• Anja Goerz: Dating 50plus und was dies mit Dessous, Dorsch, Desaster zu tun hat
    Dec 19 2025

    Nach 32 Jahren in Beziehungen hat sich die Radiomoderatorin ins Online-Dating gestürzt und darüber ein Buch geschrieben. Ein humorvoller und ehrlicher Blick auf Neuanfänge mit Mitte 50 und ein Plädoyer fürs Alleinsein.

    Warum wir Anja Goerz eingeladen haben

    Anja Goerz' Stimme kennen viele aus dem Radio, bis 2016 war sie bei RadioEins, aktuell moderiert sie bei Bremen 2 die Frühsendung zwischen 6 und 10 Uhr. Mit ihrem neuen Buch „Dessous, Dorsch, Desaster, Dating 50plus" hat sie uns direkt angesprochen. Denn dieser Roman-Ratgeber-Hybrid erzählt mit viel Humor und großer Ehrlichkeit genau von dem, worüber viel zu wenig gesprochen wird: Neuanfang mit Mitte 50. Nach der Trennung von ihrem Mann zog sie zurück in ihre nordfriesische Heimat Niebüll und wagte sich ins Online-Dating. Ihre Erfahrungen sind nicht nur ein kluger Blick auf die Absurditäten des digitalen Datens, sondern auch ein starkes Plädoyer für das Alleinleben und für weibliche Selbstbestimmung jenseits der 50. Genau über diese Themen wollten wir mit ihr sprechen.

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Gespräch

    Finanzielle Unabhängigkeit verändert alles: Trennungen mit 50plus sind heute möglich, weil Frauen finanziell auf eigenen Beinen stehen können, eine Freiheit, die frühere Generationen nicht hatten.

    Heimat als Geschenk: Die Rückkehr in den Heimatort kann ein enormer Gewinn sein. Freundschaften aus der Jugend, besonders aus der Zeit zwischen 14 und 18, lassen sich oft nahtlos wieder aufnehmen.

    Dating-Apps sind ein Minenfeld: Fischfotos, Rechtschreibfehler und plumpe Anmachen dominieren die Dating-Welt 50plus. Die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung ist oft erschreckend groß.

    Männer und Frauen altern unterschiedlich sozial: Während Frauen oft gut vernetzte soziale Strukturen aufbauen, leben viele Männer im Alter isolierter. Freundschaften müssen früh gepflegt werden.

    Alleinsein kann die bessere Wahl sein: Nach 32 Jahren in Beziehungen hat Anja Goerz gelernt, ein erfülltes Leben braucht nicht zwingend einen Partner, aber unbedingt Freunde in Reichweite.

    Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten

    Anja Goerz spricht mit erfrischender Offenheit über Neuanfänge mit 50, über die Absurditäten des Online Datings und darüber, warum Alleinsein manchmal die bessere Wahl ist. Ihr Rat: „Ich möchte in einem Umfeld wohnen, in dem Freunde nie weiter als 500 Meter entfernt sind." Mutmachend, ehrlich und unterhaltsam.

    Mehr Infos:www.anjagoerz.de

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    38 mins
  • Jana Mrowetz: Neues Zuhause in Portugal? Modular wohnen statt klassischer Lebensmodelle.
    Dec 16 2025

    Holzmodule, Co-Living, Clubhouse und Naturpark: Eine Visionärin erzählt, warum sie mit über 50 VERDEA an der Algarve entwickelt hat, ein modulares Wohnprojekt für neue Lebensmodelle.

    Mitten im Naturpark an der Algarve entsteht mit VERDEA ein Ort, der Leben, Arbeiten und Erholen neu verbindet.

    Holzmodule statt Betonwüsten, gemeinschaftliche Flächen statt Anonymität, Flexibilität statt starrer Grundrisse. Was dieses Projekt besonders macht: Es richtet sich nicht nur an digitale Nomaden oder junge Remote-Arbeiter, sondern explizit auch an Menschen 50, 60 plus, die aktiv, sozial eingebunden und naturnah leben möchten.

