• Warum der Homo sapiens Tiere vermenschlicht – Ein Fall von emotionaler Projektion im flauschigen Gewand
    Oct 7 2025
    Disney hat es angezettelt - im Film und in der Realität ist es schon lange normal. Das Tier ist, sofern es nicht wegläuft, als Familienmitglied akzeptiert und wird als solches auch wie ein Mensch behandelt. Die Unterstellung: Das Tier denkt wie ich. Der Mensch findet das normal, da er auf niemanden angewiesen ist, der ihm frühmorgens einen Futternapf hinstellen muss. Als Verhaltensforscher fragt man sich: Wie kann der Homo sapiens sapiens vielleicht doch noch erkennen, dass bei der Unterstellung von menschlichem Denken im Tier eine sehr kühne Vermutungen äußert, die vielleicht mit dem Denken oder Empfinden der Tiere wenig zu tun haben. Die Antwort ist ernüchternd: Nein, es führt kein Weg dahin, denn der Mensch erzählt sich Geschichten, bis er sie glaubt. Das führte mich zur radikal gedachten Erfindung der Invers-Ethologie - Dem Eigenfeldschen Prinzip der Umkehrbeobachtung! Ja, was wenn nicht der Mensch das Tier beobachten würde, sondern das Tier seine Beobachtungen dem Menschen mitteilt. Diese Folge ist brisant, geht neue Wege in der Verhaltensforschung. Es könnte der Wendepunkt in der Beziehung zu ihrem Haustier sein.

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    25 mins
  • Smalltalk – Die evolutionäre Funktion sinnlosen Geplappers
    Sep 30 2025
    Smalltalk ist das Reden über Dinge, die niemand wissen will – aber jeder trotzdem sagt. Er ist die sprachliche Luftpolsterfolie des Alltags: Nutzlos – aber irgendwie beruhigend. Man spricht, weil man nichts sagen will –
    aber auch nicht schweigen kann. Eine subtile Übung in sozialer Balance. Ein Tanz der Worte mit angezogener Handbremse. Wir sehen uns die Historie des Tratsches an, die Charaktere wie den Spontan-Analysten oder den Selbstreferentiellen Bedeutungsbären oder den Wetter-Warner. Neue Beobachtungen aus dem Habitat, den urbanen Revieren der Alpha-Tiere und ihrer Kohorten. Der Homo sapiens sapiens in der Eroberung der Bedeutungshoheit seines Terrains und geradezu triebhafte Neugier auf Gerüchte. Eine aufsehende Studie, der Mensch im Tiergarten des Small-Talks zeigt die tiefe Verbundenheit mit den animalischen Mitlebewesen. Evolution ganz nah dran, ganz aktuell. Und immer gilt: Wer nicht kommuniziert, ist draußen.




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    25 mins
  • Konferenzen oder das neue Lagerfeuer - Der Homo sapiens redet gern, solange es folgenlos bleibt
    Sep 23 2025
    Alles dreht sich um die Versammlung, so der altertümliche Begriff: Heute natürlich das Meeting oder die Konferenz: Ursprünglich gedacht zur Weitergabe relevanter Informationen, heute ein Ort für halbautomatische Redeproduktion unter Zuhilfenahme von Laserpointer, PowerPoint und hochdotierter Inhaltsleere.
    Der Mensch liebt Konferenzen. Nicht wegen des Inhalts – sondern wegen der Gelegenheit. Gelegenheit zum Reden, zum Posen, zum Zeigen, dass man da ist – auch wenn man inhaltlich schon längst gegangen ist.
    Konferenzen sind die geistige Version von Fast Food: Sie machen nicht satt, aber sie erzeugen das Gefühl, dazugehören. Heute begleiten wir den Menschen in Breakout-Räume, Panels und Pausenzonen. Wir beobachten, wie er sich aufrichtet, die Stirn runzelt und sagt: „Ich möchte dazu eine kurze Ergänzung machen …“

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    26 mins
  • Der Mensch als Wegbringwesen - Der Beutesack des modernen Menschen: Die Tüte
    Sep 16 2025
    Der Homo sapiens sapiens trägt. Er trägt Dinge weg. Er trägt Dinge heim. Manchmal trägt er auch schwer an Dingen, die er längst hätte wegwerfen sollen – emotional wie materiell. Doch das Grundprinzip ist klar: Etwas muss irgendwohin. Nicht weil dort jemand wartet – sondern weil hier kein Platz mehr ist. Der Mensch ist ein Wegbringwesen. Ein ambulantes Sortiertier. Er lebt in einer Welt der Übergabe – ständig dabei, etwas loszuwerden. Zu verpacken, zu beschriften, zu deklarieren. Und oft weiß er selbst nicht genau: Wohin eigentlich? Aber Hauptsache: raus. Heute widmen wir uns diesem epochalen Thema. Unter besonderer Berücksichtigung der Tüte.
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    29 mins
  • Spezialist im Warten. Warum muss der Homo sapiens sapiens immer warten?
    Sep 9 2025
    Warum muss der Mensch andauend warten? Das beginnt bei der Geburt und endet bei der Beerdigung. Aber der Homo sapiens wäre nicht das erfolgreiche Lebewesen, wenn er nicht das Warten kultiviert hätte. Eines der besonderen Phänomene: Die Warteschlange. Ein temporäres Rudel aus Zweckgemeinschaft, Frustration und stillem Konkurrenzdenken. Ein linearer Raum, in dem Gerechtigkeit ersehnt, aber selten erreicht wird.
    Heute beschäftigen wir uns mit: Der Warteschlange – einem sozialen Mysterium mit System und einer Unmenge an Typen und Ereignissen, die das Warten hervorbringt.
    Danach werden Sie nie wieder so warten wie bisher. Denn dann haben Sie den Überblick.

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    21 mins
  • Lorenz Eigenfeld - Eine kurze Biographie
    Sep 2 2025
    Ein bewegtes, aber auch sehr eigenwilliges und skurriles Leben für die Verhaltensforschung. Mit einem klaren Statement: Der Mensch ist nicht perfekt und wird es niemals sein, aber er ist auf jeden Fall unterhaltsam. Eigenfeld wirbt für Verständnis gegenüber dem Homo sapiens sapiens, denn der ist meistens überfordert und gibt sich trotzdem Mühe. Wenn auch oft aus unerfindlichen Gründen mit seltsamen Zielen.
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    12 mins
  • Von der Anziehungskraft des Koffeins und der Suche nach WLAN
    Sep 2 2025
    Der Homo sapiens sapiens - ein Lebewesen, das – obwohl es über Satelliten kommuniziert – in der Öffentlichkeit oft an Türen zieht, auf denen „drücken“ steht. In der heutigen Folge beobachte ich einen Koffein-Brennpunkt und betrachte die auffälligen Verhaltenweisen bei der Suche nach Verbindung. Der unermüdlichen, oft verzweifelten, gelegentlich würdelosen, aber stets zutiefst menschlichen Suche nach WLAN.
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    19 mins