Männergesundheit-Serie: Prostatavergrößerung (2 von 2)
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Wenn nichts mehr hilft: OP-Methoden, Risiken und was Männer wissen müssen
Wenn beim Mann trotz Lebensstil-Änderung und Medikamenten gar nichts mehr „läuft“, steht oft eine Operation der Prostata an. Doch welche Verfahren gibt es? Welche Risiken bestehen? Und wie geht es nach der OP weiter – auch im Hinblick auf Prostatakrebs-Vorsorge?
In dieser Episode unserer Serie beleuchten wir alle wichtigen Aspekte rund um die Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH).
Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe und Autor der Ratgeber:
• Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und Ihn
• Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit
(beide Herbig-Verlag)
Wann operieren?
Eine Operation kommt infrage, wenn konservative Maßnahmen ausgeschöpft sind und weiterhin Probleme bestehen, etwa:
• wiederholter Harnverhalt
• häufige Blasenentzündungen
• Blasensteine
• Rückstau bis in die Nieren
• starke Einschränkung der Lebensqualität
Welche OP-Methoden gibt es?
1. Elektrische Hobelung (TURP)
Der Klassiker. Entfernt überschüssiges Gewebe über die Harnröhre.
2. Laser-Verfahren
• weniger Blutverlust
• weniger Risiko der Spülflüssigkeitsaufnahme
• auch für sehr große Prostata geeignet
• Nachteil: nicht überall verfügbar
3. Minimalinvasive Optionen
• Laser-Verdampfung
• HIFU (Hoch-Fokussierter Ultraschall)
• Urolift (Harnröhren-erhaltend)
• Prostata-Embolisation (durch Radiologen, nicht Urologen)
4. Offene OP
Bei extrem großen Prostatae (Apfelsinengröße).
Erfolgsquote: 90 %, aber bei 10 % kann die Prostata erneut wachsen.
Auch nach der OP: Prostatakrebs-Vorsorge bleibt wichtig! Die BPH-Operation entfernt nicht die Prostatadrüse vollständig. Krebsvorsorge bleibt daher Pflicht:
• PSA-Wert weiterhin kontrollieren (startet nach OP von niedrigerem Level)
• Krebs entsteht in der äußeren Prostata-Schale, die erhalten bleibt
Welche Risiken bestehen?
Die meisten Männer profitieren stark. Mögliche Nebenwirkungen:
• Inkontinenz: selten (Schließmuskel liegt unterhalb der Prostata)
• Trockener Samenerguss: häufig und harmlos
• Potenz:
• meist erhalten
• TURP kann bei 20 % verschlechtern – aber bei 20 % auch verbessern
Fazit: In erfahrenen Händen sind die Komplikationsraten gering.
Mehr infos: https://haraldschmidt.online
Kontakt: podcast@haraldschmidt.online