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Frisch an die Arbeit

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By: DIE ZEIT
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Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-aboZEIT ONLINE Economics
Episodes
  • Was macht uns schöner, Olaf Kauder?
    Dec 2 2025
    "Viele zeigen sich nicht mehr gerne ihrem Partner, weil sie sich schämen, wie sie aussehen. Und da kann man helfen", sagt Olaf Kauder im Podcast Frisch an die Arbeit. Als Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie mit eigener Praxis in Berlin strafft er Gesichtshaut, verkleinert Brüste und saugt Fett ab. Viele seiner Patientinnen und Patienten würden sich wünschen, wieder wie früher auszusehen, sagt er. Er wäge dann immer ab, ob sie wirklich durch diesen Eingriff profitieren würden. Olaf Kauder hat Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster studiert und, nach seiner Ausbildung zum Facharzt, vor mehr als 20 Jahren seine Praxis in Berlin gegründet. In Vorgesprächen versucht Kauder herauszufinden, warum seine Patienten und Patientinnen sich behandeln und operieren lassen wollen. Dabei sei auch entscheidend, wer sie begleitet. Ist der Partner dabei? Die Mutter? "Ich muss die Motivation verstehen. Ob er oder sie das für sich macht oder durch andere motiviert wird", sagt Kauder. Manchmal rät er nach dem Vorgespräch von einer Behandlung ab. "Ich glaube, dass viele ihren Körper falsch wahrnehmen, weil sie einem enormen Druck von außen unterlegen sind", sagt Kauder. Einmal sei beispielsweise ein junger Mann zu ihm gekommen, der seine Brustwarze operieren wollte, weil sie ihm zu groß erschien. "Das war ein Normalbefund, er war ein Opfer von Social Media und überhaupt dem Schönheitswahn." Er sehe es deswegen als seine Verantwortung, gerade jungen Menschen zu sagen, wenn sie eine Operation nicht benötigen. Im Podcast erzählt er, wie er es schafft, sich stundenlang während einer Operation zu konzentrieren, welche Behandlungen am meisten Spaß machen und warum er in seiner Freizeit nicht über seinen Beruf sprechen will. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    44 mins
  • Wie bauen Sie Stress ab, Ines Schwerdtner?
    Nov 18 2025
    „Ich laufe mir den Stress ab”, sagt Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Linkspartei und Abgeordnete im Bundestag im Podcast Frisch an die Arbeit. Wenn sie jogge, gehe sie jedes Mal die gleiche Route und höre dieselbe Musik, weil sie über solche Dinge nachdenken wolle. “Ich glaube, dass mich die Aufregung im Plenum immer ein paar Kalorien kostet”, sagt sie. Schwerdtner, 1991 in Werdau in Sachsen geboren und in Hamburg aufgewachsen, hat Englisch und Politik auf Lehramt studiert, dann aber einige Jahre als Journalistin gearbeitet – unter anderem für die deutsche Ausgabe des aus den USA stammenden linken Magazins Jacobin, die sie selbst gründete. Seit Oktober 2024 ist Schwerdtner – gemeinsam mit Jan van Aken – Vorsitzende der Partei “Die Linke”. Im Frühjahr 2025 gewann sie dann das Direktmandat im Wahlkreis Berlin-Lichtenberg für ihre Partei, unter anderen gegen Beatrix von Storch von der rechtsextremen AfD. Ihre Arbeitstage seien häufig sehr lang, sagt Schwerdtner. „Ich zähle die Stunden ehrlich gesagt nicht, weil mich das in eine Depression stürzen würde.” Gerade in Sitzungswochen kämen schnell “zwölf, 14 oder auch mal 16 Stunden” am Tag zusammen. Dass die Linke in Deutschland seit Schwerdtners Amtsantritt fast 70.000 neue Mitglieder gewinnen konnte, liegt Schwerdtner zufolge auch daran, dass sich die Partei auf einige grundlegende Themen und Strategien fokussiert hat. „Das Erfolgsrezept ist, an den Alltagssorgen der Menschen zu sein und zuzuhören.“ Wichtig seien dabei vor allem die Themen Lebenshaltungskosten und Mieten. „Wenn man einen Begriff wie Mietendeckel selber nicht mehr hören kann, dann ist der Moment, wo die Strategie funktioniert”, sagt sie. Gleichzeitig betont sie, dass sich ihre Partei strukturell modernisieren müsse. Kinderbetreuung während Sitzungen, flexiblere Arbeitszeiten und weniger Abendveranstaltungen seien wichtige Schritte, um mehr Menschen und vor allem Frauen mit Kindern auch aus der Arbeiterschicht für politisches Engagement zu gewinnen. „Wir brauchen Menschen, die aus der Pflege kommen, aus der Industrie, Friseurinnen und nicht nur solche mit klassischen Politkarrieren.“ Als Parteivorsitzende hat Schwerdtner gemeinsam mit ihrem Co-Vorsitzenden Jan van Aken ihr eigenes Einkommen auf 2.850 Euro brutto pro Monat gedeckelt, ein Wert, der sich am durchschnittlichen Gehalt in Deutschland orientiert. Auch wenn sie selbst sehr viel arbeite, sei sie absolut überzeugt von dem Prinzip. Die Selbstbegrenzung erde sie: „Ich weiß, wie die Supermarktpreise sind, weil ich selbst jede Woche einkaufen gehe.“ Für die Zeit nach der Parteiführung hat sie viele Ideen. Schwerdtner sagt: „Ich finde die Perspektive schön, noch einmal etwas anderes machen zu können.“ Sie könne sich vieles vorstellen – Drehbücher schreiben zum Beispiel, oder doch noch als Lehrerin arbeiten. Aber noch sei das alles für sie sehr weit weg: „Im Moment ist die Aufgabe, die ich habe, groß genug.“ Im Podcast erzählt Ines Schwerdtner außerdem, welche Lehren sie aus den linken Erfolgen in New York zieht und wie ihre Partei mit den Themen Gaza und Antisemitismus weiter umgehen will. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    48 mins
  • Warum lassen sich Menschen tätowieren, Gabriel Wolff?
