plötzlich nicht einer von vielen Lehrern war, sondern Klassenlehrer mit Verantwortung für 13 Jugendliche, erkannte er, was Schule wirklich bedeutet: Beziehungsarbeit. Lernen, so sagt er, sei immer Beziehung.

    Doch das Klassenzimmer war ihm nie genug. Brändle, heute 59 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier erwachsener Kinder und wohnhaft in Feldkirch-Tosters, hat sich sein Leben immer wieder neu erfunden. Mal als Filmemacher, mal als Bildungspionier, mal als früher Experte für künstliche Intelligenz im Unterricht.

    Eine Episode, die fast filmreif klingt: Mitten in der Flüchtlingskrise 2015 engagiert sich Brändle bei Liechtenstein Languages, einer Stiftung, die Geflüchteten mit innovativen Methoden das Sprachenlernen erleichtert. Aus einer spontanen Idee – unterstützt vom Fürstenhaus – entsteht ein europaweit anerkanntes Projekt. Brändle reist dafür nach Berlin, Genf, Marrakesch, Ankara und bis an die syrische Grenze. Sein Unterricht wird zu einem Instrument, das Integration möglich macht.

    Auch privat sucht er Abenteuer jenseits der Komfortzone: Mit seiner Frau reist er in den 90ern im selbst ausgebauten Transporter nach Indien – und heiratet dort am südlichsten Zipfel Keralas. Eine zweite Trauung folgt spontan in Pakistan. Offiziell gültig gemacht wird die Ehe später in Wien. Eine Geschichte, die so nur Brändle schreiben konnte.

    Früh fasziniert ihn die Kamera. Erste Super-8-Versuche scheitern an den Kosten, doch mit der Digitalisierung wird Filmemachen leistbar. Brändle dreht mit Schülern Kurzfilme, gewinnt Wettbewerbe in Zürich und Liechtenstein und finanziert damit sogar Abschlussfahrten. Besonders prägend: ein improvisierter Film über Terrorismus – nur Tage vor dem Anschlag auf Charlie Hebdo entstanden. Plötzlich hatte das Projekt politische Brisanz.

    Seit 2022 ist Brändle einer der ersten Lehrer im Rheintal, der das Potenzial von ChatGPT erkennt. Während viele noch skeptisch sind, experimentiert er schon im Unterricht. Seine erste Idee: Die Schüler schreiben sich mithilfe von KI gegenseitig Laudatios – ein sozialer, wertschätzender Einsatz, der die Klassengemeinschaft stärkt. Später entstehen sogar eigene Schulmanifeste.

    Für Brändle ist KI kein Ersatz, sondern ein Spiegel. Sie zwingt ihn, die eigenen Vorurteile zu erkennen, und eröffnet Schülern neue kreative Räume. Er spricht nicht von Vereinfachung, sondern von Befähigung. KI, so sagt er, ermögliche Dinge, die bisher unmöglich waren.

    Arno Brändle – Lehrer, Filmemacher, Weltreisender, KI-Pionier. Ein Mann, der stets neugierig bleibt und der beweist, dass Lernen nie aufhört – weder für Schüler noch für Lehrer.

    • Geboren: 1964

    • Wohnort: Feldkirch-Tosters

    • Familie: Verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern

    • Beruf: Lehrer an der Oberschule Eschen, Fürstentum Liechtenstein

    • Weitere Tätigkeiten: Filmemacher, KI-Experte, Bildungsinnovator

    • Engagement: 6 Jahre bei „Liechtenstein Languages“ – Flüchtlingskurse und Sprachprojekte in Europa, Türkei und Nahost

    • Besonderes: Heirat in Indien und Pakistan, Kurzfilm-Preise, Auftritte bei internationalen Konferenzen

    • Motto: „Lernen ist Beziehungsarbeit.“


    Show More Show Less
    41 mins
  • Der pädagogische Historiker - Johannes Spies
    Sep 6 2025

    Wenn man Johannes Spies begegnet, spürt man sofort seine Leidenschaft für Geschichte und politische Bildung. Er ist Lehrer, Historiker, Kulturvermittler – und ein engagierter Netzwerker, der es versteht, Vergangenheit und Gegenwart in einen lebendigen Dialog zu bringen.

