Lunu und der Kampf gegen die Unsichtbarkeit
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»Ich war 18, als mein Körper und mein Kopf einfach nicht mehr konnten.«
So beginnt Lunu ihre Geschichte. Nach einem Nervenzusammenbruch kam sie in psychologische Behandlung – und erhielt später die Diagnosen Borderline und Schizophrenie.
Doch das Schwerste war nicht die Krankheit selbst.
Es waren die Vorurteile.
Viele Menschen sahen sie plötzlich als „komisch“, „faul“ oder „nicht belastbar“. Manche Freund*innen wandten sich ab. »Einige hielten mich für dumm, nur, weil ich nicht arbeiten kann«, erzählt Lunu.
Selbst ihre Eltern, die sich mit Büchern und Videos über ihre Erkrankunginformierten, konnten nie ganz verstehen, was in ihr passiert. »Wie auch?«, sagt sie leise. »Man sieht es ja nicht.«
In den 1990er-Jahren war es nicht leicht, kompetente Ärzt*innen für psychische Erkrankungen zu finden. Trotzdem erlebte Lunu damals Menschen, die sie ernst nahmen und erklärten, was in ihrem Kopf vorgeht.
Heute weiß sie: Borderline bedeutet extremes Schwarz-Weiß-Denken.
»Entweder liebe ich oder ich hasse – meistens mich selbst.«
Und bei Schizophrenie? »Ich höre manchmal Stimmen, rieche Dinge, die garnicht da sind. Wenn alles plötzlich nach Pfeffer schmeckt, weiß ich: Ein neuer Schub kommt.«
In der AWO Tagesstätte „Hoffnung“ in Quedlinburg, die sie besucht, fühlt sie sich sicher.
Sie lacht mit anderen, geht spazieren, spielt, redet. »Hier bin ich einfach ich«, sagt sie.
Doch draußen ist das anders.
»Viele Menschen haben noch immer Angst vor psychischen Erkrankungen – auch, weil Medien falsche Bilder vermitteln.«
Lunu wünscht sich, dass mehr Menschen hinschauen, statt wegzusehen.
Dass sie zuhören, statt zu urteilen.
Denn Heilung bedeutet für sie nicht, dass alles verschwindet.
Heilung bedeutet, mit sich selbst Frieden zu schließen. 💛