Episodes

  • AUSGABE 216 (Merz und das "Stadtbild": Angriff auf die AfD?)
    Oct 23 2025
    Kanzler Friedrich Merz sorgt für Empörung. Zwar sei man bei der Migration „sehr weit“, doch es gebe weiter „dieses Problem mit dem Stadtbild“ sagte Merz und kündigte in diesem Zusammenhang eine große Zahl von Rückführungen an. Welche Probleme „im Stadtbild“ genau meint Merz? Beschreibt Merz die Realität in vielen Großstädten, oder bedient er rechte Narrative? Kann man ihm hier Rassismus vorwerfen? Zumindest politisch war dieser Satz auf nicht klug, meint Richard David Precht. „Du wirst nicht durch Rückführungen das Stadtbild in Deutschland verändern“, sagt Richard. Markus Lanz stimmt zu und verweist auf die Zahlen: Unter der Kanzlerschaft von Merz hat es 12.000 Abschiebungen gegeben, während weiter 220.000 Menschen in Deutschland „vollziehbar ausreisepflichtig“ sind. Merz schaffe mit seinem Satz also Erwartungen, die er nicht erfüllen kann. „Du produzierst die nächste riesengroße Enttäuschung“, so Markus. Warum sagt Merz dann trotzdem einen solchen Satz? „Das ist Rumgeraune“, meint Richard. „Damit möchte er die Herzen der AfD-Wähler zurück für die CDU gewinnen“. Kann das gelingen, oder schadet sich die CDU damit selbst?
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    1 hr and 3 mins
  • AUSGABE 215 (Friedensbringer Trump: Jetzt die Ukraine?)
    Oct 16 2025
    „Kein Mensch ist so stereotyp, wie er gesehen wird“, sagt Richard David Precht. Das gilt auch für Donald Trump. Der US-Präsident hat den Nahen Osten dem Frieden zumindest ein Stück nähergebracht. Das sollte man anerkennen, unabhängig davon, was man sonst vom US-Präsidenten hält, meint Precht. Der diplomatische Erfolg in Gaza wurde maßgeblich von zwei New Yorker Immobilienmilliardären eingefädelt: Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und Steve Witkoff. Doch verknüpfen die beiden dabei amerikanische Außenpolitik mit eigenen Geschäftsinteressen? Gibt es womöglich bereits so etwas wie einen neuen Marshallplan? Und könnte diese Form der Diplomatie als Blaupause für die Ukraine dienen? „Der Hebel, den Trump bei Putin hat, ist deutlich kleiner“, meint Markus Lanz. Zudem steht ein Großteil des globalen Südens hinter dem russischen Präsidenten. „Die Ära der solidarischen liberalen Demokratien ist vorbei“, kommentiert daher der französische Historiker Emmanuel Todd. Was bedeutet das für uns im Westen? Müssen wir uns wieder stärker auf Pragmatismus besinnen?
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    55 mins
  • AUSGABE 214 (Gaza: Bringt Trump den Frieden?)
    Oct 9 2025
    Eine Chance für den Frieden? Groß war der Jubel auf den Straßen von Gaza und Tel Aviv, als die Nachricht vom Verhandlungsdurchbruch zwischen Israel und der Hamas die Runde machte. Was für ein diplomatischer Erfolg für US-Präsident Donald Trump. Ausgerechnet jener Trump, der polarisiert wie kein Präsident vor ihm, ein Friedensstifter? Welche Rollen spielen die Golfstaaten? Darüber sprechen Markus Lanz und Richard David Precht in dieser Folge und beleuchten die These der israelischen Soziologin Eva Illouz, dass dieser Konflikt viele Wertmaßstäbe verändert hat. Ist die politische Linke nach Gaza nachhaltig gespalten?
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    45 mins
  • AUSGABE 213 (Herbst der Reförmchen)
    Oct 2 2025
    Kanzler Friedrich Merz hat einen „Herbst der Reformen“ angekündigt. Wann aber wird geliefert? „Wir dekorieren die Stühle auf der Titanic, anstatt eine neue Arche Noah zu bauen“ so beschreibt Richard David Precht die Versuche, das Sozialsystem zu reformieren. Wird aus dem „Herbst der Reformen“ ein „Herbst der Reförmchen“? Markus Lanz ist es zu einfach, immer der Politik den schwarzen Peter zu zuschieben. „Die Menschen wollen Veränderung, aber nur so lange sie nicht selbst davon betroffen sind.“ Beide sind sich einig, dass wir von Rente bis Bürgergeld vieles eher neu erfinden müssten, als immer nur daran „herumzuflicken“ . Außerdem: Jane Goodall ist gestorben. Die berühmte Primatenforscherin war resolut „wie ein Feldherr und konnte gleichzeitig einen Keim der Hoffnung pflanzen“. So erinnert sich Richard David Precht an eine persönliche Begegnung. Auch Markus Lanz hat diese beeindruckende und unerschrockene Frau getroffen.