    Im Gespräch mit LIVVING Chefredakteurin Claudia Mattheis erklärt Jana Mrowetz, wie sie das Konzept entwickelt hat. Jana Mrowetz ist Unternehmerin und Visionärin mit über 30 Jahren Erfahrung. Geboren in Tschechien, geflohen über Afrika, gelebt in UK, New York und Los Angeles, hat sie selbst erfahren, was es heißt, überall und nirgendwo zu Hause zu sein. Diese internationale Perspektive prägt ihre Vision von Wohnen heute: flexibel, gemeinschaftlich, nachhaltig. Mit über 50 Jahren hat sie sich noch einmal komplett neu erfunden und URBAN CELL entwickelt – ein modulares System, das nicht weniger will, als die Art und Weise zu verändern, wie wir in Zukunft bauen und leben.

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Gespräch:

    Mit 50plus neu durchstarten:

    Die Idee zu URBAN CELL begleitet Jana Mrowetz seit 30 Jahren, doch erst jetzt, mit über 50, hat sie sie verwirklicht. Ein Paradigmenwechsel statt Optimierung – geboren aus der Krise der Immobilienbranche und dem Wunsch, Lebensräume statt bloßer Gebäude zu schaffen.

    Die Natur als Vorbild:

    URBAN CELL orientiert sich am Zellaufbau der Natur. Wie Organismen aus Stammzellen entstehen, baut das System auf einer modularen Stammzelle auf, die sich zu vielfältigen Formen kombinieren lässt – effizient, adaptiv und nachhaltig.

    Drei essenzielle Elemente:

    Jedes URBAN CELL Quartier umfasst private Rückzugsräume, Gemeinschaftsflächen für Begegnung und Body & Soul-Bereiche zum Auftanken. Diese drei Komponenten sind immer mitgedacht, egal ob das Projekt für digitale Nomaden oder Menschen 50plus konzipiert ist.

    Architektur mit Stararchitekten:

    Jana Mrowetz hat GRAFT Architekten bewusst als Partner gewählt, um zu beweisen, dass serielles Bauen nicht Platte 2.0 bedeutet. Die modularen Häuser sind lichtdurchflutet, mit hohen Raumhöhen und ungewöhnlichen Formen – alles aus einer Stammzelle entwickelt.

    VERDEA:

    Das erste Prototypprojekt in der Algarve entsteht auf 50.000 Quadratmetern und soll Ende 2027 bezugsfertig sein. Es kombiniert Apart-Hotel-Charakter mit temporärem Wohnen, Co-Working und Retreats. Die Zielgruppe ist bewusst alterslos – von 5 bis 99.

    Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten

    Jana Mrowetz zeigt, dass es nie zu spät ist, radikal neu zu denken. Mit über 50 Jahren hat sie ein System entwickelt, das die Art und Weise, wie wir bauen und leben, grundlegend verändern könnte. Ihre Vision ist konkret, ihr Projekt in Portugal nimmt Gestalt an, und ihre Leidenschaft für menschenzentriertes Bauen ist in jeder Minute des Gesprächs spürbar. Hören Sie rein und lassen Sie sich anstecken von der Energie einer Frau, die beweist, dass die besten Ideen oft dann entstehen, wenn man sich Zeit nimmt, am Meer zu sitzen und groß zu denken.

    Website: www.urbancell.de

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    33 mins
  • Anna Schingen & Malte Schröder: Baugemeinschaft Jardin Hermsdorf als neues Wohnmodell 50+
    Dec 3 2025

    Das Haus ist zu groß, die Kinder sind raus, die Reiselust wächst: Wie lebt man ab 50plus selbstbestimmt, aber trotzdem in Gemeinschaft? Eine Berliner Baugemeinschaft zeigt, wie es geht.

    In Berlin Reinickendorf entsteht mit dem Jardin Hermsdorf ein Wohnprojekt, das ein neues Modell für gemeinschaftliches Wohnen zeigt. 44 barrierefreie Eigentumswohnungen, ein Gemeinschaftsgarten mit Sauna, eine begrünte Dachterrasse und Räume für Begegnungen: Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es als Baugemeinschaft realisiert wird und sich explizit an Menschen ab 50plus richtet, die selbstbestimmt in Gemeinschaft leben möchten.