    Geboren wurde Johannes Spies 1979 in Graz. Schon früh kam er mit seiner Familie nach Vorarlberg, das seit den 1950er-Jahren Lebensmittelpunkt seiner Großeltern und Eltern geworden war. Auch wenn er also nicht „waschechter“ Vorarlberger ist, fühlt er sich längst als Dornbirner – hier lebt er mit seiner Familie und hier schlägt sein Herz.

    Seine eigene Schulerfahrung prägte ihn stark: nicht als Musterschüler, sondern durch Lehrerpersönlichkeiten, die ihn förderten und bestärkten. Dieses Erlebnis wurde zum Keim für seinen Berufswunsch. Nach der Handelsakademie Bregenz und dem Zivildienst begann er an der Pädagogischen Akademie in Feldkirch ein Studium, ursprünglich mit Englisch und Geografie. Ein Zufall lenkte ihn jedoch zur Geschichte – ein Fach, das fortan sein Lebensweg werden sollte.

    Sein Berufseinstieg führte ihn nach Bregenz an die Hauptschule Vorkloster, wo er neun Jahre unterrichtete. Parallel bildete er sich kontinuierlich fort, absolvierte unter anderem Lehrgänge zur politischen Bildung und schließlich ein Masterstudium an der Universität Krems. Spies versteht Bildung als lebenslangen Prozess – eine Haltung, die er auch seinen Schüler:innen vorlebt.

    Seit vielen Jahren ist er an der Mittelschule Dornbirn Markt tätig, jener Schule, an der er selbst als Jugendlicher wichtige Impulse erhielt. Mit Projekten wie dem Freifach „Politische Bildung“ schafft er Freiräume, in denen Schüler:innen Themen entwickeln, die sie wirklich bewegen – von Sicherheit über Demokratie bis zu gesellschaftlichen Fragen.

    Johannes Spies beschränkt seine Bildungsarbeit nicht auf das Klassenzimmer. Er ist seit 2016 Netzwerkkoordinator von erinnern.at in Vorarlberg – einer Initiative, die das Lernen über Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus fördert. Dabei unterstützt er Lehrkräfte, organisiert Fortbildungen und vermittelt Workshops.

    Darüber hinaus ist er Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft, die sich kritisch mit der Zeitgeschichte Vorarlbergs auseinandersetzt. Parallel engagiert er sich in der Rheticus-Gesellschaft, die wissenschaftliche Publikationen und historische Forschung fördert.

    Seit 2012 ist er außerdem Kulturvermittler im Jüdischen Museum Hohenems, wo er Schulklassen und Erwachsene durch die Ausstellungen führt. An der Fachhochschule Vorarlberg und in der Gewerkschaftsschule des ÖGB gibt er sein Wissen in der politischen Bildung weiter.

    Was Spies antreibt, ist die Überzeugung, dass Bildung mehr ist als reines Faktenlernen. Sie bedeutet für ihn, junge Menschen zu befähigen, kritisch zu denken, sich zu orientieren und ihre Welt aktiv mitzugestalten. Gerade in Zeiten von Unsicherheit, Populismus und gesellschaftlichen Umbrüchen sieht er hier eine zentrale Aufgabe der Lehrperson.

    Seine eigene Biografie – vom eher mittelmäßigen Schüler zum engagierten Pädagogen – macht ihn glaubwürdig. Er weiß, wie entscheidend gute Lehrer:innen für Lebenswege sein können, und er versucht, diese Rolle für die nächste Generation einzunehmen.

    • Geboren: 1979 in Graz

    • Wohnort: Dornbirn

    • Familie: Vater einer Tochter

    • Beruf: Lehrer an der Mittelschule Dornbirn Markt, Historiker, Kulturvermittler

    • Studium: Pädagogische Akademie Feldkirch (Englisch & Geschichte), Masterstudium Politische Bildung (Uni Krems)

    • Stationen:

      • Hauptschule Bregenz-Vorkloster (9 Jahre)

      • Seit 2012 Kulturvermittler im Jüdischen Museum Hohenems

      • Seit 2016 Netzwerkkoordinator von erinnern.at in Vorarlberg

      • Lehrender u. a. an der Fachhochschule Vorarlberg und der Gewerkschaftsschule des ÖGB

    • Funktionen:

      • Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft

      • Vorstandsmitglied der Rheticus-Gesellschaft

    • Schwerpunkte: Politische Bildung, Zeitgeschichte Vorarlbergs, Nationalsozialismus, Holocaustvermittlung

    Show More Show Less
    40 mins
  • Die tanzende Erasmus-Koordinatorin - Samantha Fernandez da Silva
    Aug 24 2025

    Herzblut, Hip-Hop und Horizonterweiterung

    Wenn Samantha „Samy“ Fernandez da Silva den Raum betritt, dann bringt sie Energie mit – jene Art von Energie, die sofort überspringt. Sie ist erst 25, geboren im schweizerischen Buchs SG, zuhause in Schaan (FL), und doch schon eine Frau mit einer erstaunlich bunten Vita. Heute ist sie Erasmus-Koordinatorin und Jugendarbeiterin im AHA Liechtenstein, nebenbei leidenschaftliche Tänzerin und Hip-Hop-Coach – und das alles mit einer Leichtigkeit, die ansteckend wirkt.

    Eigentlich begann alles klassisch: Samy arbeitete in einer Privatbank und im Treuhandwesen. Doch dann kam Erasmus+. Ein Tanztheaterprojekt mit 15 Jahren war der Funke, der das Feuer entfachte. „Ich habe gemerkt, wie viel Freude mir die Arbeit mit Jugendlichen macht“, erzählt sie. Statt Zahlenkolonnen wollte sie Begegnungen schaffen – international, kreativ, lebendig.

    Heute organisiert sie Jugendaustausche, Freiwilligendienste und Job-Shadowings in ganz Europa. Ob Sport, Kultur oder Umwelt – Samy bringt junge Menschen zusammen, die voneinander lernen und über Grenzen hinausblicken. Und das mit Erfolg: „Man merkt, dass das Interesse bei Jugendlichen jedes Jahr wächst“, sagt sie strahlend.

    Doch wer Samy nur als Koordinatorin sieht, unterschätzt sie. Ihr zweites Herz schlägt für den Tanz – genauer: Hip-Hop und Streetdance. Mit 16 sprang sie spontan als Tanzlehrerin ein, als ihre Trainerin ausfiel. Seitdem unterrichtet sie im Tanzclub Liechtenstein, tanzt zusätzlich in Koblach und bringt internationale Freunde für Workshops ins Land. Afro, Urban, Reggaeton – ihre Styles sind so bunt wie ihre Wurzeln.

    Und die sitzen tief: Die Mutter stammt aus Neapel, hat spanisches Blut, dazu kommt portugiesische Herkunft. Italienisch spricht Samy fließend, Spanisch und Portugiesisch „so lala“. Aber beim Tanzen gilt ohnehin: Rhythmus ist die Sprache, die alle verstehen.

    Ob Mexiko, Thailand, Sri Lanka oder New York – Reisen sind für Samy mehr als Urlaub, sie sind Lebensschule. Sie hat Polarlichter in Island bestaunt, in Lissabon gesurft und sich in Mexiko von der Leichtigkeit treiben lassen. Ihr Traum? Hawaii. Surfen, Sonne, Aloha-Spirit – es wäre die perfekte Fusion aus Bewegung, Natur und Menschen, die ihr so wichtig sind.

    „Am Reisen faszinieren mich die Menschen“, sagt sie. Freundschaften, neue Perspektiven, Horizonterweiterung – das ist der rote Faden, der sich durch ihr Leben zieht.

    Tanzen, Reisen, Jugendliche motivieren – Samy kombiniert alles, was ihr wichtig ist. Doch sie denkt weiter. Mehr internationale Tanzprojekte in Liechtenstein, Workshops, vielleicht sogar ein Festival – das sind Visionen, die sie antreiben.

    Und während andere noch überlegen, wie sie Job und Leidenschaft verbinden können, lebt Samy längst vor, wie es geht: Mit Herz, Elan und einem Lächeln, das jede Bühne erhellt.