    Nov 4 2025
    "Ich bin Künstler, mich interessieren vor allem Geschichten, für das Tätowieren selbst interessiere ich mich kaum", sagt Gabriel Wolff im Podcast Frisch an die Arbeit. "Als Kalligraf ist alles, was ich mache, immer Text: Das kann ein Gedicht sein, ein Bibelzitat oder eine Stelle aus dem Talmud. Und diesen Text packe ich dann in Kunst." Wolff, 43, ist in Dachau geboren, in München aufgewachsen und dann mit seiner Mutter nach Israel ausgewandert. Er hat, wie er im Podcast erzählt, schon als Kind immer viel gemalt und gezeichnet – und von Anfang an meistens Buchstaben. "Ich habe in Jerusalem gelebt und dort gibt es sehr viel islamische Kalligrafie, also arabische Buchstaben, die künstlerisch umgesetzt werden. Das hat mich inspiriert", erzählt er. Je mehr er gezeichnet habe, desto anspruchsvoller seien seine Entwürfe geworden, sagt Wolff: "Ich habe die Buchstaben immer mehr in die Formen reinwachsen lassen, nach einiger Zeit waren es nicht mehr Quadrate oder Kreise, in denen ich die Buchstaben arrangierte, sondern Bäume." Weil Wolff als Jugendlicher den obligatorischen Wehrdienst in Israel aus Protest gegen die anhaltende Besetzung Palästinas verweigerte, musste er mehrfach ins Militärgefängnis – und traf ausgerechnet dort auf einen Mitgefangenen, der ihm riet, seine Zeichnungen als Tätowierungen anzubieten. "Ich bin dann zwei Wochen in einem Tattoostudio in Jerusalem rumgehangen, aber ganz ehrlich: Ich habe es nicht gemocht, das war nichts für mich", erzählt Wolff. "Ich bin dann zu meinen Leinwänden und Papieren zurückgekehrt." Heute entwirft Wolff nur noch die Kalligrafien, die später tätowiert werden. "Die meisten meiner Kunden leben in den Vereinigten Staaten und Kanada", sagt Wolff. Mittlerweile beschäftigt er eine Mitarbeiterin, die all die Vorgespräche führt und die Geschichten der Menschen zusammenträgt. "80 Prozent unserer gemeinsamen Arbeit ist zuzuhören, um die Geschichten der Menschen zu verstehen, die ich später in meinen Bildern zusammenfasse." In den 20 Jahren, in denen seine Kalligrafien tätowiert wurden, schätzt Wolff, habe er schon für gut 3.000 Menschen gezeichnet. Nicht nur für Wolff, sondern auch für seine Kunden war der 7. Oktober 2023, an dem Kämpfer der Hamas Israel überfielen und viele Menschen töteten, vergewaltigten und entführten, ein tiefer Einschnitt. Zunächst, erzählt er, seien die Entwürfe nach dem Massaker größer, sehr klar und bekennend gewesen: Davidsterne, Löwen, israelische Symbole. "Aber ungefähr ein halbes Jahr später, als die Leute den stärker werdenden Antisemitismus bemerkt haben, hat es sich umgekehrt", sagt Wolff. "Die Tätowierungen sind jetzt sehr viel dezenter, sehr viel zurückgezogener und überhaupt kommen viel weniger Anfragen." Im Podcast erzählt Wolff, weshalb er fast einmal Mitglied der kommunistischen Partei Israels geworden wäre und warum er seine Arbeit als sinnhaft erlebt – aber nicht als Glück. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    46 mins
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