    Im Gespräch mit LIVVING Chefredakteurin Claudia Mattheis erklären Anna Schingen und Malte Schröder, wie sie das Konzept entwickelt haben. Anna Schingen ist Senior Living-Expertin mit langjähriger Erfahrung in der Entwicklung von Wohnkonzepten für Menschen ab 65. Malte Schröder ist Architekt und Geschäftsführer des Berliner Büros URBANSKY Architekten, das bereits über zwölf Baugemeinschaften in Berlin, Potsdam und Umgebung realisiert hat. Gemeinsam haben sie das Konzept für das Jardin Hermsdorf entwickelt.

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Gespräch

    Senior Living bedeutet Selbstbestimmung: 
Das Jardin Hermsdorf richtet sich an aktive Menschen ab 50plus, die in Gemeinschaft leben möchten, dabei aber ihre Autonomie und Freiheit bewahren. Der Fokus liegt auf selbstbestimmtem Leben, nicht auf Betreuung.

    Standortanalyse entscheidet über das Konzept: 
Nicht jeder Standort braucht dieselbe Lösung. In Hermsdorf war die Nachfrage klar: Menschen wollen aus großen Häusern in kleinere, barrierefreie Wohnungen ziehen, aber in Gemeinschaft leben.

    Community Manager statt Concierge: 
Statt umfassender Serviceleistungen gibt es einen Community Manager als Ratgeber und Impulsgeber, der die Gemeinschaft unterstützt, aber nichts abnimmt oder vorgibt.

    Baugemeinschaften bieten finanzielle Vorteile: 
Durch das Baugemeinschaftsmodell entfallen Entwicklermargen, was zu günstigeren Quadratmeterpreisen führt. Zudem gestalten die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner aktiv mit.

    Enormer Bedarf nach gemeinschaftlichem Wohnen: 
Während viele Investoren derzeit Vertriebsprobleme im Eigentumswohnungsmarkt haben, stößt das Jardin Hermsdorf auf außergewöhnlich hohe Nachfrage. Das Konzept trifft einen Nerv.

    Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten?

    Dieses Interview zeigt eindrucksvoll, wie Wohnen im Alter als selbstbestimmte Gemeinschaft funktionieren kann. Anna Schingen und Malte Schröder beweisen, dass Senior Living Selbstbestimmung, Gemeinschaft und architektonische Qualität vereinen kann, ohne dass man dabei auf Autonomie verzichten muss.

    Weitere Informationen finden Sie hier:

    Webseite Urbansky Architekten https://www.urbansky-architekten.de/


    Webseite Anna Schingen https://annaschingen.de/

    LinkedIn Anna Schingen https://www.linkedin.com/in/anna-schingen/


    LinkedIn Malte Schröder https://www.linkedin.com/in/malte-schr%C3%B6der-575388199/

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    40 mins
  • Carina Krey: Bezahlbares Wohnen 55+ wie im Boutique-Hotel
    Nov 12 2025

    Der ANUNDO_Park in Mannheim zeigt mit 54 Mietwohnungen, wie gutes Älterwerden gelingen kann.

    Wie wollen wir eigentlich wohnen, wenn wir älter werden? Diese Frage stellten sich Carina Krey und ihr Mann vor etwa zehn Jahren bei einem Glas Wein. Ihre Kinder wurden selbstständiger, der Auszug stand bevor, und plötzlich ging es um die eigene Zukunft. Was aus diesem Abendgespräch entstand, ist beeindruckend: der ANUNDO_Park in Mannheim, ein Wohnprojekt für die zweite Lebenshälfte mit 54 Mietwohnungen, über 300 Quadratmetern Gemeinschaftsflächen, einem Restaurant im Haus und ganz viel Leben dazwischen.

    Carina Krey ist Architektin, Baubiologin und Projektentwicklerin. Zusammen mit ihrem Mann, einem Diplomkaufmann, hat sie das Projekt von der ersten Idee bis zur Fertigstellung durchgezogen, ohne vorherige Erfahrung als Bauherrin, aber mit klarer Vision: Wohnen zur Miete für Menschen ab 50 sollte leicht sein, bunt und aktiv. Ein Kontrapunkt zum negativen Image des Älterwerdens in unserer Gesellschaft.

    Im Gespräch mit LIVVING Chefredakteurin Claudia Mattheis erzählt Carina Krey, wie aus der Vision Realität wurde, warum Gemeinschaft mehr braucht als einen Raum im Dachgeschoss und wie sich das Projekt selbst auf ihr eigenes Leben ausgewirkt hat.