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    59 mins
  • AUSGABE 212 (Kimmel, Ruhs und die Meinungsfreiheit)
    Sep 25 2025
    Jimmy Kimmel ist wieder da. Auf Druck der US-Regierung wurde der berühmte Moderator kurzfristig abgesetzt. Bei seinem Comeback zeigte Kimmel sich sehr emotional. „Diese Show ist nicht wichtig. Was wichtig ist, dass wir in einem Land leben, das es uns erlaubt, eine Show wie diese zu haben“. Erleben wir gerade Zensur in den USA? Ist es denkbar, dass wir in den kommenden Jahren einen ähnlichen Kampf um die Meinungsfreiheit auch in Deutschland erleben? Diesen Fragen gehen Markus Lanz und Richard David Precht in dieser Folge nach und schauen sich dafür die Debatte um den NDR und die Moderatorin Julia Ruhs genauer an. Hat sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk verändert oder sind wir als Gesellschaft einfach empfindlicher geworden?
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    1 hr
  • AUSGABE 211 (Attentat auf Kirk: Kulturkampf eskaliert)
    Sep 18 2025
    Der Tod des ultrarechten US-Aktivisten Charlie Kirk polarisiert die USA. Auch bei uns wird eine kontroverse Debatte geführt. Wer war der MAGA-Influencer Kirk? Wie lässt sich das Attentat verurteilen und sich zugleich klar von Kirks Inhalten distanzieren? Wie schaffte es Charlie Kirk, vor allem junge Männer für Trump zu mobilisieren? Markus Lanz meint, Grundlage der freien Gesellschaft müsse sein, dass man sich ohne Angst vor Gewalt an der Politik beteiligen kann, und fragt sich, ob uns diese Grundlage verloren geht. Richard David Precht glaubt, dass wir uns in einem „Modernisierungsschub“ befinden. In der Geschichte, so Precht, zeigt sich: Wenn Erneuerung und Fortschritt zu schnell verlaufen, folgt oft eine Rückwärtsbewegung in der Gesellschaft. Erleben wir nun also einen Kulturkampf – ähnlich wie in den 1920er- oder 1960er-Jahren?
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    54 mins
  • AUSGABE 210 (Wehrpflicht, Pflichtjahr oder einfach null Bock?)
    Sep 11 2025
    Viele Jugendliche bekommen derzeit Post von der Bundeswehr. Auf der Karte ist ihr Name als Schriftzug auf einer Uniform zu sehen. Eine Einladung – aber wozu genau? Markus Lanz kann gut nachvollziehen, dass das junge Menschen verstört. Er fragt sich grundsätzlich, wie es der Jugend geht. Die Antwort: laut Umfragen ziemlich schlecht. Kein Wunder, machen wir nicht vielleicht zu viel Alarmismus? Richard meint dagegen, er könne „eine minimale Überschneidung mit Roderich Kiesewetter“ bei sich feststellen. Ihm gehe es offensichtlich nicht nur um die Wehrpflicht, sondern um mehr. Richard wirbt erneut für seine Idee eines sozialen Pflichtjahres – allerdings sollte das sowohl für Junge als auch für Ältere gelten. Davon hält Markus Lanz wenig: „Wenn der Staat kommt und mir vorschreibt, was ich gefälligst zu tun habe, nachdem ich mein ganzes Leben brav meine Steuern gezahlt habe … das nervt mich.“
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    52 mins
  • AUSGABE 209 ("Wir schaffen das" - oder?)
    Sep 4 2025
    "Wir schaffen das“, sagte Kanzlerin Angela Merkel im Sommer 2015. Ihre Flüchtlingspolitik veränderte das Land und seine Gesellschaft. Wie aber kam es überhaupt zu diesem Satz? Markus Lanz erinnert, dass die spätere Flüchtlingskanzlerin kurz zuvor dem palästinensischen Mädchen Reem vor laufenden Kameras erklärte, warum sie nicht in Deutschland bleiben könne. Als empathielos, als Eiskönigin wurde Merkel bezeichnet. Richard David Precht meint, er habe mit Merkels Rhetorik schon immer gefremdelt. Zu viel „Kindergarten-Ansprachen“ und „Mutmachen“. Was haben wir seitdem geschafft? Einiges, aber mit der anhaltenden Migration begann auch der AfD-Höhenflug. Die Frage nach der Identität drängt sich seitdem immer häufiger auf. Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie lautet heute die richtige Antwort darauf?
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    55 mins