    • Name: Samantha „Samy“ Fernandez da Silva

    • Geburtsjahr: 2000 (25 Jahre alt)

    • Geburtsort: Buchs SG, Schweiz

    • Wohnort: Schaan, Liechtenstein

    • Beruf: Erasmus+-Koordinatorin & Jugendarbeiterin im AHA Liechtenstein

    • Tanzstil: Hip-Hop, Streetdance, Urban, Afro, Reggaeton

    • Engagement: Organisiert Jugendaustausche, Freiwilligendienste & internationale Mobilitätsprojekte

    • Sprachen: Deutsch, Italienisch, etwas Spanisch & Portugiesisch

    • Leidenschaften: Tanzen, Reisen, Menschen verbinden

    • Lieblingsreiseziele: Island (Polarlichter), Portugal (Lissabon), Traum: Hawaii

    Show More Show Less
    13 mins
  • Der naturverbundene Physiotherapeut - Sandro Frick
    Aug 17 2025

    Wer Sandro Frick begegnet, spürt sofort die Leidenschaft, mit der er Menschen bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes. Der 46-jährige Physiotherapeut aus Feldkirch verbindet seine tiefe Naturverbundenheit, seinen Sportgeist und sein politisches Engagement zu einer beeindruckenden Lebensgeschichte.

    Sein Weg in die Physiotherapie begann eher zufällig: Während des Zivildienstes in einer Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen entdeckte er die Freude an der Arbeit mit Menschen. Über den Sport fand er schließlich den Weg zur Physiotherapie-Ausbildung in Landquart, die er als einer der ersten Absolventen mit Bachelor abschloss. Heute blickt er auf über 20 Jahre Berufserfahrung zurück – und immer noch liebt er die Vielfalt der Menschen, die er betreut, von Kreuzband-Patienten bis hin zu Menschen mit Rückenschmerzen.

    Neben seiner physiotherapeutischen Arbeit gründete Frick das „Fitnesscenter Natur“. Was als Outdoor-Zirkeltraining begann, entwickelte sich zu einem festen Bestandteil der Senioren-Fitness in Feldkirch und Rankweil. Bei Wind und Wetter treffen sich die Gruppen im Reichenfeld oder an der Frutz, um mit Steinen, Wurzeln und Holzrundlingen Kraft, Beweglichkeit und Koordination zu trainieren. Der Fokus: Bewegung in und mit der Natur, abseits steriler Fitnessräume. „Die Leute genießen die frische Luft und das einfache, ursprüngliche Training“, sagt Frick. Wer möchte, wagt im Anschluss sogar ein regenerierendes Bad im Bach.

    Frick selbst lebt, was er lehrt: Ob Fußball, Eishockey, Joggen, E-Mountainbike oder Eisbaden – Bewegung gehört für ihn zum Alltag. Seine Begeisterung für Sport überträgt er mit viel Energie auf seine Patienten und Kursteilnehmenden.

    Doch Fricks Engagement endet nicht beim Sport. Seit rund 15 Jahren ist er kommunalpolitisch aktiv. Besonders im Sportausschuss von Feldkirch setzt er sich für Bewegungsangebote und Infrastruktur ein. Seine Motivation: „Man darf nicht nur über Politik schimpfen, sondern muss auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.“

    Damit vereint er drei Rollen, die sich gegenseitig ergänzen: Physiotherapeut, Naturtrainer und Kommunalpolitiker – immer mit dem Ziel, Menschen in Bewegung zu bringen, sei es körperlich oder gesellschaftlich.

    • Geboren: 1977 in Feldkirch/Österreich

    • Beruf: Physiotherapeut (seit über 20 Jahren)

    • Spezialisierungen: Orthopädie, Rehabilitation nach Operationen, KPNI (klinische Psychoneuroimmunologie)

    • Projekt: Gründer von Fitnesscenter Natur (Outdoor-Training, v. a. für Senior*innen in Feldkirch & Rankweil)

    • Sportarten: Fußball, Eishockey, Joggen, Paddletennis, E-Mountainbike, Eisbaden

    • Politik: Seit 15 Jahren aktiv in der Gemeindepolitik Feldkirch, Mitglied des Sportausschusses

    • Philosophie: „Bewegung ist die beste Medizin – und die Natur der beste Trainingsraum.“


    Show More Show Less
    20 mins
  • Die Ernährungs-Bewegungsberaterin - Eliane Vogt
    Aug 10 2025

    Eliane Vogt – Mit Energie, Herz und Verstand zu einem gesünderen Leben


    Mitten im idyllischen Liechtenstein, mit Blick auf Schaanwald, liegt ein Ort voller Vitalität, Motivation und Wissen: das Ernährungs- und Bewegungsstudio von Eliane Vogt in Mauren. Die sympathische Expertin lebt, was sie lehrt – und das mit spürbarer Begeisterung.