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Interview

    Das Grundkonzept: Wohnen wie im Boutique-Hotel 
Das Leitbild war von Anfang an klar: leicht, bunt, positiv. Die Gestaltung und das gesamte Konzept sollten sich anfühlen wie ein kleines Boutique-Hotel, mit allen Annehmlichkeiten, aber als dauerhaftes Zuhause.

    Gemeinschaft muss aktiv gestaltet werden 
Es reicht nicht, irgendwo einen Gemeinschaftsraum einzuplanen. Echte Gemeinschaft entsteht durch aktive Begleitung: mittlerweile 20 Workshops vom Baubeginn bis heute, professionelle Moderation und kontinuierliche Betreuung durch ein Team vor Ort.

    Die Größe macht den Unterschied 
Soziologen sprechen vom Haus der 100: Wenn 100 Menschen zusammenkommen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass jeder Menschen findet, mit denen die Chemie stimmt. Kleinere Wohngruppen haben ein höheres Risiko, dass Konflikte das Projekt gefährden.

    Mieten statt Eigentum, bewusste Entscheidung 
Das Mietmodell war von Anfang an gesetzt. Es schafft Flexibilität und hält die Hürden niedrig. Keine Seniorenresidenz, keine exklusive Gated Community, sondern bezahlbares Wohnen für die zweite Lebenshälfte. 30 Prozent der Wohnungen liegen unter der Durchschnittsmiete von Mannheim.

    Gelungene Zusammensetzung braucht Strategie 
Die Mieter wurden bewusst ausgewählt: Ein ausgewogenes Verhältnis von Paaren und Einzelpersonen, von Männern und Frauen, und vor allem eine breite Altersspanne zwischen 50 und 90 Jahren, damit das Haus nicht in 30 Jahren zum Altersheim wird.

    Warum wir Carina Krey eingeladen haben

    Weil sie zeigt, dass die Frage „Wie wollen wir im Alter wohnen?" nicht theoretisch bleiben muss. Weil sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Projekt realisiert hat, das Architektur, Gemeinschaft und Lebensqualität zusammenbringt. Und weil sie beweist, dass man auch ohne Erfahrung als Bauherrin Großes schaffen kann, wenn die Vision stimmt und man bereit ist, neue Wege zu gehen.

    Weitere Informationen finden Sie hier:

    Webseite ANUNDO_Park Mannheim www.anundo.de

    Webseite Carina Krey www.RADIUSplus.de

    LinkedIn Carina Krey https://www.linkedin.com/in/carina-krey-0b5981112/

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    33 mins
  • Andrea Didszun & Christian Lange: Pflegestützpunkte in Berlin, die unterschätzte Hilfe vor der Haustür
    Oct 20 2025

    Kostenlose Beratung, Wohnungsanpassung und Unterstützung im Pflegedschungel: Was Berlins 36 Pflegestützpunkte leisten und warum viele noch nie von ihnen gehört haben.

    Wenn die eigene Mutter plötzlich die Treppe nicht mehr hochkommt, der Nachbar nach einer Hüft-OP nicht weiß, wie es weitergehen soll, oder man selbst merkt, dass der Alltag zu Hause immer schwieriger wird: Wo findet man Hilfe? In Berlin gibt es eine Anlaufstelle, die viele nicht kennen, obwohl sie über 100.000 Menschen pro Jahr berät: die Pflegestützpunkte.

    Andrea Didszun leitet den Pflegestützpunkt in Pankow. Als Sozialarbeiterin, Gerontologin und zertifizierte Wohnberaterin berät sie seit vielen Jahren Menschen in allen Fragen rund ums Älterwerden, Pflege und Wohnen. Besonders das Thema Wohnraumanpassung liegt ihr am Herzen: von technischen Hilfen bis hin zu barrierearmen Umgestaltungen.

    Christian Lange ist Pressesprecher der Berliner Pflegestützpunkte. Der ehemalige Journalist setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Menschen erfahren, was Pflegestützpunkte leisten und wie niedrig die Hürden sind, sich dort beraten zu lassen.

    Im Gespräch mit LIVVING Chefredakteurin Claudia Mattheis erklären beide, was ein Pflegestützpunkt eigentlich ist, wer sich dort Hilfe holen kann und warum es so wichtig ist, dass auch Nachbarn, Vermieter oder Freunde wissen, dass es diese Anlaufstellen gibt.

