Wer viel misst, misst viel Mist? Grenzen der Diagnostik - Mit Jonas Riess cover art

Wer viel misst, misst viel Mist? Grenzen der Diagnostik - Mit Jonas Riess

Wer viel misst, misst viel Mist? Grenzen der Diagnostik - Mit Jonas Riess

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In Teil 2 mit Performance-Coach Jonas Riess geht es um die Seite der Leistungsdiagnostik, über die seltener gesprochen wird: Grenzen, Stolperfallen und der Faktor Mensch.

Nachdem ihr in Teil 1 tief in Kraftmessplatten, Sprungdiagnostik und Eccentric Overload eingetaucht seid, stellt sich jetzt die Frage:

Was bringen all die Daten wirklich – und wo wird es gefährlich, sich zu sehr darauf zu verlassen?

Jonas bringt es direkt auf den Punkt:

„Wer viel misst, misst viel Mist.“

Gemeint ist nicht, dass Diagnostik sinnlos ist – sondern dass du lernen musst, Daten zu einzuordnen. In der Praxis sieht er täglich, wie stark Tagesform, Regeneration, Jetlag, Stress und Balltraining die Werte beeinflussen. Athlet:innen springen an einem Tag Rekord, sind eine Woche später deutlich schlechter – ohne dass sich das Training dazwischen massiv verändert hat.


Du erfährst:

  • warum seltene Leistungsdiagnostik-Termine oft genau die Peaks verpassen
  • wie Jonas mit seinen Athlet:innen fast jedes Krafttraining zum Mini-Test macht
  • wieso Rekorde manchmal direkt nach einer Erholungswoche kommen, aber nicht immer
  • warum zwei Athleten auf den gleichen Belastungsblock völlig unterschiedlich reagieren


Ein spannender Teil dreht sich um den Mythos vom „gläsernen Athleten“.

Theoretisch könnten wir Blutparameter, Muskelbiopsien, Kraftwerte, Sprungtests und Schlafdaten kombinieren. Praktisch wissen wir über den menschlichen Organismus längst nicht genug, um daraus eine perfekte Steuerungsformel zu bauen.


Stattdessen plädiert Jonas für:

  • N=1-Denken: jede Athletin, jeder Athlet als individuelles Projekt
  • ein gut geschultes Coaching-Eye: tausende beobachtete Wiederholungen, Bewegungsmuster und Reaktionen
  • die Kombination aus Daten, Erfahrung und Kommunikation

Natürlich kommt ihr auch auf das Thema KI im Training zu sprechen. Jonas hat mit Tools wie ChatGPT experimentiert – von „Trainingsplan für Beachvolleyball“ bis hin zu theoretischen Fragen rund um Diagnostik. Sein Fazit:

  • KI kann Recherche und Strukturierung von Wissen massiv erleichtern.
  • Aber KI ersetzt weder das Erfahrungswissen noch das Feingefühl im Umgang mit Menschen.
  • Viele entscheidende Dinge – z.B. wie eine Athletin emotional reagiert, wie sie auf Druck, Müdigkeit oder Stress anspringt – tauchen in keiner Studie auf und werden selten verschriftlicht.


Zum Schluss geht es um Low-Budget-Lösungen und den Einstieg in die Diagnostik:

  • günstige Kontaktmatten als Sprung- und Reaktivtest
  • einfache Setups mit Beinpresse, Hooks und kreativen Lösungen
  • warum Jonas trotz moderner Technik bis heute von seinen „Kellerzeiten“ ohne High-End-Equipment profitiert


Diese Folge ist für dich, wenn du:

  • schon mit Diagnostik arbeitest und wissen willst, wo die echten Grenzen liegen
  • dich fragst, wie viel KI im Training sinnvoll ist
  • dein Coaching-Eye schärfen und Athlet:innen individueller führen möchtest


Statt Zahlen-Fetisch bekommst du hier ehrliche Einblicke aus dem High-Performance-Alltag – inklusive Tinder-Date-Anekdote und Rekordsprung mit drei Stunden Schlaf. 😉

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Das Podcast-Cover wurde von Tim Peters in Zusammenarbeit mit Cortexfilm produziert.

Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

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