    Schon als Kind interessierte sich Eliane für gesunde Ernährung und Bewegung – kein Wunder, denn seit über 40 Jahren tanzt sie Rock’n’Roll. Was mit persönlicher Leidenschaft begann, wurde mit Mitte 30 zum Beruf: Sie ließ sich zur Ernährungsberaterin, Fitness- und Wellness-Trainerin ausbilden – mit klarem Fokus auf Ganzheitlichkeit. „Es reicht nicht, nur auf die Ernährung zu schauen oder nur zu trainieren – beides gehört zusammen“, erklärt sie.

    Besonders bekannt ist Eliane für ihre Kurse, die Ernährungsthemen mit gezieltem Krafttraining verbinden – und das ohne Geräte, nur mit dem eigenen Körpergewicht. Ob Jugendliche, Erwachsene oder Senioren: Ihre Programme sind auf Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtet.

    Ein Highlight ist ihre jährliche 40-Tage-Challenge während der Fastenzeit: Online erhalten die Teilnehmenden tägliche Tipps zu Lebensmitteln, Gesundheit, Schlaf, Bewegung und Motivation – inklusive Rezepten und kurzen Videoeinheiten. Besonders beliebt sind auch die Studio-Tipps und Kochvideos, die einfach und praxisnah vermitteln, wie gesunde Ernährung im Alltag gelingt.

    Eliane arbeitet auch intensiv mit Schulen und Familien. Ein Schwerpunkt: Zuckerfallen in Alltagsprodukten. „Viele wissen gar nicht, wie viel Zucker im Fruchtjoghurt oder im Eistee steckt“, sagt sie. Ihre anschaulichen Zucker-Ausstellungen sorgen regelmäßig für Aha-Erlebnisse – bei Kindern wie bei Eltern.

    Statt zu belehren, zeigt sie einfache Alternativen: Wasser mit Beeren statt Limonade, Nüsse statt Kekse. Auch künstliche Süßstoffe und Light-Produkte lehnt sie ab: „Besser natürlich und bewusst genießen.“

    Ob Omega-3-Fettsäuren, Eiweißversorgung, Frühstücksgewohnheiten oder Alltagsbewegung – Eliane hat zu allem fundierte, umsetzbare Tipps. Sie rät: „Lieber kleine, machbare Schritte als radikale Diäten.“ Ein Apfel als Znüni, ein Spaziergang nach dem Abendessen oder ein proteinreiches Frühstück können bereits viel bewirken.

    Selbst das Thema Alkohol fasst sie praxisnah an: „Ein schönes Glas Wasser mit Orangenschnitz und Beeren ersetzt den Wein oft besser als man denkt.“

    Neben ihrer Beratertätigkeit ist Eliane auch Präsidentin des Business Club Liechtenstein, einem Netzwerk engagierter Unternehmer. Im zweiwöchentlichen Austausch stehen gegenseitige Empfehlungen, Austausch und Unterstützung im Vordergrund – ganz im Sinne von "gemeinsam weiterkommen".


    Show More Show Less
    18 mins
  • Der dreifache Weltmeister - Alexander Bösch
    Aug 5 2025

    Alexander Bösch – Der stille Meister vom Kutschbock

    Er wirkt ruhig, fast bescheiden, doch wenn Alexander Bösch aus Rankweil mit seinen Pferden ins Gelände fährt, zählt nur eines: Präzision, Vertrauen und der absolute Siegeswille. Der mittlerweile 30-jährige Fahrsportler ist einer der erfolgreichsten Athleten Österreichs – und das, obwohl seine Disziplin kaum im Rampenlicht steht. Drei Weltmeistertitel in der Jugendklasse hat er bereits geholt. Jetzt kämpft er um die Krönung: den Weltmeistertitel in der Allgemeinen Klasse.

    Böschs Weg war früh vorgezeichnet. Bereits mit vier Jahren saß er das erste Mal auf dem Kutschbock – sein Vater führte damals den Pferdehandel Bösch. Nach der Mittelschule stieg Alexander ohne Umwege in den Familienbetrieb ein, übernahm Verantwortung – und startete gleichzeitig seine sportliche Karriere.