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Interview

    Pflegestützpunkte sind Beratungsstellen, keine Pflegeeinrichtungen: 
Hier gibt es keine körperliche Pflege, sondern kostenlose Beratung zu allen Fragen rund um Pflege, Alter und Wohnen – für jeden zugänglich.

    Berlin ist ausgezeichnet aufgestellt: 
36 Pflegestützpunkte in ganz Berlin bieten wohnortnahe Beratung, eine Dichte, die bundesweit Seltenheitswert hat.

    Wohnen ist ein Schlüsselthema: 
Bei fast 20 Prozent aller Beratungen spielt Wohnraumanpassung eine zentrale Rolle: von Stolperfallen bis zur barrierearmen Badumgestaltung.

    Rechtzeitig handeln ist entscheidend: 
Wer erst handelt, wenn die Mobilität stark eingeschränkt ist, hat kaum noch Handlungsoptionen für einen Wohnungswechsel oder bauliche Anpassungen.

    Verdrängen ist weit verbreitet: 
Selbst pflegende Angehörige kennen die Pflegestützpunkte oft nicht oder schieben die Beschäftigung mit dem Thema weit hinaus, bis eine Krise entsteht.

    Kontakt zu den Berliner Pflegestützpunkten:

    • Servicetelefon (kostenfrei): 0800 59 500 59 (Mo-Fr, 9-18 Uhr)

    • Website: www.pflegestuetzpunkteberlin.de

    • Instagram: www.instagram.com/pflege.fragen/

    • Hilfelotse Berlin: www.hilfelotse-berlin.de

    • Videoberatungstermine: https://www.pflegestuetzpunkteberlin.de/

    36 Standorte in ganz Berlin

    Weitere Informationen und die Standortübersicht finden Sie auf der Website der Berliner Pflegestützpunkte.

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    38 mins
  • Dr. Anja Erben & Daniel Heide: Private Bauherrin schafft Wohnraum fürs Alter
    Sep 26 2025

    Von der Arztpraxis zum eigenen Projekt für betreutes Wohnen in Berlin: Wie eine Internistin mit Mut und Durchhaltevermögen dem Behördenwahnsinn trotzt.

    Zu fit fürs Heim, zu unsicher für ein Leben allein: viele ältere Menschen fallen in eine Versorgungslücke, die das deutsche Gesundheitssystem nur unzureichend schließt. Als Internistin in Berlin-Lichtenberg begegnete Dr. Anja Erben täglich solchen Fällen. Eine Diabetikerin, die ihre Insulinspritzen nicht mehr sicher alleine bewältigen konnte, wurde zum Auslöser für ein außergewöhnliches Wohnprojekt: 2006 kaufte Dr. Anja Erben einen verfallenen DDR-Kindergarten und schuf 16 kleine Apartments für betreutes Wohnen. 2023 folgte das "Haus Irene" mit 67 weiteren Wohneinheiten.

    Daniel Heide begleitet beide Projekte von Anfang an mit seinem ambulanten Pflegedienst rund um die Uhr, eng verzahnt mit der Hausleitung. Seine Pflege zeigt, dass gute Betreuung auch in einem wohnlichen, selbstbestimmten Rahmen möglich ist. Im Gespräch im LIVVING Podcast mit Claudia Mattheis sprechen beide über mutige Entscheidungen, familiäre Zusammenarbeit und darüber, wie altersgerechtes Wohnen neu gedacht werden kann.

    Warum wir Dr. Anja Erben und Daniel Heide eingeladen haben

    Weil sie zeigen, wie aus persönlichem Engagement ein Ort entstehen kann, der wirklich etwas verändert für das Altern, für die Pflege, für das Miteinander. Weil Dr. Anja Erben beweist, dass innovative Wohnformen auch gegen alle bürokratischen Widerstände möglich sind. Und weil Daniel Heide demonstriert, dass ambulante Pflege in alternativen Wohnformen einen echten Unterschied macht.

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Interview:

    Betreutes Wohnen schließt eine Versorgungslücke: Menschen, die zu fit fürs Heim, aber zu unsicher für ein Leben allein sind, finden hier eine passgenaue Wohnform.

