• #66 - Es war so
    Oct 3 2025
    Im März 1939 wird der Gast dieser Folge in Oberschlesien geboren; wenige Monate später überfallen die Deutschen Polen, sein Vater „durch und durch deutsch“ muss nach dem Krieg erst mal untertauchen; der Sohn muss polnisch lernen, als Kind mit der Feindlichkeit vieler Polen klar kommen – mit einem Kumpel wird er Elektrosteiger, arbeitet im Kohlebergbau, wo er seinen mittlerweile wieder gemeldeten Vater kurz wiedertrifft – aber „das war kein Verhältnis“. Seine Frau gefällt ihm früh, sie wohnt einige Straßen weiter, ist mit dem drei Jahre jüngeren Bruder in einer Schulstufe; der ist strebsamer, studiert neben der Arbeit, wird Direktor. Ende der 80er verlassen seine beiden Kinder Polen; kurze Zeit später folgt er, mittlerweile als Bergmann früh berentet, mit seiner Frau; er arbeitet in Essen noch einige Jahre für eine bekannte Security- Firma; nutzt die Reisefreiheit: Inseln, Sonne und Meer. Er erzählt von seinen Hobbys, dem Fallschirmspringen, der Musik und der schwarz-weiß Fotografie; aber auch vom Sterben seines gerade mal 57 Jahre alten Sohnes.
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    1 hr and 2 mins
  • #65 - mit 20 selbständig
    Sep 19 2025
    Der Gast dieser Folge wird am 31.10.25 82 Jahre alt. Er berichtet von seinem Leben auf einem Wohnbereich für Menschen mit Demenz; von Nöten und Selbstzweifeln die Erkrankung seiner Frau betreffend; aber dann auch von seinen jungen Jahren: mit 20 war er selbständig, mit seinem Onkel betrieb er eine metallverarbeitende Firma, die 6 Mitarbeiter hatte, aber Aufträge von großen Verlagshäusern in Deutschland und den Niederlanden ausgeführt hat. (Für die Juristen: die Klemmbügel für die Loseblattausgaben des C.H.Beck Verlages wurden von seinem Betrieb produziert.) Viele Autos, weite Wege, oft in die damalige DDR; und dann: wie wird ein solcher Betrieb aufgelöst? Erzählt wird aber auch von seinen Hobbys: Kino, Tanzen, Bowling; von seinen Beziehungen, seiner Frau, seinem Stiefsohn, und den eigenen gesundheitlichen Problemen.
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    1 hr and 56 mins
  • #64 - Turmdrehkranführerschein
    Sep 5 2025
    Aus dem postkommunistischen Polen, und zwar aus Katowice kommt sein Vater nach Hamm, und kommt der Rest der Familie dann mit, über Mühlheim nach Duisburg. Die Eltern des 1987 geborenen Kollegen, der in dieser Folge zu Gast ist, waren einfallsreich dabei, ihn zum Erlernen der deutschen Sprache anzuregen, sie förderten sein Talent für das Schachspiel, meldeten ihn beim SV Mühlheim Nord an, er war erfolgreich bis hin zur Jugendbundesliga und zu Europameisterschaften – die Eltern waren aber auch so nett, die Lehrer darum zu bitten, ihm Extra Hausaufgaben zu geben. Beruflich hat er einiges ausprobiert… dann heuert er als Pflegehelfer an…
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    34 mins
  • #63 - ist mal so
    Aug 15 2025
    15 Jahre alt war sie 1945; sie berichtet von den drei Jahren davor, die sie in der Nähe von Fulda auf einem Bauernhof verbrachte; ansonsten hat sie immer in Essen gelebt; mit ihrem Mann, dem Sohn einer Schneiderin aus der Nachbarschaft, ist sie viel gewandert, war auch auf der Zugspitze; er war Bauschlosser, in einer Firma, die es schon lange nicht mehr gibt; sie war Verkäuferin, ihre Stärke die Gesprächsführung; ein Talent, das in Kaufhäusern kaum noch gebraucht wird – alles ist anders geworden, stellt sie fest, aber man muss es nehmen, wie es kommt. Freude bereiten ihr, der Sohn und die vielen Enkel, und sie ist dankbar für jeden Tag, den sie erleben darf.