    2004 wurde er mit zehn Jahren Jugendweltmeister im Fahrsport. Es folgten der Vizeweltmeistertitel in Belgien und ein weiterer Triumph bei der Heim-WM 2008 in Österreich. Mit 16 schließlich krönte er sich in der höchsten Jugendklasse erneut zum Weltmeister. Drei Titel, vier Jahre, ein außergewöhnliches Talent.

    Am Bösch-Hof in Rankweil sind aktuell alle 39 Boxen belegt – von Hobbyreitern bis zu internationalen Sportreitern. Alexander unterrichtet, trainiert und organisiert. Ein echtes Familienunternehmen: 2020 hat er den Betrieb von seinem Vater übernommen, seine Brüder sind ebenfalls eingebunden – einer davon betreut den Nachwuchs im Fahrsport.

    Der eigene Trainingsalltag ist streng strukturiert. Vier Einheiten pro Woche am Wagen, zwei auf dem Laufband, ein Ruhetag – „aber nie zwei Tage dasselbe“, betont Bösch. Er legt großen Wert auf mentale Stärke, nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei seinen Pferden. Und er weiß: Jedes Tier ist individuell. Ernährung, Aufbau und Training werden exakt abgestimmt – wie bei Hochleistungssportlern.

    Der internationale Fahrsport ist komplex und fordert das Maximum. Dressur, Geländefahrt und Kegelfahren müssen in einem Mehrkampf bewältigt werden. Jeder Ball, der im Parcours fällt, kostet wertvolle Punkte. Millimeterarbeit ist gefragt. Der Beifahrer auf dem Wagen gleicht dabei die Balance aus – in Kurven ist das der Unterschied zwischen Erfolg und Sturz.

    Unfälle? „Ich habe einmal die Kutsche umgeworfen – da habe ich mir das Kreuzband gerissen“, erzählt Bösch. Neun Monate Zwangspause – und trotzdem kehrte er schneller zurück als geplant. Die Weltmeisterschaft stand bevor.

    Der nächste große Meilenstein steht kurz bevor: die Weltmeisterschaft im August 2025 in Beekbergen, Niederlande. Dort wird entschieden, wer ganz oben steht. Bösch hat die Anlage bereits kennengelernt – ein Vorteil, denn nervöse Pferde verlieren schnell den Fokus, wenn das Gelände unbekannt ist.

    Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Nach Qualifikationen in Tschechien und Deutschland und einem Vorbereitungswettkampf in München geht es zur alles entscheidenden WM. Der erste Weltmeistertitel in der Allgemeinen Klasse ist das erklärte Ziel. Der vierte Titel insgesamt – aber der erste unter den „Großen“.

    Was Alexander Bösch antreibt? „Pferde geben dir etwas zurück, was Menschen manchmal nicht können“, sagt er ruhig. „Wenn du mit ihnen korrekt arbeitest, geben sie dir Vertrauen. Und das ist unbezahlbar.“

    • Geboren: 1995 in Rankweil (Vorarlberg)

    • Wohnort: Rankweil, Pferdehof Bösch

    • Disziplin: Fahrsport (Zweispänner)

    • Weltmeistertitel:

      • 2004 (Jugend)

      • 2008 (Junioren)

      • 2011 (Junge Fahrer)

    • WM-Ziel 2025: Erste Medaille in der Allgemeinen Klasse in Beekbergen (NL)

    • Beruf: Pferdetrainer, Stallbetreiber

    • Besonderheit: Betreibt den Hof mit seinen Brüdern – Familienunternehmen in zweiter Generation

    • Pferde im Stall: 39, davon 6 eigene Turnierpferde

    • Eigenes Gespann: Drei Pferde pro Turnier, davon eines als Reserve

    • Verletzung: Kreuzbandriss 2021, Rückkehr binnen neun Monaten

    • Trainingsroutine: 6 Einheiten pro Woche, abwechslungsreich, mit Fokus auf mentale Stärke



    Show More Show Less
    19 mins
  • Der sportbegeisterte Allrounder - Richard Schmidt
    Jul 26 2025

    Richard Schmidt ist ein außergewöhnlicher Mensch mit einer ebenso außergewöhnlichen Lebensgeschichte. Geboren vor 40 Jahren als Sohn einer Schweizer Mutter und eines deutschen Vaters, trägt er heute nicht nur den deutschen und schweizerischen, sondern auch den spanischen Pass – ein Ausdruck seiner vielfältigen Wurzeln und internationalen Lebensweise. Aufgewachsen auf der wunderschönen Kanareninsel La Palma, lebt und arbeitet er heute als Berufsschullehrer im Kanton St. Gallen. Doch Richard ist weit mehr als das: Er ist Abenteurer, Sportler, Sozialunternehmer, Drohnenpilot, Handwerker und Weltverbesserer.