    Behördenwahnsinn ist Realität: Von explodierenden Wasserleitungen bis zu absurden Spielplatz-Vorschriften – der Weg zum eigenen Wohnprojekt ist steiniger als nötig.

    Ambulante Pflege funktioniert rund um die Uhr: 24-Stunden-Betreuung ohne Heimcharakter ist möglich, wenn Pflegedienst und Vermieter eng zusammenarbeiten.

    Familienunternehmen schaffen Vertrauen: Die persönliche Betreuung durch Dr. Anja Erbens Sohn macht den Unterschied bei Behördengängen und sozialen Problemen.

    Finanzierung bleibt die größte Hürde: Steigende Baukosten und hohe Zinsen machen neue Projekte fast unmöglich trotz steigenden Bedarfs.

    Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten

    Weil Dr. Anja Erben und Daniel Heide beweisen, dass betreutes Wohnen eine der idealsten Wohnformen im Alter sein kann: autark sein, aber nicht allein, Unterstützung haben ohne Zwang, Selbstständigkeit gefördert bekommen. Weil sie zeigen, dass es Menschen mit Mut und Durchhaltevermögen braucht, die trotz Behördenwahnsinn und finanzieller Risiken solche Projekte möglich machen.

    Ihre Botschaft ist klar: "Mit viel Energie und dem nötigen Galgenhumor und der Berliner Schnauze wird ja alles gut." Am Ende ist alles gut geworden, auch wenn der Weg steiniger war als nötig.

    Weitere Informationen gibt es hier:

    Dr. Anja Erbens Buch "Bauen ist nichts für Feiglinge"
https://livving.de/buchtipp-bauen-betreutes-wohnen/

Webseite Haus Irene Betreutes Wohnen: https://betreutes-wohnen-lichtenberg.de/

    Häusliche Krankenpflege HKP Chickowsky GmbH: https://www.chickowsky.de/

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    40 mins
  • Anja Mikulla: Von der PR-Managerin zur Seniorenassistentin
    Sep 17 2025

    Wie mit über 50 eine persönliche Erfahrung zum beruflichen Neuanfang führte.

    Wenn die eigene Mutter plötzlich zum Pflegefall wird, verändert das alles. Anja Mikulla erlebte 2018, was es bedeutet, wenn eine Krebsdiagnose das Familienleben auf den Kopf stellt. Doch statt sich nur um die eigene Familie zu kümmern, entdeckte die ehemalige PR-Managerin dabei ihre Berufung: Sie wurde 2022 zertifizierte Seniorenassistentin und begleitet heute Menschen dabei, ihren Alltag aktiv, würdevoll und mit Freude zu gestalten.

    Ihr Weg zur Seniorenassistenz begann mit einer „Granny Gang" – einer privaten Initiative, bei der sie alleinstehende ältere Damen zum gemeinsamen Essen zusammenbrachte. Diese Erfahrung zeigte ihr, welchen enormen Unterschied menschliche Nähe und soziale Teilhabe im Leben hochaltriger Menschen machen können.

    Als Referentin bei der Initiative „Gesundheitsstadt Berlin" bringt die 56-Jährige heute ihre Expertise zum Thema alternde Gesellschaft ein. Im Gespräch mit Claudia Mattheis erklärt sie, was Seniorenassistenz konkret bedeutet, wie die Ausbildung abläuft und warum diese Arbeit weit mehr ist als „nur Kaffeetrinken und Plaudern".

    Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Interview

    Seniorenassistenz schließt eine wichtige Lücke: 
Zwischen Haushaltshilfe und professioneller Pflege gibt es einen Bereich, den qualifizierte Alltagsbegleiter abdecken.

    Einsamkeit ist ein unterschätztes Gesundheitsrisiko: 
Regelmäßige soziale Kontakte lassen hochaltrige Menschen wieder aufblühen und haben präventiven Charakter.

    Angehörige werden massiv entlastet: 
Seniorenassistenten sind oft der „verlängerte Arm" der Familie und schaffen Vertrauen durch professionelle Begleitung.

    Die Ausbildung ist praxisnah: 
Von Demenzpartner-Schulung bis Biografiearbeit werden konkrete Fähigkeiten für den Umgang mit hochaltrigen Menschen vermittelt.

    Es ist eine sinnvolle Zweitkarriere: 
Menschen ab 50 können ihre Lebenserfahrung einbringen und gleichzeitig einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag leisten.