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    25 mins
  • #62 - ziemlich bewegt
    Aug 1 2025
    Meine Kollegin erzählt von ihrem ersten Mann, den sie mit 13 kennen lernte, ihren beiden Söhnen, ihrer großen Liebe, einem Profifußballer, dessen Name interessierten Bewohnern und Angehörigen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und einem bestimmten BVB-Fan sogar Entzückensschreie entlocken kann; vor allem aber schildert sie eine frühe Begegnung mit der Pflege, und wie sie dann Jahre später wieder zur Pflege fand, warum sie die Ausbildung zur Fachassistentin in Angriff nahm, warum sie demnächst der stationären Altenpflege den Rücken zuwendet und wohin ihr weiterer Weg erst mal führen wird. Von einem sehr großen Zelt ist auch noch die Rede.
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    48 mins
  • #61 - lieber Sand drüber, als Steine
    Jul 18 2025
    Ihr Vater, ein lustiger Mensch und Musikliebhaber, fällt in Stalingrad; ihre Mutter begibt sich von Danzig aus mit drei Kindern auf die Flucht. Meine Gästin erlebt in einem Güterwaggon, wie ein ihr unbekannter Mitflüchtling direkt neben ihr verstirbt; Fluchterfahrungen, die sie beeinflussten, später beruflich alten und kranken Menschen zu helfen. Sie berichtet von der Zeit in Lingen, auf einem Bauernhof, vor allem die Mutter musste schwer arbeiten, den kleinen Bruder versuchten die Schwestern zu erziehen, aber meine Gesprächspartnerin spricht von einer schönen Zeit: Tanzen lernt sie auf dem Bauernhof mit anderen Jugendlichen; ihren Mann lernt sie beim Tanzen kennen; Musik und Tanzen, das sei ihr Ein und Alles – ihr Mann ist da zurückhaltender, lässt ihr aber den Freiraum; sie berichtet Erlebnisse, die mit ihrer Freude am Singen zusammenhängen; von ihrem Beruf als staatlich geprüfte Krankenschwester; vom Autofahren, das sie vermisst, von Urlauben, ihren Kindern; davon wie sie eine Zeit lang als alleinerziehende Mutter in den frühen 60ern klar kam. Sie erzählt von den vielen Menschen in ihrem Umfeld, die bereits verstorben sind.
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    1 hr and 6 mins
  • #60 - hier ist was kaputt
    Jul 4 2025
    1944 geboren, die ersten Jahre verbrachte er in Oberrosphe in Hessen; nur den dortigen Dialekt beherrschte er, als er in Essen eingeschult wurde. Daran lag es aber nicht, dass die schulischen Leistungen durchwachsen waren und erst besser wurden, als es auf die Berufswahl zuging. Am Ende war er Elektrosteiger im Kohlebergbau: er beschreibt das Tätigkeitsfeld, Pumpen reparieren mit Tauchgängen etwa, das Umfeld, das Arbeitsklima, berichtet vom letzten Tag auf der Zeche Nordstern, von seiner letzten Fahrt im Förderkorb, aber auch von der schönen Zeit danach mit seiner Frau, und nach deren Tod, zu der Zeit wieder in Hessen, mit seiner Kindheitsfreundin. Er schildert das familiäre Miteinander, Tochter und Schwiegersohn sind beim Gespräch übrigens dabei, und er reflektiert seine aktuelle Lebenssituation.
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    48 mins
  • #59 - an einem Sonntag geboren
    Jun 20 2025
    Der Gast dieser Folge wurde 1933 geboren, den Krieg habe er auch als abgebrühtes Kind erlebt, das Blindgänger gezündet hat; in der Nachkriegszeit muss er miterleben, wie sein Vater früh an Staublunge verstirbt. Der Tischler, der den Sarg zimmert, stellt ihn als Lehrling ein. Glück, Neugier und Arbeitsbereitschaft begleiten ihn auf seinem Weg über die Gesellenprüfung zum Meisterbrief, er sammelt Erfahrungen im Treppen- und Messebau. In der Zusammenarbeit mit einem Architekten ist er beruflich in der Welt unterwegs, in Ostafrika, wo einmal Elefanten durch sein Zelt Camp wandern und in China, dort erwandert er einen Teil der Seidenstraße und lernt perfekt mit Stäbchen zu essen; beruflich kehrt er als Prokurist der Messe nach Essen zurück; privat hatte er hier mit einem großen Grundstück und vor allem mit seiner Familie immer schon den nötigen Rückhalt.
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    51 mins