    Wurzeln auf La Palma
    Mit neuneinhalb Jahren zog Richard mit seiner Familie auf die Insel La Palma – die „Isla Bonita“, wie sie auch genannt wird. Dort lernte er schnell Spanisch und half mit seinen Geschwistern beim Aufbau der Familienfinca „El Morro“. Diese Tourismusanlage mit Apartments und Pool war das Lebensprojekt seiner Eltern, das später durch Corona, Brände und den Vulkanausbruch schwer getroffen wurde.

    Ein bunter Lebenslauf – vom Stripper zum Lehrer
    Richards Jugend und frühes Erwachsenenleben auf La Palma und in Andalusien war geprägt von einem breiten Erfahrungsschatz: Rettungsschwimmer, Masseur, Maler, Mechaniker, Feuerwehranwärter – sogar Stripper für Junggesellinnenabschiede war er. Doch irgendwann rief ihn die Schweiz, wo er seine heutige Frau – ebenfalls von La Palma – mitnahm. Der Start war holprig: Sprachbarrieren, ein gescheitertes Polizeistudium, erste Jobs in der Sauna. Doch Richard lernte schnell, verbesserte sein Deutsch und ließ sein Sportdiplom anerkennen. Heute unterrichtet er mit Leidenschaft rund 26 Stunden Sport pro Woche an einer Oberstufe in Rheineck – ergänzt durch Werken.

    Kampfsport als Lebensstil
    Seit 15 Jahren ist Richard begeisterter Kampfsportler im brasilianischen Jiu-Jitsu und Grappling – Techniken, die auch aus der MMA- und UFC-Welt bekannt sind. Diese körperliche Disziplin spiegelt seine Lebenshaltung wider: kraftvoll, ausdauernd, kontrolliert und kreativ.

    Technik trifft Landwirtschaft – Drohnen für die Zukunft
    Zusammen mit einem Freund entwickelte Richard auf den Kanaren ein innovatives Agrarprojekt mit Drohnentechnologie. Ziel ist es, umweltfreundlicher, effizienter und mit weniger Personalaufwand Felder zu düngen, Samen zu streuen oder sogar Pflanzen in schwer zugängliche Bergregionen zurückzubringen. Auch im Umweltschutz setzt er damit neue Maßstäbe.

    Soziales Engagement in Uganda
    Mit der „Raising Future Charity Organisation“ betreibt Richard eine Auffangstation in Uganda für Kinder, die von ihren Familien verstoßen wurden. Sie erhalten dort nicht nur Nahrung und Schutz, sondern auch eine Ausbildung in handwerklichen Berufen. Mit einem Fußballprogramm, Coiffeurkursen für Mädchen und Schulungen in Blindenschrift ermöglicht er Perspektiven. Die Jugendlichen zahlen später einen kleinen Anteil ihres Einkommens zurück – ein System mit Multiplikationseffekt, das auf Hilfe zur Selbsthilfe basiert.

    Handwerk & Mobilität – seine zweite Leidenschaft
    In seiner Freizeit baut Richard leidenschaftlich Campingmobile um – mit Solarpanels, Ambientebeleuchtung, Heizung und modularer Einrichtung. Dabei bleibt der Van stets auch als Transporter nutzbar – zweckmäßig und stilvoll zugleich. Es ist dieses Zusammenspiel von Praxisnähe und Ästhetik, das Richard ausmacht.

    Ein Mann mit Visionen
    Ob in Uganda, Spanien oder der Schweiz – Richard denkt global, handelt lokal und bleibt sich selbst treu. Sein Credo: „Liebe fängt zu Hause an.“ Als pragmatischer Idealist glaubt er nicht an leere Worte, sondern an tatkräftige Hilfe, Respekt, Eigenverantwortung – und daran, dass man sich seine Meinung selbst bilden sollte, statt der Masse zu folgen.


    Show More Show Less
    24 mins