    Warum wir Anja Mikulla eingeladen haben

    Weil sie zeigt, dass berufliche Neuorientierung auch mit über 50 noch möglich und bereichernd ist. Weil sie aus persönlicher Betroffenheit heraus eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe übernommen hat. Und weil sie beweist, dass Seniorenassistenz weit mehr ist als ein „netter Service“, sondern ein professioneller Beitrag zur Gesundheitsvorsorge im Alter.

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    32 mins
  • Jörn Pötting: Ist Co-Housing im Alter eine Lösung für die Pflegekrise?
    Sep 4 2025

    Architektur als „Betriebssystem“ für soziales Miteinander: Wie ein Berliner Architekt das Wohnen im Alter revolutionieren will

    Die Boomer-Generation steht vor einem Problem: Das aktuelle Pflegesystem wird ihre Bedürfnisse nicht erfüllen können. Während die Politik noch über längere Arbeitszeiten diskutiert, denkt Architekt Jörn Pötting bereits konkrete Alternativen aus. Seit 25 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema Bauen für Senioren und hat eine klare Vision: Co-Housing-Projekte, die individuelle Freiheit mit gemeinschaftlichen Räumen kombinieren.

    Als Generalplaner deckt Pötting ein breites Spektrum ab: vom Bau für Senioren über nachhaltigen Geschosswohnungsbau bis hin zu Quartierskonzepten. Für ihn ist Architektur mehr als funktionale Räume – sie ist ein „Betriebssystem für soziales Miteinander“, das Gemeinschaft stärkt und Lebensqualität fördert. Seine These: Das Leben im Alter muss für die Boomer-Generation radikal neu gedacht werden.

    Im Gespräch mit Claudia Mattheis erklärt der 1963 geborene Architekt, warum seine Generation Teil des Problems ist, wie Co-Housing konkret funktioniert und warum er von Kommunen, Kirchen und Investoren mehr Mut fordert.

    Die Boomer-Generation: Individualisten ohne Plan

    Warum das aktuelle System nicht funktioniert

    Jörn Pötting gehört selbst zur Boomer-Generation und sieht die Herausforderung klar: „Wir kommen in eine Zeit, in der immer mehr Rentner von immer weniger Erwerbstätigen finanziert werden.“ Seine Analyse ist nüchtern: „So wie es jetzt organisiert ist, wird es auf keinen Fall weiter zu finanzieren sein. Das wissen im Prinzip alle. Aber keiner will es so richtig aussprechen.“

    Der Unterschied zu heute

    „Wir haben im Augenblick die Kriegskinder, die in den Altersheimen sind, die den Krieg als Kinder erlebt haben, die sehr leistungsorientiert sind und sich sehr gut bescheiden können. Und da ist unsere Generation wirklich weit entfernt. Wir sind eine Generation von Individualisten, die ganz andere Ansprüche hat.“

    Co-Housing: Was Gemeinschaftswohnen konkret bedeutet

    Eigene Wohnung plus Gemeinschaftsräume

    „Co-Housing ist vielleicht auch nicht der richtige Begriff“, räumt Pötting ein. „Eigentlich ist es eher ein kollaborierendes Wohnen, ein Gemeinschaftswohnen mit individuellem Anspruch.“ Das Konzept ist klar strukturiert: „Jeder hat seine eigene Wohnung. Was interessant und wichtig ist, weil wir auch aus einer Generation kommen, die Wohngemeinschaftserfahrung hat oder hatte und wir auch nicht dahin zurückkommen möchten.“

    Zusätzlich gibt es „Gemeinschaftsflächen, angefangen bei einer gemeinschaftlichen Küche, Werkräumen, Bibliotheksräumen, Handwerksräumen wie Nähmaschinenräumen, Töpferräumen – also alles, was man sich vorstellen kann, die von der Miete oder von den Mietern gemeinschaftlich finanziert werden, aber selbstverwaltet organisiert werden, etwa in einer AG-Struktur.“

    Weitere Informationen zu Jörn Pöttings Projekten und Co-Housing-Konzepten finden Sie auf seiner Website.

    LinkedIn Jörn Pötting: https://www.linkedin.com/in/jörn-pötting-945009132/

    Webseite: https://www.poetting-architekten.de/

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    35 mins