Und ich möchte Ihnen heute zwei Menschen vor Augen stellen, die die Eucharistie, dieses Brot, als das Brot des Lebens für sich entdeckt haben, die ohne dieses Brot nicht leben können.

In jeder Birne, die Sie in der Hand halten, ist Gott zu erkennen. In jedem Butterbrot, das Sie sich streichen, sorgt Er für unser Leben. Und in jedem noch so gutem kleinem Wort, das Sie einem anderen geben, wird Gott aufs Neue Mensch. Das ist das große Staunen, das wir immer wieder lernen sollen im Alltag.

Und im Grunde müssten wir nur schauen, was unser Leben auch mit dem da draußen, vor unserer Tür zu tun hat. Und da kann sich jeder an der eigenen Nase fassen und schauen, wie weit bin ich bereit über meinen Tellerrand, über unseren Kirchturm, über meine Haustür hinauszuschauen und vielleicht festzustellen, dass da vielleicht jemand ist, von dem ich noch gar nicht wahrgenommen habe, dass er genau mich braucht und dass wir in Lazarus Christus begegnen.

Jesus verspricht uns Zukunft über Grab und Tod hinaus. Aber er möchte, dass wir das auch glauben, dass wir das in das diesseitige Leben mit hineinnehmen, dass wir aus dieser Perspektive heraus unser Leben, das, was wir haben und sind, gestalten. Eines will er bestimmt nicht – und in einem Gottesloblied bitten wir sogar darum: Hilf Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin.

Gott schreibt mit jedem von uns eine unendliche Geschichte. Dieser Jesus will uns die Möglichkeit geben, bei ihm ganz nahe am Kreuz dran zu sein, um dann auch Auferstehung zu erfahren.

Es geht nicht um eine Person – es geht nicht um ihn und michund Sie – es geht um den, der uns vorausgeht, damit wir nachfolgen können. Und dieses Denkmal, das ist anfassbar, erlebbar, mit mir verbunden. Denkmal Kreuz, Denkmal das mich mahnet an den Herren Tod.

Aufgenommen in den Himmel = aufgenommen in Gott.

Die Scheunen mögen voll sein, aber die Herzen sind leer. Und die Gedanken an einen Gott nehmen dahingehend ab, je mehr ich selber machen und wirken will. Vielleicht will uns das Evangelium heute auf diese Weise wieder ein wenig wach rütteln. Unser Leben ist nicht das, was wir haben und anhäufen, sondern das was wir sind. Und was wir sind, verdanken wir nicht uns,sondern einem anderen. Er füllt uns nicht die Scheunen. Dazu haben wir auf Erden selbst genug Gelegenheit. Er füllt uns unsere Herzen. Und er gibt uns die Gewissheit: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben. Und es in Fülle haben.“